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Gefühltes Herz - sieben homoerotische Geschichten

Gefühltes Herz - sieben homoerotische Geschichten

Titel: Gefühltes Herz - sieben homoerotische Geschichten
Autoren: Rigor Mortis
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Keimling von Chris blühte wieder auf und mein Herz setzte aus.
    Einmal in den Himmel und dann zurück in die Hölle, konnte ich das? Sollte ich auf Zeit eine Beziehung mit Leonard eingehen, um sein Selbst wieder herzustellen? Was würde aus mir werden, konnte ich das verkraften? War das überhaupt der richtige Weg, um ihm zu helfen?  Mein Herz nahm die Hoffnung wahr, endlich ans Ziel zu gelangen. Mein Verstand zeigte mir einen Vogel und erinnerte mich an die Schmach, welche mir nach einer gewissen Zeit kommen würde.
    Ich war überfordert, alles was ich gewollt hatte, hätte ich erfüllen können, um in wenigen Tagen, Wochen, eventuell Monaten auf dem Boden der Tatsachen aufzuschlagen. Lautlos stand ich auf, stellte mein Bier ab und verschwand in meine Wohnung. Ich brauchte Zeit zum Nachdenken und diese beinhaltete nicht, Leonard darüber zu informieren.
     
    Leonard
    Irritiert sah ich Bastian nach. Wie hieß es so schön: Keine Antwort ist auch eine Antwort. Doch hätte ich wirklich eine solche bevorzugt. Mein Herz setzte aus, Wasser sammelte sich in meinen Augen. Meine Vermutung so an ihn ranzukommen, ihn überzeugen zu können, dass er sich genau wie ich eine Beziehung miteinander wünschte, ging den Bach runter. Lieblos heruntergespült wie ein toter Fisch in der Toilette. Bastian wollte mich nicht, dabei dachte ich wirklich … hatte gehofft, dass er es lernen könnte. Lernen mich zu mögen, mir zu vertrauen und mir Zuneigung der besonderen Art entgegenzubringen.
    Ich fand meine Idee erstklassig, über die Mitleidsschiene ans Ziel zu kommen. Doch hatte ich es nicht erreicht. Bastian war kein Kerl, wie ich sie kannte, er war besonders, herzlich und verdammt realistisch. Wahrscheinlich suchte er mir schon die Nummern einiger Therapeuten raus. Das hätte ich ihm wohl besser auch gesagt, dass ich bereits in Therapie war. Müde schlurfte ich ins Schlafzimmer, entkleidete mich und kroch unter die Decke. Mein letzter Halt, meine letzte Hoffnung konnte ich begraben.
    „Erschreck dich nicht, ich bin es nur!“ Nur vage nahm ich die Worte wahr, die sich in mein verschlafenes Hirn schummelten. Ich spürte einen Arm, der mich umfasste, einen Körper, der sich an meinen schmiegte.
    „Bastian?“ Verschlafen sah ich nach hinten und sah in seine braunen Augen.
    „Ich werde dir helfen, wir reden morgen drüber, okay? Jetzt schlaf!“, hauchte er mir einen Kuss auf die Lippen und zog mich an sich ran. Nur kurz verspannte sich mein Körper, verkrampfte mein Geist, bis es mich durchdrang. Bastian war bei mir und kam meiner Bitte nach. Lächelnd schloss ich meine Augen, schmiegte mich vertrauensvoll in die Umarmung und schlief wieder ein.
    Trotz zweier erschreckenden Traumfrequenzen hatte ich gut geschlafen und als wäre ich noch im Traum gefangen, durfte ich Bastian beobachten. Dieser schlief noch, neben mir, hielt mich fest und gab mir innere Ruhe. Es war der schönste Anblick, den ich je sehen durfte. Mein Herz schlug hart in meiner Brust, wollte vor lauter Freude sein Heim verlassen. Sanft streifte ich Bastian durch die Haare, hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. Müde blinzelte er, lächelte verschlafen und ließ mich los. „Guten Morgen“, murmelte er und stieg aus dem Bett. Sofort wurde mir kalt, ich wollte ihn wieder bei mir haben, mich an ihn schmiegen und seine Nähe spüren.
    „Ich werde es tun, aber nur, wenn du dir eine Therapie suchst“ Er meinte seine Worte der Nacht ernst. Nun wurde also darüber gesprochen.
    „Ich bin bereits in einer Therapie!“, entgegnete ich ihm. Überrascht fuhr sein Kopf zu mir.
    „Und die hat dir gesagt, dass es eine gute Idee sei, dass wir beide eine Beziehung eingehen?“ Ungläubig sah er mich an. Lügen kam nicht infrage.
    „Nicht direkt, aber dass ich egoistisch sein soll und mich wohlfühlen muss. Vertrauen brauch und einen Halt. Ich vertraue dir, Bastian, und weiß, du kannst mein Halt sein!“ Er nickte, schwieg, seufzte, nickte abermals und ich vermutete, dass er etwas mit sich selbst ausmachte.
    Eine Stunde später saßen wir auf meinem Balkon zum gemeinsamen Frühstück, genossen die Sonne, die unsere Körper wärmte. „Wie stellst du dir das genau vor?“ Nur kurz ging Bastians Blick zu mir, bevor er sich die zwei Hälften seines Brötchens schmierte. „Du hattest bestimmt schon eine Beziehung!“ Ein Nicken seinerseits bestätigte meine Annahme.
    „Ich nicht, aber ich würde es gerne erfahren. Ist es nicht so, dass man viel zusammen ist, gemeinsam ausgeht und
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