Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
nicht mich zwingen, etwas herzuschenken, wofür ich so hart gearbeitet hab’!«
    Alana seufzte und streckte eine Hand aus, um ihn daran zu hindern, wegzulaufen, aber Henry war zu schnell. Sie war zu streng mit ihm gewesen. Ihre Sorgen galten nicht als Ausrede. Sie würde sich morgen bei ihm entschuldigen, aber jetzt musste sie nach Hause.
    Doch Henry kam zur Tür, als sie gerade ihren Umhang umlegte, und schlang seine Arme um ihre Taille. »Ich hab’s nicht so gemeint, ehrlich nicht!«, beteuerte er.
    Sie tätschelte seinen Kopf. »Ich weiß, und außerdem muss eigentlich ich mich entschuldigen. Ein Geschenk ist kein Geschenk, wenn man es nicht freiwillig gibt. Ich hole dir dein Spielzeug morgen zurück.«
    »Hab’s schon wieder zurück«, erklärte er und ließ sie los. »Der wollte mich nur ärgern. Ist gleich zurück in den Schlafsaal und hat es auf mein Bett geworfen. Dabei war es doch für Sie, Frau Lehrerin, zu Ihrem Geburtstag. Die andere Schnitzerei kann doch nicht allein bleiben, oder?«
    Sie nahm das Holzmännchen, das er ihr entgegenstreckte. Der kleine Soldat war sorgfältig bis ins kleinste Detail gearbeitet. Sie lächelte: »Siehst du mich mit einem Soldaten zusammen?«
    »Soldaten haben Mut. Und davon muss ein Mann auch eine ganze Menge haben …«
    Sie verstand, was er sagen wollte, und unterbrach ihn mit einem Lachen. »Jetzt komm, so furchteinflößend bin ich doch nicht, dass ein Mann mutig sein müsste, um mich zu heiraten!«
    »Das ist es nicht, sondern das, was du hier oben hast.« Er tippte sich an den Kopf. »Frauen sollten nicht so schlau sein, wie du es bist.«
    »Mein Onkel ist da anderer Meinung. Er hat für meine Ausbildung gesorgt. Und wir leben in aufgeklärten Zeiten, Henry. Männer sind nicht mehr die Barbaren, die sie früher waren. Sie haben ihre Augen geöffnet.«
    Er grübelte eine Weile darüber nach, dann sagte er: »Wenn Mathew Farmer das meint, dann wird das auch so sein.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch. »Keine weiteren Argumente, um deine Behauptung zu untermauern?«
    »Nein, Ma’am.«
    Seine schnelle Antwort brachte sie zum Lachen. Die Kinder vergötterten ihren Onkel. Natürlich würden sie bei allem, was er sagte oder tat, niemals widersprechen.
    Sie fuhr Henry durchs Haar. »Ich werde den Soldaten jedenfalls zu der anderen Holzfigur stellen. Er soll ihr Beschützer sein. Das wird ihr gefallen.«
    Er strahlte sie an und lief wieder davon. Henry hatte gerade die Entscheidung für sie getroffen, stellte sie fest. Wie könnte sie jemals aufhören, hier zu unterrichten?
    Ein kühler Windstoß hätte ihr beinahe die Mütze vom Kopf geweht, als sie hinaustrat und zu der wartenden Kutsche eilte. Sie hoffte, dass Mary die Kohlenpfanne angeheizt hatte. Mary war erst Alanas Kinderfrau, dann ihr Dienstmädchen und ab und an ihre Anstandsdame gewesen, aber sie wurde langsam alt. Sie hätte auch hereinkommen und im Waisenhaus auf sie warten können, aber sie zog die Ruhe in der Kutsche vor, wo sie ungestört stricken konnte.
    Alana erschien es albern, dass die Kutsche am Straßenrand auf sie wartete. Sie hätte sie auch einfach zu einer verabredeten Zeit abholen können. Aber die Kutsche wartete hier auf Poppies Geheiß. Alana sollte niemals irgendwo warten müssen und niemals das Haus ohne ihre Entourage verlassen, zu der zwei Lakaien und eine Anstandsdame gehörten.
    Im ersten halben Jahr von Alanas Tätigkeit im Waisenhaus hatte Lady Annette als ihre Anstandsdame fungiert. Obwohl sie Mildtätigkeit generell guthieß, war sie strikt dagegen, dass Alana dort täglich Unterricht abhielt, da es wie eine »Arbeit« aussah. Doch Annette hatte die Waisenkinder genauso liebgewonnen wie Alana und schließlich selbst begonnen, einige Klassen zu unterrichten. Es schien ihr Freude zu bereiten, bis Lord Adam Chapman eines Tages auf sie zukam, als sie gerade gehen wollten.
    »Alana?«
    Der Lakai, der ihr die Kutschentür aufhielt, schloss sie wieder, damit Mary nicht frieren musste, als die Angesprochene sich umdrehte. Wenn man vom Teufel spricht, dachte sie leicht amüsiert. Adam zog den Hut vor ihr. Sie schenkte ihm ein warmes Lächeln. In seiner Gegenwart fühlte sie sich immer wohl, wofür sie seine Freundlichkeit und seinen wunderbaren Sinn für Humor verantwortlich machte.
    »Ich habe nicht vergessen, was für ein Tag heute ist«, verkündete Lord Chapman und reichte ihr einen Strauß gelber Blumen. »Ein folgenschwerer Tag für die meisten jungen Damen.«
    Sie wünschte, er hätte das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher