Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung
Autoren: Jeaniene Frost
Vom Netzwerk:
Geschrei und der schreckliche Lärm von oben wurden lauter.
    Plötzlich tauchte etwa ein Dutzend Vampire aus einer Tür un ter der Haupttreppe auf. Bevor sie auch nur die Chance hatten, den Rückzug anzutreten, gingen sie in einem silbernen Kugel hagel unter.
    »Wo sind die anderen?«, fragte ich Bones leise. Abgesehen von dem kümmerlichen Häufchen, das wir gerade ausgeschaltet hatten, war das Erdgeschoss beängstigend leer.
    Bones hob den Kopf. »Oben kann ich noch welche hören. Ir gendwas macht sie ganz kirre. Müssen die Geister sein, aber was Genaueres kann ich dir auch nicht sagen.«
    Da oben war tatsächlich ein ziemlicher Radau. Man hörte Schreie, hin und her hastende Schritte, und immer wieder dieses Ploppen, ein sehr fremdartiges Geräusch. Was es auch war, Patra lebte noch. Sie schrie nämlich am lautesten von allen.
    Bones hielt drei Finger in die Höhe zum Zeichen, dass sich die Gruppe aufteilen sollte. Acht von uns würden die Treppe neh men, weitere acht an der Gebäudeaußenseite hochklettern, und die letzten acht sollten die Fahrstuhlschächte benutzen. Den Geräuschen nach zu urteilen, fand das Hauptgeschehen etwa neun Stockwerke über uns statt, also fast ganz oben, und so machten wir uns auf den Weg dorthin.
    Im dritten Stock kam uns eine kleine Gruppe Vampire ent gegengehastet. Sie waren voller Blut, ihre Kleidung zerfetzt...
    und sie würdigten uns kaum eines Blickes. Was mich allerdings nicht davon abhielt, mit meinem M - 1 6 eine satte Salve auf sie abzufeuern. Sie brachen zusammen, die Herzen zerschreddert von Unmengen Silbermunition. Klar, Messer waren mir lie ber, aber wenn man auf Distanz töten musste, war es so ein fach leichter.
    Über uns brach erneut Radau los. Irgendetwas hatte eine ausgewachsene Panik ausgelöst. Der Anblick der Geister allein reichte dazu doch wohl nicht aus, oder? Die waren zwar zuge gebenermaßen recht unheimlich, aber das hier war schließlich kein Kindergeburtstag. Hier hauste eine Meistervampirin, die bereits existiert hatte, als Jesus noch auf Erden gewandelt war.
    Man hätte doch meinen sollen, die Untoten wären ein bisschen weniger schreckhaft.

    »Das ist schon fast zu einfach«, flüsterte Ian und sprach da mit aus, was ich dachte.
    Vlad warf ihm einen sardonischen Blick zu. »Unterschätze niemals Patras Fähigkeit, einen großen Auftritt hinzulegen.«
    »Bleibt wachsam«, sagte Bones. »Was immer da vor sich geht, es findet oben statt. Lassen wir uns da mal blicken.«
    Noch zweimal kamen uns auf dem Weg nach oben Vampire entgegen, und jedes Mal rannten sie, als wäre der Leibhaftige persönlich hinter ihnen her, weshalb wir sie eigentlich eher ab schlachteten, als wirklich mit ihnen zu kämpfen. Je näher wir kamen, desto hektischer klang der Radau über uns. Endlich er reichten wir das Stockwerk, in dem der Lärm am lautesten war, und folgten den entsetzlichen Schreien zu dem Raum, aus dem sie kamen.
    Die Tür war unbewacht und stand offen. Vlad schickte einen Feuerball voraus, was allerdings gar nicht nötig gewesen wäre.
    Wir betraten den Raum, ohne dass uns jemand angriff, und als wir drinnen waren, staunte ich nicht schlecht.
    Patra, nun gar nicht mehr die elegante, beeindruckende Er scheinung, als die ich sie in Erinnerung hatte, wand sich am Bo den. Blut trat ihr aus Nase, Mund, Augen und Wunden an allen möglichen anderen Körperteilen. Überall um sie herum - Gott, sogar durch sie hindurch - schwirrten die Geister. Wie graue Schlangen wanden sie sich um ihren Körper, schleuderten sie hin und her, bohrten sich in sie, nur um auf der anderen Seite wieder herauszukommen und von vorn anzufangen. Unablässig schrie sie in den verschiedensten Sprachen um Hilfe, so hörte es sich zumindest an.
    Vor unseren Augen wurde ein entsetzt dreinschauender Vampir, der bei seiner Verwandlung nicht älter als fünfzehn gewesen sein konnte, mit abgerissenen Armen von ihr weg geschleudert. Ein Geist in seiner unmittelbaren Nähe - war das Zero? - bohrte sich ihm in die Brust, bis er ganz verschwunden war. Der Vampir kreischte und wurde dann mit einem poppen den Geräusch in Stücke gerissen. Kopf, Beine und Rumpf flo gen in unterschiedliche Richtungen davon. Zwischen den Fet zen tauchte der Geist auf, zögerte kurz und machte sich dann wieder an Patra zu schaffen, bis man ihn zwischen den anderen grauen Gestalten nicht mehr erkennen konnte.
    Überall um uns herum lagen die Leichen von Patras getöte ten Wachen. Es waren Unmengen, und alle wirkten, als wären
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher