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Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Titel: Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi
Autoren: Prolibris Verlag Rolf Wagner
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Nase und dem leichten Doppelkinn bei weitem nicht an die Attraktivität sei nes Untergebenen heran. Auch ihre Charaktere erschienen zumindest Pielkötter gegensätzlich, was nicht selten zu Spannungen führte. Oft empfand er seinen Untergebenen als zu oberflächlich.
    »Wenn das Ferienhaus zu empfehlen ist, lassen Sie die Adresse nach dem Urlaub mal rüberwachsen«, setzte sich Barnowski über die geringe Auskunftsfreude seines Chefs hinweg. »Bis zur holländischen Küste ist es ja nicht weit. Lohnt sich sogar für ein verlängertes Wochenende.«
    »Das Ferienhaus kann man nicht mieten«, brummte Pielkötter. »Es gehört der Schwester meiner Frau. Sie hat es uns zum Hochzeitstag überlassen.«
    »Aha, Hochzeitstag, verstehe.« Barnowski grinste. »Schade, ich hätte dort zu gerne für die Hochzeitsnacht mit Gaby geübt.«
    Anscheinend ist der Bursche nicht richtig ausgelastet, dachte Pielkötter. Fairerweise musste er zugeben, dass er Barnowski zu mindest heute Unrecht tat. Immerhin war er sogar an diesem Sonntag schon sehr früh im Präsidium erschienen, um mit ihm zu sammen den lästigen Schreibkram zu erledigen, der sich in der letzten Zeit angesammelt hatte. Okay, Gaby weilte an diesem Wo chenende auf Kegeltour, dennoch hätte er Barnowski diesen Einsatz eigentlich nicht zugetraut. Während er sich noch darüber wunderte, klingelte das Telefon.
    »Extrem ungünstiger Zeitpunkt«, schnaufte Pielkötter, nach dem er den Hörer aufgelegt hatte. »Ein Toter an der Alsumer Straße. Wahrscheinlich von einem Auto angefahren. Meint jedenfalls die Streife vor Ort.«
    »Ja, ja, ich weiß, keine voreiligen Schlüsse«, erwiderte Barnowski mit ungewohnter Ironie in der Stimme.
    »Na, dann breche ich mal direkt auf«, erklärte Pielkötter.
    »Moment, ich fahre mit raus. Schließlich muss ich die Sache übernehmen, wenn Sie im Urlaub sind.«
    Schlagartig rutschte Pielkötters Laune auf der Stimmungsskala um einige Grade weiter nach unten. Dabei wusste er selbst nicht warum. Was konnte Barnowski bei diesem Unfall schon großartig versieben? Dennoch blieb ein ungutes Gefühl, zumal die Kollegen von der Streife weder den Unfallverursacher noch einen Zeugen vorgefunden hatten.
    Wenige Minuten später saß Pielkötter neben Barnowski im Dienstwagen.
    »Am besten fahren wir die Achse bis Marxloh«, schlug Barnowski vor. »Sonntags um diese Zeit ist kaum mit Stau zu rechnen. Erst recht nicht in Richtung Norden.«
    Pielkötter gab einen tiefen Laut von sich, den sein Mitarbeiter offensichtlich als Zustimmung wertete. Immerhin legte Barnows ki die Strecke tatsächlich in rekordverdächtiger Zeit zurück. Allerdings waren Spurensicherung und Rechtsmediziner noch etwas schneller gewesen.
    »Dat fängt an diesem Sonntag ja gut an«, begrüßte sie Olschewski von der Streife. Er würde, so viel Pielkötter wusste, in drei Jahren in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Wahrscheinlich wurde das auch Zeit bei dem Job, aber es konnten schließlich nicht alle in den Innendienst wechseln.
    »Uns ham se um genau eine Minute nach acht Uhr angerufen. Da vorne steht übrigens Herr Nöhlen. Der hat den Toten gefunden.«
    Automatisch richtete sich Pielkötters Blick auf einen Mann, der etwas abseits stand und laute Würgegeräusche von sich gab.
    »Kein Wunder, dat der am Kotzen fängt«, erklärte Olschewski. »Dat heißt, eigentlich is der schon die ganze Zeit dran. Der Tote sieht auch ziemlich übel aus. Dat Einzige, wat bei dem noch heil blieb, war der Personalausweis.«
    Bevor Pielkötter sich zu dem Rechtsmediziner Ernst August Kowalski gesellte, sah er sich noch einmal um. Auf der einen Seite der Straße erkannte er Industrieanlagen, auf der anderen den Alsumer Berg, aber keine Menschenseele. Wäre ein echter Glücks f all, wenn ein Arbeiter vom Hochofen aus oder zwischen den dicken Röhren hindurch etwas gesehen hätte. Zudem war der Unfall wohl nicht zum Schichtwechsel passiert, sonst hätten sich sicher einige Zeugen gemeldet. Dennoch beabsichtigte er, in der Belegschaft von ThyssenKrupp Stahl nachzufragen. Das konnte Barnowski übernehmen, immerhin … Pielkötter verspürte nicht die geringste Lust, diesen Gedanken zu Ende zu denken.
    »Jochen Drenck von der Spurensicherung möchte Sie sprechen«, durchbrach Barnowski seine Überlegung.
    »Und Sie fragen möglichst bald am Tor 7 nach irgendwelchen Zeugen. Im Übrigen soll die Personalabteilung, der zuständige Meister oder wer auch immer bei denen das Sagen hat, eine Liste aller Arbeiter
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