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Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Titel: Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi
Autoren: Prolibris Verlag Rolf Wagner
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ThyssenKrupp herausgekommen?«
    »Nichts, rein gar nichts«, antwortete Barnowski resigniert. »Da hat niemand auch nur die kleinste Kleinigkeit gesehen.«
    »Dann müssen wir uns eben an die Fakten halten. Die Spurensicherung hat eindeutig ergeben, dass Heitkämper von einem Wagen angefahren wurde. Genauer gesagt von einem schwarzen Wagen. Die Fahndung nach einem schwarzen Unfallwagen ist auch schon raus.«
    »Welche Marke?«
    »Die genaue Untersuchung steht noch aus«, erklärte Pielkötter. »Kann nicht schaden, dem Labor etwas Dampf zu machen, damit wir die Fahrer der infrage kommenden Autos überprüfen können.«
    »Aber dazu haben wir weder die Zeit noch das Personal«, wandte Barnowski ein.
    Pielkötter runzelte die Stirn, ein sicheres Zeichen dafür, dass er nicht in der Stimmung war, die kleinste Nachlässigkeit durchgehen zu lassen.
    »Worauf haben Sie sich versteift?«, rutschte es Barnowski heraus.
    Für einen kurzen Moment sah es für Pielkötter so aus, als ob sein Untergebener schnell den Rückzug antreten wollte, aber dann legte er noch einmal nach.
    »Nur keine voreiligen Schlussfolgerungen. Das ist doch immer Ihre Devise.«
    »Und dieser Devise bleibe ich treu«, entgegnete Pielkötter ärgerlich. »Auch in dieser Sache ermittle ich in alle Richtungen.«
    »Für mich jedenfalls gibt es weitaus interessantere Fälle als Fahrerflucht. Davon, dass wir den Fahrer des schwarzen Wagens finden, wird der Heitkämper auch nicht wieder lebendig.«
    Mit hochrotem Kopf hatte Pielkötter zugehört. Zu gerne hätte er Barnowski jetzt die Leviten gelesen, aber das ließ sein körperlicher Zustand im Moment leider nicht zu. Sein Puls raste, und das Herz schlug wie wild. Er musste sich wohl oder übel beherrschen, wenn er diesen beängstigenden Zustand nicht noch verschlimmern wollte.
    »Ich meine damit ja nur«, ruderte Barnowski mit einem besorg ten Blick auf Pielkötter endlich zurück, »der Fahrer steht jetzt doch sicher unter Schock. Unter einem heilsamen Schock.«
    »Ein Polizist darf aber so nicht denken«, entgegnete Pielkötter mühsam beherrscht.
    »Ich habe den Beruf in erster Linie ergriffen, weil ich Kriminalität verhindern will«, erklärte Barnowski. »Wie bei unserem Fall, als einer schon ein paar Frauen umgebracht hat und sicher nicht aufgehört hätte, wenn wir ihn nicht erwischt hätten. Natürlich müssen wir auch dafür sorgen, dass die Täter eine gerechte Stra fe erhalten. Aber in diesem Fall ist der Fahrer des Unfallwagens in gewisser Weise schon bestraft. Ich jedenfalls möchte nicht mit seiner Schuld herumlaufen. Und in Zukunft wird der sich wahrscheinlich mehr vorsehen als manch anderer Verkehrsteilnehmer.«
    Pielkötter hatte nur halb zugehört und sich stattdessen auf seinen Pulsschlag konzentriert. Anscheinend hatte sich die Frequenz etwas verringert. Während sich nun seine Ellenbogen in die Schreibunterlage bohrten, stützten die aufgestellten Arme den schweren Kopf.
    »Geht es Ihnen nicht gut?«, fragte Barnowski plötzlich besorgt.
    »Doch, doch!«
    »Ich meine ja nur, dass wir nicht für jeden Unfall einen enormen Aufwand betreiben können. Jedenfalls hält diese Belastung auf Dauer keiner durch.« Dabei sah Barnowski seinen Chef prüfend an.
    Mist, dachte Pielkötter, mein körperlicher Zustand gibt dem Bengel auch noch Recht.
    »Ich hol uns jetzt erst einmal einen Kaffee«, erklärte Barnowski. »Oder wollen Sie lieber Wasser?«
    »Kaffee ist gut.«
    Nachdem Barnowski den Raum verlassen hatte, genoss Pielkötter die Ruhe in seinem Büro. Er war froh, für eine Weile allein zu sein. Seltsam. Was war nur mit ihm los? Früher hatte er den be ruflichen Stress doch auch besser weggesteckt.
    Zum Glück hatten sich Herzschlag und Puls wieder etwas normalisiert. Aber ob Kaffee jetzt schon das Richtige war? Notfalls würde er ihn einfach stehen lassen.
    Nach einer Weile kehrte Barnowski mit einem kleinen Tablett und zwei Tassen Kaffee aus dem neuen Automaten zurück. »Bin leider Olschewski in die Arme gelaufen«, erklärte er. »Deshalb hat es etwas länger gedauert.«
    »Schon gut«, erwiderte Pielkötter, der sich inzwischen weiter erholt hatte. »Kommen wir wieder auf den Unfall Heitkämper zurück. Der hat für mich eine gewisse Priorität. Und ich möchte, dass Sie das während meiner Abwesenheit berücksichtigen.«
    Unwillkürlich verdrehte Barnowski die Augen.
    »Die Lackspuren führen uns zu dem Fahrzeugtyp«, fuhr Piel kötter in gereiztem Tonfall fort. »Bis wir die genaue
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