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Gefärhlich tiefe Sehnsucht (German Edition)

Gefärhlich tiefe Sehnsucht (German Edition)

Titel: Gefärhlich tiefe Sehnsucht (German Edition)
Autoren: Day Leclaire
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Sonnenlicht, das durch einen Gardinenspalt hereindrang, wirkte Jocs Gesicht glatter und heller. Er sah aus wie ein Engel.
    „Ich bin hier, Rosie.“
    Sofort konfrontierte sie ihn mit derselben Frage, die sie jedes Mal gestellt hatte, wenn sie aufgewacht war. „Das Baby? Habe ich unser Baby verloren?“
    Wieder gab er ihr genau dieselbe Antwort: „Unserem Baby geht es gut.“
    Tränen liefen Rosalyn über die Wangen. „Tut mir leid. Ich war so aufgebracht und wütend. Da habe ich völlig den losen Teppich vergessen. Ich will ihn nun schon seit Wochen befestigen lassen. Hätte ich das nur erledigt, dann wäre das alles nicht passiert.“
    Er beugte sich zu ihr und streifte mit den Lippen sanft ihren Mund. „Darüber brauchst du dir jetzt keine Sorgen zu machen.“
    „Aber ich hätte unser Baby töten können.“ Sie wischte sich mit den Handflächen die Tränen ab und zuckte zusammen, als sie unabsichtlich an einen Bluterguss stieß.
    Zärtlich nahm er ihre Hände und zog sie von ihren Wangen weg. „Lass mich das für dich machen. Du bist ein bisschen angeschlagen. Als du gestolpert bist, bist du gegen eine Kommode gestoßen, die dann auch noch über dich gekippt ist. Dabei hast du dir wirklich ein tolles Veilchen geholt.“
    „Ich erinnere mich nicht. Ich weiß nicht, was geschehen ist. Nur, dass ich gestolpert bin.“
    Joc befeuchtete einen Waschlappen mit kaltem Wasser und säuberte ihr Gesicht so vorsichtig und zart, dass ihr schon wieder die Tränen kamen.
    „Heh, dreh den Wasserhahn zu, Rosie“, neckte er sie liebevoll. „Du weinst schneller, als ich aufwischen kann.“
    „Joc …“ Mit der Zunge befeuchtete sie sich die trockenen Lippen. „Was ist mit MacKenzie?“
    Bei dieser Frage wurde seine Miene undurchdringlich. „Ich habe sie aus dem Haus geworfen, nachdem du gestürzt bist.“
    Das hatte sie nicht wissen wollen. Wahrscheinlich wusste Joc das und wich ihrer eigentlichen Frage bewusst aus. Und das konnte nur eines bedeuten. Allmählich verließ Rosalyn der Mut. „Für wie lange?“ Als er schwieg, wuchs ihre Verzweiflung. „Gehört Longhorn tatsächlich ihr?“
    „Ich weiß es nicht.“ Er schlug einen unbeschwerten Ton an, sein finsterer Blick strafte seine Worte jedoch Lügen. „Ich bitte meine Anwälte gleich morgen früh, sich darum zu kümmern. Wenn wir Duff dazu bekommen, alles zuzugeben, haben wir vielleicht eine Chance. Er muss gestehen, dass er den Scheck für die Hypothekenzahlungen vernichtet hat, statt ihn zur Bank zu bringen, und dass MacKenzie ihn dafür bezahlt hat. Mit Glück können wir den Kauf rückgängig machen.“
    Unruhig bewegte sie sich. „Ich darf meine Ranch nicht verlieren. Das darf nicht passieren.“
    „Im Augenblick musst du dich einfach nur entspannen, damit du gesund wirst.“ Er hielt die Hand über ihren Bauch und streichelte sie federleicht. „Deine Gesundheit ist wichtiger als alles andere.“
    Er hatte recht. Ihre Gesundheit und die des Babys standen an erster Stelle. Langsam nickte Rosalyn und merkte dabei, wie erschöpft sie war. Dann griff sie nach seiner Hand und drückte sie, mehr konnte sie nicht tun. Rosalyn war zu müde und schloss die Augen. „Ich glaube, ich ruhe mich jetzt aus“, murmelte sie.
    „Rosie?“ Sie hörte Jocs Stimme wie aus weiter Ferne. „Liebling? Ich muss dir noch etwas Wichtiges sagen. Du musst wissen, dass ich …“
    Sie versuchte, wach zu bleiben. Inständig kämpfte sie gegen den Schlaf an. Aber schon glitt sie in eine sanfte wohltuende Dunkelheit, wo nichts ihr oder dem Baby schaden konnte. Wo sie immer noch Longhorn besaß und der Mann, den sie liebte, ihr stolz zur Seite stand. Wo sie gemeinsam ihr Baby aufzogen.
    Seufzend ließ Joc sich auf den Stuhl neben Rosalyns Bett sinken und rutschte hin und her, um eine bequeme Position zu finden. Natürlich war das unmöglich, trotzdem gab er den Versuch nicht auf. Mehrmals prüfte er, ob Rosalyn immer noch schlief, und vergewisserte sich, dass sie ruhig und gleichmäßig atmete. Sie schien jetzt viel ausgeglichener zu sein als noch vor wenigen Minuten. Allmählich kehrte die natürliche Farbe in ihr Gesicht zurück, zumindest dort, wo es nicht angeschwollen war.
    Hatte sie ihn gehört? Wusste sie jetzt, dass er sie liebte?
    Er meinte, ihre Wimpern hätten bei seinen Worten geflattert, sicher war er allerdings nicht. Wenn sie das nächste Mal aufwachte, würde er ihr als Erstes seine Liebe gestehen. Genau das und nichts anderes. Ruhelos stand er auf und entdeckte
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