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Gefahr im Fitness-Studio - Vogel, M: Gefahr im Fitness-Studio

Gefahr im Fitness-Studio - Vogel, M: Gefahr im Fitness-Studio

Titel: Gefahr im Fitness-Studio - Vogel, M: Gefahr im Fitness-Studio
Autoren: Maja von Vogel
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auch noch etwas anderes als diese blöde Werbung? Kim seufzte. Wenn sie doch bloß auch schon so schlank wäre …
    Noch nie waren Kim zehn Minuten so lang vorgekommen. Als die Zeit endlich um war, war sie schweißgebadet und ihre Beine zitterten. Beim Absteigen fiel sie fast vom Rad. Zum Glück war Marie sofort zur Stelle und stützte sie.
    »Du siehst ganz schön fertig aus«, stellte Marie besorgt fest. »Alles in Ordnung?«
    Kim nickte und ließ sich auf einen Stuhl vor dem Schreibtisch plumpsen. Sie wartete, bis sich ihr Herzschlag wieder etwas normalisiert hatte. »Mannomann!«, schnaufte sie. »Ich hätte nicht gedacht, dass Fahrradfahren so anstrengend sein kann.«
    Rita las Kims Werte vom Display ab und trug sie in einen Bewertungsbogen ein. Dann setzte sie sich hinter den Schreibtisch. Ihr Gesicht war ernst. »Die schlechte Nachricht zuerst: Deine Werte sehen leider nicht besonders gut aus. Puls und Herzfrequenz waren während der Belastung fast durchgängig zu hoch, deine Ausdauerkapazität ist für dein Alter hingegen viel zu niedrig. Kurz gesagt: Du bist zwar dreizehn, deine Fitnesswerte sind aber die einer Dreißigjährigen.«
    Kim merkte, wie sie knallrot anlief. »Du meine Güte«, murmelte sie. »Das hört sich ja nicht so gut an.« Sie warf einen schnellen Blick zu den Mädchen an den Trainingsgeräten hinüber. Hoffentlich hatten sie Ritas Einschätzung nicht gehört. Es musste schließlich nicht gleich das ganze Studio mitbekommen, dass Kim beim Fitnesstest total versagt hatte. Das wäre wirklich oberpeinlich!
    »Sind Sie sicher, dass die Werte stimmen?«, hakte Marie nach, die neben Kim Platz genommen hatte. »So unfit ist Kim nun auch wieder nicht. Vielleicht hat Ihr Computer da etwas durcheinander gebracht.«
    Auf Ritas Stirn erschien eine steile Falte, und ihre Stimme klang plötzlich kühl. »Der Computer bringt nie etwas durcheinander. Die Werte sind hundertprozentig verlässlich.« Dann wandte sie sich an Kim und war wieder die Freundlichkeit in Person. »Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Es ist nie zu spät, sein Leben zu ändern und ein sportlicher Mensch zu werden. Durch regelmäßiges Training kannst du deine Werte innerhalb von wenigen Wochen erheblich verbessern – und überflüssige Fettpolster durch Muskeln ersetzen. Zu diesem Zweck erstellen wir nun gemeinsam deinen individuellen Trainingsplan. Um dich nicht zu überlasten, beginnst du am besten mit einem leichten Ausdauertraining …«
    Eine Stunde später trat Kim erschöpft aus der Umkleidekabine. Nachdem Marie zu einer Probe mit ihrer Theater-AG abgedüst war, hatte Kim gemeinsam mit Rita ihren Trainingsplan fertig gestellt. Er bestand aus regelmäßigem Kraft- und Ausdauertraining sowie einem Cycling- und einem Bodystyling-Kurs und wurde durch Sauna- und Wellness-Einheiten ergänzt.
    Dann hatte Rita ihr gezeigt, wie die verschiedenen Geräte funktionierten und welche Einstellungen für Kim optimal waren. Jetzt schwirrte ihr der Kopf von all den neuen Informationen. Außerdem merkte sie die ungewohnte körperliche Beanspruchung in jedem einzelnen Muskel. Wahrscheinlich würde sie morgen vor lauter Muskelkater nicht mehr laufen können …
    Rita erwartete sie bereits am Empfang. »So, jetzt musst du nur noch das Anmeldeformular unterschreiben«, sagte sie und hielt Kim ein Blatt hin. »Dann erhältst du deine persönliche Chipkarte und natürlich unser tolles Begrüßungspaket.« Kim unterschrieb das Formular, und Rita lächelte ihr zu. »Prima! Willkommen im Club, Kim. Alles Weitere wird Mareike mit dir regeln. Ich habe leider gleich den nächsten Termin und muss mich darum jetzt verabschieden.«
    Rita schüttelte Kim zum Abschied die Hand und widmete sich dann der nächsten Neukundin, einer Frau mittleren Alters, die bereits auf einem großen Ledersofa in der Eingangshalle wartete.
    Mareike war die grimmig blickende Angestellte, die Kim vorhin schon im Trainingsraum aufgefallen war. Im Kopf notierte sie sich automatisch die Personenbeschreibung: weiblich, 16 bis 17 Jahre alt, circa ein Meter fünfundsechzig groß, vollschlank, Stupsnase, blaue Augen, braune Haare, Pferdeschwanz, insgesamt eher unauffällige Erscheinung.
    Mareike reichte Kim mit mürrischem Gesicht eine Plastikkarte. »Mit der Chipkarte kommst du durch das Drehkreuz am Eingang und kannst die Schließfächer im Umkleideraum benutzen.« Dann bückte sie sich und wühlte eine Weile hinter dem Empfangstresen herum. Als sie wieder auftauchte, hielt sie einen
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