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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft
Autoren: Lynn Raye Harris
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Doch nachdem Bobby ihn einmal akzeptiert hatte, gab es für ihn offenbar kein Zurück mehr.
    „Doch, würde ich Sweetheart “, sagte er sanft. „ Ich habe nichts zu verlieren.“
    Anna presste die Lippen zusammen, und Leo hätte sich für seine unglückliche Bemerkung ohrfeigen können. Ein Trip mit ihm nach Sizilien würde sie nur noch mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rücken, und das konnte sie ganz sicher nicht brauchen.
    „Schon gut, Anna“, erklärte er fast brüsk. „Ich weiß, dass Sie weder scharf darauf sind, nach Amanti zu fliegen, noch nach Santina zurückzukehren. Doch Sie ergeben sich in Ihr Schicksal, um der Presse nicht noch mehr Futter für wilde Spekulationen zu liefern.“
    „Sie bringen es auf den Punkt“, bestätigte sie eine Spur enttäuscht. „Wenn ich nach Sizilien, Ägypten oder Timbuktu ausreißen könnte, ohne erneut ins Blitzlichtgewitter zu geraten, würde ich es tun.“
    Das war wahrscheinlich das Ehrlichste, was er bisher von ihr gehört hatte, aber es reichte Leo noch nicht. „Und wenn Sie eine leidenschaftliche Affäre ohne jegliche Konsequenzen haben könnten?“
    Es dauerte sehr lange, bis Anna antwortete. „Ich … ich …“
    Doch was immer sie hatte sagen wollen, brach ab, als plötzlich eine Warnleuchte an der Instrumententafel aufleuchtete, die Leos ganze Aufmerksamkeit forderte. Er spürte, wie sein Magen sich verkrampfte und der Puls in die Höhe schoss. Vor dem Abflug in Santa Maria hatte er jedes Detail sorgfältig gecheckt. Doch irgendetwas hatte sich in der letzten halben Stunde verändert.

3. KAPITEL
    Die Maschine rüttelte, und Annas Herz machte einen ängstlichen Sprung. Was immer sie hatte sagen wollen, war vergessen, als sie Leos besorgte Miene sah.
    „Was ist los?“
    „Der Treibstoffdruck sinkt …“, erwiderte er mechanisch und bediente ein paar Schalter und Knöpfe. Ihr Flieger schüttelte sich erneut, und der Motor gab einen hohen metallischen Ton von sich, der Anna kalte Schauer über den Rücken jagte.
    „Was … was heißt das?“, fragte sie. Wie auch immer die Antwort ausfallen würde, sie saß hoch über dem Mittelmeer neben Leo Jackson in einem stotternden Flugzeug, und es gab nichts, was sie tun konnte. Sie hasste es, die Kontrolle über eine Situation zu verlieren und musste unbedingt wissen, was sie erwartete … selbst, wenn es das Ende bedeutete.
    „Es gibt ein Problem mit der Benzinleitung“, lautete seine pragmatische Antwort. „Wir sollten besser landen, bevor uns der Treibstoff ausgeht.“
    „Landen?“, echote Anna schwach und starrte auf die endlose Wasserwüste unter ihnen. „Wo denn?“
    Leo checkte das GPS. „Von Amanti sind wir zu weit entfernt, aber wenige Meilen von hier gibt es eine andere Insel.“
    Eine andere Insel? Welche sollte das sein?
    Der Maschine schüttelte sich erneut, und Anna klammerte sich an ihren Sitz. „Werden wir sterben?“
    „Nein.“
    Die Antwort kam prompt, doch Anna war skeptisch. Wenn ihr Pilot sich nun irrte oder nur versuchte, sie zu beruhigen? „Sagen Sie mir die Wahrheit, Leo.“
    Als er sich ihr zuwandte, sah sie eiserne Entschlossenheit in den dunklen Augen blitzen und spürte, wie heißes Begehren in ihr aufflammte. Bin ich verrückt geworden? Wie kann mein Körper in so einem Moment derart absurd reagieren?
    Weil du befürchtest, es könnte zu spät sein! spottete die kleine Stimme in ihrem Hinterkopf. Du bereust, dich all die Jahre für einen Prinzen aufbewahrt zu haben, der dich gar nicht will. Jetzt stirbst du vielleicht, ohne auch nur eine heiße Liebesnacht erlebt zu haben.
    Leo musterte sie so intensiv, dass sie fast vergaß, in was für einer brisanten Situation sie sich befanden. „Wenn wir die Insel erreichen, kommt alles in Ordnung. Und jetzt ziehen Sie Ihre Rettungsweste an und fischen Sie das orange Paket hinter Ihrem Sitz hervor.“
    „Aber, Leo …“
    „Vertrauen Sie mir und verlieren Sie keine Zeit.“ Es klang bestimmt und sicher.
    „Und Sie?“
    „Sie können meine Rettungsweste auch bereithalten, aber anziehen kann ich sie momentan noch nicht. Los jetzt!“
    Mit fliegenden Fingern öffnete Anna ihren Sicherheitsgurt, fand die Westen und das orange Paket und zog ihre Rettungsweste über. Leo sagte irgendetwas in sein Head-Set, schien aber keine Antwort zu erhalten. „Setzen Sie sich auf den Sitz hinter mir“, befahl er knapp. „Das ist sicherer beim Aufprall.“
    „Ich will aber lieber neben Ihnen sitzen“, protestierte sie spontan. „Ich bestehe
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