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Gefahr auf High Heels (German Edition)

Gefahr auf High Heels (German Edition)

Titel: Gefahr auf High Heels (German Edition)
Autoren: Gemma Halliday
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früheren Leben Hitler oder so.«
    »Super. Danke.«
    »Meine Güte, es muss ja furchtbar gewesen sein, sie zu finden«, sagte Mom und legte die Hand auf ihr Herz.
    Bei der nur allzu frischen Erinnerung an Gigis schlaffen Körper schauderte mich, und mein Magen krampfte sich zusammen. »Es war nicht mein allerbester Tag. Aber Ramirez war bei mir«, sagte ich schnell. Das schien sie ein bisschen zu beruhigen.
    »Oh, mein armes, armes Baby. Warum passieren diese Dinge nur immer meinem Baby? Ich habe versucht, dich gut zu erziehen. Du hattest ein gutes Zuhause, bist auf eine gute Schule gegangen. Zugegeben, ich war vielleicht nicht streng genug, was die Schlafenszeiten anging, und habe dir hin und wieder zu viele Süßigkeiten gestattet, aber ich habe mein Bestes getan. Warum findet dann ausgerechnet meine Tochter immer Leichen?«
    Okay, nur ein kleines bisschen.
    »Hör zu, Mom, es geht mir gut.« Halbwegs. »Ramirez übernimmt den Fall, alles ist gut.«
    »Bist du sicher, dass es dir gut geht?«, fragte sie.
    »Ja.« Und tatsächlich: Je öfter ich es sagte, desto mehr glaubte ich selbst daran.
    »In dem Fall kümmern wir uns um das Essen nach der Probe«, meldete sich Mrs Rosenblatt zu Wort. »Jetzt, während ich darüber nachdenke, fällt mir wieder ein, dass mein zweiter Mann, Carl, einen Cousin hatte, der in einem Restaurant arbeitet, das in derselben Straße liegt wie das Beverly Garden . Italienische Küche. Da gibt es einen Akkordeonspieler und alles. Stilvoll.«
    Obwohl Akkordeon in meinen Augen nicht wirklich »stilvoll« war, sagte ich nichts. Angesichts der Tatsache, dass meine Hochzeitsplanerin tot war, war die Frage, welche Hintergrundmusik während des Probedinners gespielt wurde, zweitrangig.
    »Ruf mich an, wenn du etwas brauchst«, sagte Mom, als sie und Mrs R. zur Tür gingen. »Ich meine es ernst. Egal was.«
    »Danke.« Ich umarmte sie noch einmal, froh, dass ihre Wangen langsam wieder Farbe bekamen.
    Sobald sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, fischte ich mein Handy aus der Handtasche und drückte die Kurzwahl eins.
    Nach dem dritten Klingeln hörte ich Danas atemlose Stimme.
    »Hallo?«
    »Ich bin’s. Ich hatte einen fürchterlichen Nachmittag.«
    »Oh, Mensch, erzähl!«, schrie sie. »Ich habe gerade das Vorsprechen für den Zeichentrickfilm hinter mir und bin ganz heiser! Die wollten eine Stimme, die war so hoch und schrill, du glaubst es nicht. Ich meine, reden Flamingos wirklich so?«
    »Hör zu«, sagte ich. »Ich brauche eine Fußpflege. Treffen wir uns in zwanzig Minuten bei Fernando?«
    »Gott, ja.«
    Fünfzehn Minuten später parkte ich einen Block entfernt von Fernandos Salon.
    Mom hatte Faux Pa vor zwei Jahren kennengelernt, als sie nach einundzwanzig Jahren als Alleinerziehende beschloss, sich mit einem neuen Look wieder auf den Singlemarkt zu wagen. Dazu ging sie zu Fernando’s , wo Faux Pa dank seiner Fertigkeiten im Schneiden und Färben ihr nicht nur eine modische Frisur verpasste, sondern auch ihr Herz gewann. Nur wenige Monate später gaben sie sich in einer wunderschönen Zeremonie mit meiner Wenigkeit als Trauzeugin das Jawort. Was mich ziemlich schockierte, darf ich Ihnen sagen, denn bis dahin war ich zu 99 Prozent sicher gewesen, dass Faux Pa schwul sei. Aber als Vater war er wunderbar. Mom strahlt nun wie ein Teenager, ihr Haaransatz hat nie besser ausgesehen, und ich bekomme so viele Pediküren, wie ich will. Was will eine Frau mehr?
    Als ich die Glastüren von Fernando’s aufstieß, stellte ich fest, dass das Thema Rock ’n’ Roll in dieser Saison Retro war. Happy Days und Fonzie.
    Abgesehen von seinem Talent im Umgang mit dem Fön betätigte Faux Pa sich nämlich auch gern als Inneneinrichter. (Verstehen Sie, was ich meine? Für einen heterosexuellen Mann hatte er verdächtig viel Sinn für Ästhetik.) Er hatte die Wände abwechselnd in strahlendem Pink und Blau gestrichen und ein paar alte Vinylplatten an die Decke genagelt. Der Empfangstisch war ein Ungetüm aus Chrom und Resopal, der aussah, als stamme er noch aus einem Diner der fünfziger Jahre, und die Arbeitswagen der Stylisten waren mit Pappfiguren von Marilyn Monroe und James Dean geschmückt. Doo Wop kam aus unsichtbaren Lautsprechern, und die Sessel im Eingangsbereich hatten neue Bezüge bekommen, sodass sie aussahen, als trügen sie riesige Tellerröcke. Auf einmal hatte ich Lust auf einen Eierlikör.
    »Mads!«
    Faux Pas Empfangschef Marco kam aus dem Hintergrund hervorgeglitten. Marco war
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