Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Titel: Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi
Autoren: Prolibris Verlag Rolf Wagner
Vom Netzwerk:
Kowalskis Stimme wieder versöhnlicher klang. »Hat sich das schon herumgesprochen?«, fragte er.
    »Bevor Sie nicht mehr im Präsidium sind, kann ich Ihnen noch etwas verraten«, erklärte der Rechtsmediziner, ohne auf die Frage einzugehen. »Die Art der Verletzungen gefällt mir nicht.«
    Wem gefällt die schon, dachte Pielkötter unwillkürlich, aber dann ließ ihn etwas in Kowalskis Stimme hellhörig werden.
    »Wie meinen Sie das?«, fragte er neugierig, während Barnowski plötzlich hinter dem Rechtsmediziner auftauchte.
    »Also, das Opfer war für meine Begriffe zu ramponiert, wenn ich das einmal ganz salopp ausdrücken darf. Zumindest für einen Unfall. Weiter möchte ich mich dazu an dieser Stelle aber nicht äu ßern.«
    Gleich zwei Ungereimtheiten auf einmal, überlegte Pielkötter.
    »Wollen Sie den Toten auch noch mal sehen?«, fragte Kowalski nun Barnowski.
    »Werfe lieber einen Blick auf den Bericht«, antwortete dieser.
    Missbilligend sah Pielkötter zu seinem Untergebenen hinüber. Mit einem Bericht war es seiner Meinung nach nicht getan. Deshalb hatte er soeben beschlossen, in diesem Fall eine Obduktion beim Staatsanwalt zu beantragen.
    »Der Pförtner von Tor 7 hat übrigens nichts Verdächtiges bemerkt«, erklärte Barnowski ungerührt. »Und die Belegschaft wird eben zusammengetrommelt, soweit das möglich ist. In einer halben Stunde kann ich mit der Befragung beginnen.«
    Am liebsten hätte Pielkötter das selbst in die Hand genommen, aber unter den gegebenen Umständen ließ er Barnowski am besten gewähren. Während der Tote abtransportiert wurde, näherte sich Peter Nöhlen, der vorhin abseits gestanden hatte, um seine Übelkeit zu bekämpfen.
    »Kann ich endlich abhauen?«, fragte er sichtlich erschöpft. »Hab doch wirklich schon alles gesacht.«
    »Nennen Sie mir nur noch einmal die Uhrzeit, zu der Sie den Unfall bemerkt haben«, antwortete Pielkötter. »Dann sind Sie entlassen, und wir sehen uns morgen auf dem Präsidium.«
    »Präsidium?« Peter Nöhlen wirkte so entsetzt, als hätte Pielkötter vom Leichenschauhaus gesprochen.
    »Sie müssen Ihre Aussage noch unterschreiben.«
    »Ach so«, erwiderte der Zeuge sichtlich erleichtert. »Ich dacht schon, ich gehör auch zu die Verdächtigen.«
    »Leute mit rotem Mazda haben wir nie unter Verdacht.« Barnowski grinste.
    Peter Nöhlens Miene wirkte nicht gerade intelligent. Auch in Pielkötters Gesicht standen mehrere Fragezeichen. Hatte Barnowski das mit den schwarzen Lackspuren schon mitbekommen oder war das wieder einmal einer seiner Scherze, die Pielkötter al les andere als witzig fand.
    »Dann bis morgen. Ach ja, die Uhrzeit. Also, et war so kurz vor acht. Dat hat wohl aber noch ein bißken gedauert, bis ich angerufen hab. Musst mich wirklich ers ma sammeln.«

    » Wie der geguckt hat«, sagte Barnowski, nachdem sich der Zeuge entfernt hatte. »Aber wenn der jetzt einen schwarzen Wagen gefah ren hätte, würde der noch älter aussehen.«
    »Das ist Ihnen also schon bekannt. Wissen Sie auch, dass der Wagen von oben kam?«, fragte Pielkötter.
    »Drenck hat mich aufgeklärt.«
    »Und, was sagen Sie dazu?«
    »Schon merkwürdig«, erklärte er, obwohl etwas ganz anderes auf seiner Zunge zu liegen schien.
    Wahrscheinlich eine Provokation, vermutete Pielkötter. Vielleicht hatte Barnowski auch nur sein Motto beherzigt, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. Oder er hatte einfach Angst, ihn so kurz vor dem Urlaub noch zu ärgern.
    »Der Fahrer könnte die Überholspur genutzt haben und dann von der Fahrbahn abgekommen sein«, unterbrach Barnowski plötzlich seine Überlegungen. »Oder er ist von ganz rechts über zwei Spuren nach links ausgeschert. Sicher war der total besoffen.«
    Damit war er doch wieder in die Falle getappt.
    »Sicher ist überhaupt nichts, wie oft soll ich Ihnen das noch sagen«, reagierte Pielkötter ärgerlich. »Jedenfalls nicht in diesem frühen Stadium der Ermittlungen. Zudem hätte er nicht einmal überholen dürfen. Er kam ja von oben, die zweite Spur ist aber für den aufwärts fahrenden Verkehr. Obendrein gibt es Sonntag morgens hier kaum jemanden zum Überholen. Gucken Sie doch nur mal, wie wenig Fahrzeuge jetzt hier unterwegs sind. Und als der Unfall passiert ist, gab es hier sicherlich noch weniger Verkehr.«
    »Wie würden Sie dieses seltsame Fahrverhalten bitte schön er klären?«
    »Es könnte genauso gut Absicht gewesen sein«, erwiderte Pielkötter unwillkürlich. Bisher hatte er allerdings noch nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher