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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition)
Autoren: Martin Kay
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durch den kleinen Raum des Vans. Mit einem prüfenden Blick sah der Mann an sich herunter und befand, dass der Arbeitsoverall zwar eine Nummer zu groß für seine Statur war, dies jedoch nicht weiter auffallen sollte. Er nickte dem anderen Mann im Wagen zu, der nun ebenfalls eine Montur der Telefongesellschaft AT&T trug. Ihre Armeeuniformen lagen säuberlich zusammengefaltet neben den Gewehren, Helmen und Splitterschutzwesten. Etwas weiter vorn im Wagen befanden sich die beiden Leichen der Techniker.
    »Mit so was hab ich nicht gerechnet, als ich für die Army unterschrieben habe«, sagte einer der beiden Soldaten. »Täuschen und Tarnen ist doch eher was für die Jungs vom FBI .«
    Der andere schnalzte mit der Zunge und schnallte sich einen Werkzeuggürtel um die Hüften. »Ich hab gehört, dass das Ganze eine hundertprozentige MilOp ist. Polizei, Sicherheitskräfte und Bundesbehörden sind vollkommen raus aus der Nummer.«
    »Hauptsache, es dient einem guten Zweck.«
    Der Kamerad grinste. »Hey, der Alte hat das Kommando, schon vergessen? Dann dient es immer unserem Land. Er ist durch und durch Amerikaner.«
    »O beautiful for spacious skies, for amber waves of grain …« , begann der andere Soldat plötzlich, leise zu singen.
    »For purple mountains majesties above the fruited plan« , stimmte der Kamerad ein.
    Beide schmetterten aus voller Brust: »America! America! God shed His grace on thee …«
    Lachend stießen sie die Türen des Vans auf und sprangen nach draußen. Sie standen auf der Hickory Street, Ecke 510te, am Verteilermast für die Überlandleitungen. Zwei ihrer Kameraden patrouillierten in der Nähe und winkten ihnen zu.
    »Probleme mit dem Telefon?«, rief einer.
    »Sind gleich behoben.« Ein Lachen hallte über die Straße, und die beiden falschen Techniker taten so, als machten sie sich nützlich.
    11:45 Uhr
     
    Major Christian Czerney blickte finster drein, während er die Fortschritte seiner Männer beobachtete. Er lehnte mit vor der Brust verschränkten Armen an der Tür eines Humvee. Den Helm hatte er abgesetzt und auf die Motorhaube gelegt. Sein dunkelbraunes Haar war verschwitzt. Zwischen den Brauen bildete sich eine steile Falte. Es war nicht die Sorgfalt und Präzision, die er bemängelte. Alles lief wie am Schnürchen – sogar eine Spur zu glatt. Die ihm unterstellten Einheiten arbeiteten vorbildlich. Mehr zu schaffen machten ihm die Befehle, die Zivilisten zusammenzutreiben. Seine Leute hatten sie aus den Häusern gezerrt und in der Kirche untergebracht. Czerney wusste, was geschehen sollte, sobald die Operation beendet war. Keine Zeugen.
    Hatte er damit ein Problem? Wenn ja, vielleicht ein leichtes Magendrücken, aber keine ernsthaften Zweifel, die ihn bei der Ausübung seines Jobs behindern sollten. Er war Befehlsempfänger. Er hätte auch die verdammte Freiheitsstatue in die Luft gesprengt, wenn es seinem Land diente.
    Schritte näherten sich von rechts. Ohne in die Richtung zu blicken, wusste er auch so, dass es sein Adjutant war. Dennoch wandte er den Kopf und genoss für einen Augenblick, die Schönheit, die ihn unter dem Staub und Schmutz auf den Wangen und im Haar anblickte. Lieutenant Jennifer Cole trug ihre rotblonden Locken militärisch kurz, die Ohren frei, im Nacken bis knapp über der Hemdkante. Oft genug hatte Czerney sich vorgestellt, wie sie mit langer Mähne aussah. Ihre Sommersprossen zogen ihn beinahe magisch an. Er pflegte sich erst nach einem langen Blick in ihre graublauen Augen daran zu erinnern, dass er glücklich verheiratet war und eine vierjährige Tochter hatte. Wobei das Wort glücklich durchaus dehnbar war.
    »Ich hoffe, Sie haben gute Nachrichten, Jen.«
    Die Frau war einen halben Kopf kleiner als Czerney. Obwohl ihre ausladenden Hüften auch in der Uniform sehr weiblich wirkten, konnte man ihre Brüste nur erahnen. Wie sie selbst mal während einer Pokerpartie in der Offiziersmesse von Fort Hope behauptet hatte: »Ich hab nichts.«
    Jennifer Cole salutierte und wartete das Nicken ihres Vorgesetzten ab, ehe sie sich bequem neben ihn stellte. »Die Telefonleitungen sind gekappt. Alle Zufahrtsstraßen sind von unseren Einheiten blockiert. Wir haben in Cherokee und Parsons Verstärkung von der Polizei bekommen und die Sicherheitsmaßnahmen mit den Straßensperren mit einem Unfall eines Plutoniumtransportes begründet.«
    »Hervorragend.«
    »Die Bewohner McCunes sind fast alle in der Kirche.«
    »Fast?«
    Cole zog eine Liste aus ihrer aufgenähten
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