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Gegenschlag Kopernikus

Gegenschlag Kopernikus

Titel: Gegenschlag Kopernikus
Autoren: K. H. Scheer
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grau­en­er­re­gen­de Mas­ke war vollen­det. Die GWA-Spe­zia­lis­ten hat­ten die größ­ten und stärks­ten Män­ner der Er­de zu­sam­men­ge­ru­fen. Ein Zy­klo muß­te min­des­tens ei­ne na­tür­li­che Kör­per­län­ge von 2,07 Me­ter auf­wei­sen. Die Fuß­ein­la­gen wa­ren durch­schnitt­lich zehn Zen­ti­me­ter dick. So war ein Ti­ta­nen­volk »von ei­nem an­de­ren Pla­ne­ten« ent­stan­den – und warum …
    Nur um Ein­druck zu ma­chen, nur um der Mensch­heit die In­va­si­on aus dem Raum zu er­spa­ren, die wir seit De­zem­ber 2008 er­war­te­ten.
    »Ha, Sie …!« schrie Don Es­te­ban. Sei­ne Hal­tung drück­te Ver­ach­tung aus. »Wie ha­ben Sie mich ti­tu­liert?«
    »Ku­gel­kopf.« Das Wort ver­klang in ei­nem tier­haf­ten Rö­cheln. Die Zy­klo­pen spra­chen über ei­ne spe­zialm­odu­lier­te Ver­stär­ke­r­an­la­ge. Wenn Ma­jor Bo­ris Pe­tron­ko in »bes­tia­li­scher Wut« brüll­te, konn­te man das Ge­hör ver­lie­ren.
    Bo­ris öff­ne­te die Pa­tent­ver­schlüs­se am Hals der Mas­ke. Der Kopf des Mon­s­trums klapp­te nach hin­ten auf die Schul­tern zu­rück.
    Ein breit­flä­chi­ges, leicht som­mer­spros­si­ges Ge­sicht mit hel­len Au­gen kam zum Vor­schein. Pe­tron­ko lach­te den Li­li­pu­ta­ner an.
    »Nichts für un­gut, Ca­bal­le­ro. Wir sind doch Freun­de, oder? Ich ha­be dich so be­hut­sam wie mög­lich in die ge­fe­der­ten Pran­ken des Moo­lo ge­wor­fen. Das reins­te Sprung­tuch, Groß­vä­ter­chen. Du wirst uns doch nicht die Vor­stel­lung schmei­ßen wol­len, nur weil du einen blau­en Fle­cken da­von­ge­tra­gen hast?«
    »Ech­te Ar­tis­ten schmei­ßen nie ei­ne Vor­stel­lung!« er­klär­te Don Es­te­ban wür­de­voll. »Ich will Ih­nen Ih­re Ver­hal­tens­wei­se nicht nach­tra­gen.« Er wand­te sich an mich. »Herr Ge­ne­ral, wä­re es nicht mög­lich, ein an­de­res Mit­glied mei­nes Vol­kes über die Brüs­tung der Herr­scher­lo­ge wer­fen zu las­sen? Ich bin wirk­lich gern zu je­dem Op­fer be­reit, aber …!«
    »Groß­vä­ter­chen, kei­ner kann so schön um Gna­de bet­teln wie du«, un­ter­brach ihn Bo­ris Pe­tron­ko. »Du mußt be­den­ken, daß je­des Wort, je­des Ge­räusch und je­de Be­we­gung echt wir­ken muß. Du bist ein gu­ter Schau­spie­ler.«
    »Dann las­se ich mich wei­ter zum Fra­ße vor­wer­fen!« sag­te der Chef der Li­li­pu­ta­ner. »Auf Kin­der­chen! Fröh­lich und frei, geht, springt und hüpft. Hopp, hopp …!«
    La­chend troll­te sich die zwei­hun­dert­köp­fi­ge Schar. Ich sah dem lus­ti­gen Völk­chen nach, bis Pe­tron­ko lei­se mein­te:
    »Das gibt noch Schwie­rig­kei­ten, Sir. Sie sind psy­chisch be­son­ders ver­an­lagt. Her­zens­gut, aber auch leicht be­lei­digt. Was kann man da tun?«
    Ich be­trach­te­te den 2,19 Me­ter großen und drei Zent­ner schwe­ren Hü­nen. Bo­ris Pe­tron­ko war ein fä­hi­ger Of­fi­zier der rus­si­schen Ab­wehr. We­gen sei­ner Qua­li­tä­ten war er zum Chef der drei­hun­dert Mann star­ken Zy­klo­pen­gar­de er­nannt wor­den.
    Of­fi­zie­re, Tech­ni­ker und Wis­sen­schaft­ler be­stürm­ten mich mit Fra­gen. Die vie­len Ar­tis­ten und Schau­spie­ler hat­ten Son­der­wün­sche. Ich wink­te ab und bat um Ru­he.
    »Mei­ne Da­men und Her­ren – zu ge­ge­be­ner Zeit wer­den wir an Ih­re Vor­schlä­ge den­ken. Vor­erst ha­ben wir je­doch noch ge­nug da­mit zu tun, das ein­ge­lei­te­te Pro­gramm durch­zu­spie­len. Wenn es uns ge­lingt, die er­war­te­ten Frem­din­tel­li­gen­zen zu ei­ner Lan­dung auf dem Mars zu ver­lo­cken, muß Ih­nen je­des Wort und je­de Ges­te in Fleisch und Blut über­ge­gan­gen sein. Wir sind ga­lak­ti­sche Hoch­stap­ler. Wir ha­ben et­was vor­zutäu­schen, was die Mensch­heit si­cher­lich erst in et­li­chen Jahr­hun­der­ten er­rin­gen wird. Wir ge­ben vor, die über­licht­schnel­le Raum­fahrt zu be­herr­schen und ein Ster­nen­reich mit zahl­lo­sen Ko­lo­ni­al­pla­ne­ten er­obert zu ha­ben. Nur da­mit kann man auf ei­ne ga­lak­ti­sche Groß­macht Ein­druck ma­chen. Wir kön­nen den Frem­den et­wa fünf­zig ver­schie­den­ar­ti­ge Le­be­we­sen vor­füh­ren. Es ist Ih­re Auf­ga­be, die ent­spre­chen­den Mas­ken
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