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Gefährlicher Chat - Wich, H: Gefährlicher Chat

Gefährlicher Chat - Wich, H: Gefährlicher Chat

Titel: Gefährlicher Chat - Wich, H: Gefährlicher Chat
Autoren: Henriette Wich
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winkte ab. »Nein, sicher nicht.«
    »Sag schon, wie heißt sie?«
    Langsam wurde Anton nervös. »Sie heißt … Top sell «, behauptete er. Den Namen hatte er sich garantiert gerade eben ausgedacht.
    »Und wie ist es da so?«, fragte Franz weiter. »Sind die Kollegen nett? Wie sehen sie aus? Sind die auch so attraktiv wie du?«
    Anton sah sie irritiert an. »Das willst du nicht wirklich wissen.«
    »Natürlich will ich das wissen«, sagte Franzi. »Wir könnten uns doch mal zusammen mit deinen Kollegen treffen, ins Kino gehen oder ins Café.«
    »Bitte nicht!«, sagte Anton. »Ich trenne Berufliches und Privates ganz bewusst. Du würdest dich bloß langweilen mit denen. Und ich kann dich beruhigen: Sie sehen nicht gut aus! Und außerdem möchte ich nicht mit ihnen und dir weggehen, sondern mit dir allein zusammen sein. Kannst du das nicht verstehen?«
    »Doch, klar«, sagte Franzi und nippte an ihrer Cola. Von wegen, seine Kollegen sahen nicht gut aus! Einer zumindest war laut Aussage der Verkäuferin aus dem Antiquitätenladen sehr wohl attraktiv.
    Anton sah unauffällig auf die Uhr an der Wand. Franzi registrierte es. Seit er gekommen war, waren erst zehn Minuten vergangen! Wie sollte sie Anton bloß länger hinhalten? Sie musste unbedingt verhindern, dass er frühzeitig abhaute. Da fiel ihr Blick auf den Kickerautomaten in der Ecke.
    »Hast du Lust auf ein Spiel?«, fragte sie.
    Anton zuckte mit den Schultern. »Okay, warum nicht?«
    Sofort sprang Franzi auf. »Toll. Ich liebe kickern.« Das war nicht mal gelogen. Mit Kim und Marie hatte sie hier auch schon ab und zu gespielt.
    Sie gingen rüber zum Kickerautomaten. Franzi grinste zufrieden. Sie würde schon dafür sorgen, dass Anton über das Spiel seine Komplizen für eine Weile vergaß.
     
    Während Franzi und Anton kickerten, lagen Marie und Kim in ihrem Versteck auf der Lauer. Sie kauerten zu Hause bei Franzi im Besenschrank in der Küche. Michi hatte nicht mehr mit hineingepasst. Er war jetzt in Franzis Zimmer und lauschte an der angelehnten Tür. Kurz nach ihnen war die Polizisten gekommen. Sie hatten gehört, wie Kommissar Peters die Einsatzbefehle gegeben hatte. Jetzt standen er und Polizeimeister Conrad im Flur, verborgen im großen Einbauschrank. Zwei weitere Beamten hatten sich im Wohnzimmer postiert, drei Polizisten in der Tierarztpraxis und zwei Beamten im alten Pferdeschuppen, ihrem Detektiv-Hauptquartier.
    Die Lichter waren überall gelöscht, und draußen brach langsam die Dämmerung über die winterliche Landschaft herein. Auf einmal war es so still, dass Marie und Kim alle Geräusche im Haus doppelt laut vorkamen. Die Dielen knarzten, in den alten Rohrleitungen gluckerte es, und irgendwo quietschte eine Tür in den Angeln. In der Küche tropfte der Wasserhahn. Die Zeiger der Kuckucksuhr an der Wand tickten metallisch und rückten gelassen immer weiter vor. Schon war es zwölf Minuten nach vier.
    Marie spürte, dass ihre Hände feucht wurden. Wann kamen die Einbrecher denn endlich? Hatten sie es sich etwa doch noch im letzten Moment anders überlegt?
    Kim rückte näher an sie heran. Marie konnte ihr Herz schlagen hören. Es ging ganz schön schnell. Marie suchte nach der Hand ihrer Freundin und drückte sie. Kim drehte den Kopf herum und atmete tief durch. Dann tastete sie nach der Fernbedienung, die sie sich in die Jackentasche gesteckt hatte. Sie war da. Jetzt musste sie nur noch im richtigen Augenblick den richtigen Knopf drücken.
    Michi hatte ganze Arbeit geleistet. Kim war total stolz auf ihn. Er hatte nach den Plänen der drei !!! die Stereoanlage der Winklers aufgerüstet und mit zusätzlichen Mikrofonen verkabelt. Er hatte so lange zusammen mit Kim herumgebastelt, bis sich die herkömmliche Anlage in ein Hightech-Aufnahmegerät verwandelt hatte: mit Mikrofonen an verschiedenen Stellen im Wohnzimmer und im Flur.
    Plötzlich hörte Marie das leise Brummen eines Motors. Es wurde lauter und gehörte eindeutig zu einem Auto. Kurz darauf knirschten Reifen auf dem Kies vor dem Hauseingang. Es ging los! Marie ahmte täuschend echt ein Käuzchen nach. Das war das Zeichen für Michi, sich bereitzuhalten.
    Autotüren schlugen zu, Schritte näherten sich dem Haus. Marie und Kim hielten den Atem an. Die Schritte gingen die drei Stufen zur Haustür hoch und blieben stehen. Dann stocherte jemand am Türschloss herum. Werkzeug klirrte, jemand fluchte leise.
    Die Minuten kamen Kim und Marie ewig vor. Endlich hatten die Einbrecher das Schloss geknackt
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