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Gefärhlich tiefe Sehnsucht (German Edition)

Gefärhlich tiefe Sehnsucht (German Edition)

Titel: Gefärhlich tiefe Sehnsucht (German Edition)
Autoren: Day Leclaire
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jedoch genau wissen und war schrecklich aufgeregt. „Hast du einen Weg gefunden?“
    „So viel zum Thema Vertrauen.“
    Eine innere Stimme flüsterte ihr zu, dass sie die Worte zurücknehmen sollte. Aber darüber erhob sich eine feste Gewissheit: Joc gehörte zu der Sorte Mann, die alles wollte – sie, das Kind und ihre Ranch. Wenn sich eine Gelegenheit ergab, wie er die Kontrolle über sie und die Situation gewinnen konnte, würde Joc sie ergreifen. Besonders wenn er dadurch siegte.
    „Lass uns herausfinden, was hier vorgeht“, sagte sie entschieden und überging seine Bemerkung.
    Eilig hastete sie die Steinstufen hinunter, die ins Wohnzimmer führten. Als sie die Besucherin entdeckte, rang sie vor Überraschung nach Luft. Die Frau hätte Jocs Zwillingsschwester sein können. Sie hatte die gleichen dunkelbraunen Augen und die gleichen markanten Gesichtszüge. Dieselben hohen Wangenknochen. Ihr sinnlicher Mund verzog sich bei Rosalyns Anblick zu einem abweisenden Lächeln.
    Hinter ihr fluchte Joc lautstark. „MacKenzie, was verdammt noch mal tust du hier?“
    „Ich begutachte meine neueste Anschaffung.“ Sie lehnte sich in dem Sessel zurück, auf dem sie thronte, und schlug die Beine übereinander. „Was macht du hier, Bruderherz?“
    Draußen rüttelte der Wind an den Fensterläden, während Regen gegen die Scheiben prasselte. „Ich gehöre hierher. Was man von dir nicht sagen kann.“
    „Nicht mehr. Du und deine …“ Fragend zog sie eine Augenbraue hoch. „… Freundin?“
    „Verlobte.“
    MacKenzie lachte. „Na, das ist ja großartig“, rief sie ironisch.
    „Hört sofort auf, alle beide!“, stieß Rosalyn hervor. „Ich will wissen, was hier vorgeht.“
    Gelassen wippte MacKenzie mit dem Fuß. „Das ist wirklich sehr einfach. Sie sind nur ein Bauer in einem Schachspiel, meine Liebe. Mein Bruder wollte Ihr Land, was bedeutet, dass ich es auch will. Normalerweise hätte er einen geschäftlichen Trick angewandt, um es zu bekommen. Ich hätte dann ein Gegenangebot gemacht. Am Ende hätte einer von uns gewonnen und der andere verloren.“ Sie blickte in Jocs Richtung. „Spielt man das Spiel nicht so?“
    „Das ist kein Spiel“, erwiderte Joc.
    „Natürlich ist es das. Du hast lediglich die Regeln ein klein wenig verändert. Statt für dein Vergnügen zu bezahlen, hast du beschlossen, dieser armen leichtgläubigen Rancherin das Land auf andere Weise wegzunehmen.“
    MacKenzie blickte wieder zu Rosalyn. „Damit meine ich Sie, falls Ihnen das nicht bewusst ist. Allerdings kommt Joc zu spät. Sobald ich erfuhr, dass er sich für diesen Besitz interessiert, habe ich sämtliche Hypothekenverträge gekauft. Dann traf ich … nun lassen Sie es mich so ausdrücken, gewisse Abmachungen mit einem Gentleman namens Duff. Wussten Sie, dass Ihr Angestellter ein Problem mit Glücksspielen hat?“
    Neben ihr stieß Joc eine Verwünschung aus. Rosalyn riss sich zusammen, damit ihre Stimme nicht zitterte, als sie fragte: „Sie haben Duff bestochen?“
    Gleichgültig zuckte MacKenzie die Schulter. „Man kann mich wirklich nicht dafür verantwortlich machen, wenn Ihr Angestellter vergisst, den Überweisungsträger für die Hypothekenzahlung zur Bank zu bringen. Dass Ihnen dieses Versäumnis nicht auffällt, kann ich nicht ändern. Aber ich gebe Ihnen einen guten Rat für die Zukunft: Sie sollten öfter ihre Konten ausgleichen. Man sollte meinen, Joc hätte Ihnen wenigstens so viel beigebracht, wenn auch nichts sonst.“
    Entgeistert schüttelte Rosalyn den Kopf. „Nein. Das kann nicht stimmen.“
    „Doch, es hat alles seine Richtigkeit.“ Eine Spur Mitleid huschte über das Gesicht der anderen Frau. „Wenn es darum geht, Geschäfte abzuwickeln, bin ich genauso gut wie mein Bruder.“
    „Was willst du, MacKenzie?“, schaltete Joc sich nun ein.
    Sie lächelte ihn strahlend an. „Nichts. Ich habe bekommen, was ich wollte. Du bist wütend, weil ich zuerst hier war und dir einen Strich durch die Rechnung gemacht habe. Tja, dass du die Grundstücke rund um den Oakley-Besitz erworben hast, war reine Geldverschwendung.“ Spöttisch schnalzte sie mit der Zunge. „Wie schade.“
    „Unser Streit hat nichts mit Rosalyn zu tun. Halt sie da raus.“
    „Ich habe sie gar nicht hineingezogen. Das warst du“, gab seine Schwester ungerührt zurück. „Ich hatte dich gewarnt. Aber wie gewöhnlich dachte der mächtige Arnaud, er hätte alle Trümpfe in der Hand. Da hast du dich getäuscht.“
    „Sie sind also diejenige,
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