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Gefärhlich tiefe Sehnsucht (German Edition)

Gefärhlich tiefe Sehnsucht (German Edition)

Titel: Gefärhlich tiefe Sehnsucht (German Edition)
Autoren: Day Leclaire
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die für alle Probleme hier gesorgt hat“, beschuldigte Rosalyn sie. „Sie haben meinen Stall niedergebrannt.“
    MacKenzie runzelte die Stirn. „Ganz bestimmt nicht. Ich habe Duff lediglich gebeten, Sie genügend zu beschäftigen.
    Natürlich sollten Sie nicht merken, dass ich eine Zwangsvollstreckung beantrage. Ich bin nicht schuld daran, wenn er ein wenig übereifrig war.“
    Rosalyn ballte die Hände zu Fäusten. „Sie tun so, als wäre das alles hier wirklich ein Spiel oder ein Scherz. Aber das ist es nicht! Die Ranch ist mein Leben. Sie ist mein Zuhause.“
    „Nicht mehr.“ MacKenzie stand auf. „Ich gebe Ihnen bis zum Ende der Woche Zeit auszuziehen.“
    „MacKenzie“, sagte Joc. „Tu das nicht. Sie ist ein unschuldiges Opfer und hat nichts mit unserem Streit zu tun.“
    Kalter Zorn und Verbitterung blitzten auf dem Gesicht seiner Halbschwester auf. Draußen donnerte es. „Ich erkläre es euch beiden zum letzten Mal. Nichts, was ihr sagt oder tut, wird meine Meinung ändern.“
    Die Verzweiflung trieb Rosalyn dazu, ihren Stolz zu überwinden. „Ich werde bezahlen“, bat sie. „Ich werde alles bezahlen.“
    Joc legte die Hand auf ihre Schulter. „Rosie …“
    Während sie seine Hand abschüttelte, redete Rosalyn weiter auf MacKenzie ein: „Ich habe das Geld. Und ich werde bezahlen, wie viel Sie auch verlangen. Ich gebe zu, ich hätte meine Konten ausgleichen sollen. Bitte nehmen Sie mir nicht mein Zuhause weg!“
    „Wenn Sie jemanden für diese böse Geschichte verantwortlich machen wollen, dann bedanken Sie sich bei Joc. Er ist derjenige, der sich weigert, mir das Land der Hollisters zu verkaufen.“ Sie nahm ihre Handtasche und ging zu den Stufen, die zum Flur führten. „Es gibt nichts mehr zu bereden, mein Standpunkt bleibt, wie er ist. Wenn Sie Ende der Woche nicht ausgezogen sind, lasse ich Sie per Gerichtsbeschluss hinauswerfen. Montag früh schicke ich als Erstes Bulldozer her, damit sie jedes einzelne Gebäude auf diesem Land dem Erdboden gleichmachen.“
    Rosalyn rang nach Atem. Nein! Das konnte MacKenzie doch nicht ernst meinen. Unsicher blickte Rosalyn zu Joc – und wusste Bescheid. Seine Schwester sagte das nicht nur so dahin, sie würde ihren Worten Taten folgen lassen. Und es gab absolut keine Möglichkeit, dass Joc oder jemand anders sie aufhalten konnte.
    Wortlos stürzte Rosalyn an der elegant gekleideten Frau vorbei, um aus dem Raum zu fliehen. Sie rannte die Stufen hoch und trat dabei auf den Teppich, der immer noch nicht befestigt worden war. Zu spät erinnerte sie sich daran. Mit dem Stiefelabsatz blieb sie hängen und stolperte.
    Panisch ruderte sie mit den Armen, um das Gleichgewicht zu halten. Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte sie schon, dass nichts passierte. Aber dann fiel Rosalyn rückwärts die Treppe hinunter. Zwei Gedanken schossen ihr durch den Kopf, bevor sie hart auf dem Boden aufschlug.
    Sie hatte Joc nie gesagt, dass sie ihn liebte.
    Und sie würde sich nie verzeihen, wenn sie wegen einer dummen Nachlässigkeit ihr Baby verlor.

9. KAPITEL
    „Rosie? Mein Gott. Sprich mit mir, Rosie.“
    Joc kauerte sich neben sie. Vorsichtig hob er das Sideboard an, das auf sie gekippt war, als sie sich bei ihrem Sturz von der Treppe daran festgehalten hatte. Rosalyn bewegte sich nicht. Hastig holte Joc sein Handy aus der Tasche und rief den Notarzt an. Wegen des Sturmes war die Verbindung sehr schlecht. Joc gelang es kaum, die notwendigen Informationen durchzugeben. Sehr bald war klar, dass wegen der schlechten Wetterbedingungen kein Hubschrauber geschickt werden konnte.
    Während der endlosen Minuten, die nun folgten, regte Rosalyn sich nicht. Voller Angst prüfte Joc ihren Puls. Als er ihn fand, hätte er am liebsten vor Erleichterung geweint. MacKenzie, die herbeigeeilt war, warf er einen hasserfüllten Blick zu. „Verschwinde hier“, befahl er ihr. Aber er kümmerte sich nicht darum, ob sie seiner Anweisung folgte. Stattdessen wandte er sich wieder Rosalyn zu.
    Eine halbe Stunde lang wartete er auf den Notarzt. Die längsten dreißig Minuten seines Lebens. Joc war der Panik nah. Hätte Claire ihm nicht beigestanden, wäre er wohl völlig zusammengebrochen. Nie hatte er sich hilfloser gefühlt, während er über Rosalyn gebeugt auf dem Boden kniete. Aus diesem Unglück fand auch der große Arnaud keinen Ausweg, den er sich mit Geld, Verhandlungsgeschick oder mit Bestechung freimachen konnte. Er konnte nur eins tun, etwas, das er noch nie zuvor probiert
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