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Gefaehrliche Verstrickung

Gefaehrliche Verstrickung

Titel: Gefaehrliche Verstrickung
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einzudringen, um dort ein Kind zu zeugen. Sie wusste , dass man dabei Vergnügen empfand, dass die Frauen diesen Akt als höchste Lust ersehnten. Tatsächlich hatte sie dies in ihrem jungen Leben schon tausendfach gehört, denn im Harem wurde unaufhörlich über Sex gesprochen.
    Aber ihre Mutter konnte keine Kinder mehr bekommen, und wenn man dabei doch Vergnügen empfinden sollte, warum weinte sie dann und bat ihren Vater, von ihr abzulassen?
    Eine Frau muss te ihren Mann im Ehebett empfangen, dachte Adrianne, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie muss te ihm alles geben, was er verlangte. Sie muss te Freude darüber empfinden, dass sie begehrt wurde und seine Kinder austragen durfte.
    Sie hörte das Wort Hure. Sie kannte es nicht, aber von den Lippen ihres Vaters klang es so schmutzig, dass sie es nie wieder vergessen würde.
    »Wie kannst du es wagen, so etwas zu mir zu sagen?« Phoebes Stimme bebte unter ihren Schluchzern, während sie versuchte, sich von ihm zu befreien. Einst hatte sie seine
    Umarmungen und das Schimmern seiner nackten Haut im Mondlicht geliebt. Jetzt empfand sie nur noch Angst. »Ich habe mich nie einem anderen Mann hingegeben. Nur dir. Du hast dir eine andere Frau genommen, sogar als wir schon ein Kind hatten.«
    »Du hast mir nichts gegeben.« Er grub seine Hand in ihr Haar. Es faszinierte ihn, obwohl er die Farbe verabscheute. »Ein Mädchen. Das ist weniger als nichts. Ich brauche sie nur anzusehen, um die Schmach zu spüren.«
    Sie schlug ihm ins Gesicht, fest genug, dass sein Kopf nach hinten schnellte. Selbst wenn sie schneller als er gewesen wäre, wohin hätte sie sich flüchten sollen? Sein Handrücken schmetterte über ihr Gesicht und ließ sie taumeln. Aufgestachelt durch Begierde und Wut, riß er ihr das Nachthemd vom Leib.
    Sie hatte den Körper einer Göttin, einen Körper, von dem jeder Mann träumte. Ihr Herz raste vor Angst und brachte ihre üppigen Brüste zum Beben. Ihr sonst so blasser Teint glühte im Mondlicht und zeigte bereits die ersten dunklen Spuren seiner Schläge. Ihre Lippen waren aufgeworfen. Wenn Phoebe von Leidenschaft gefesselt war, konnten ihre Lippen wie Blitze zucken, im Einklang mit seinen Stößen. Schamlos. Sein Verlangen kam einem körperlichen Schmerz gleich, brannte, als hätten sich die Klauen des Teufels in seine Eingeweide geschlagen. Mitten in diesem heftigen Kampf löste sich eine Lampe aus der Halterung und zersplitterte auf dem Tischchen neben dem Bett.
    Gelähmt vor Entsetzen muss te Adrianne mit ansehen, wie sich die Finger ihres Vaters in Phoebes entblößte, weiße Brüste gruben. Sie versuchte sich nach Kräften zu wehren und flehte ihn an, von ihr abzulassen. Ein Mann hatte das Recht, seine Frau zu schlagen. Sie durfte sich ihm nicht verweigern. So stand es im Gesetz. Und dennoch... Adrianne hielt sich die Ohren zu, um nicht die Schreie ihrer Mutter hören zu müssen, als sich ihr Vater über sie schob und gewaltsam in sie eindrang, wieder und immer wieder.
    Tränenüberströmt kroch Adrianne unters Bett. Sie preßte die Hände so fest auf die Ohren, bis sie schmerzten, doch selbst dann hörte sie noch immer das tiefe Stöhnen ihres Vaters und das verzweifelte Schluchzen ihrer Mutter. Das Bett über ihr schwankte. Sie ringelte sich ein wie eine Schnecke, machte sich so klein wie möglich, so klein, dass sie nichts mehr hören würde, eigentlich gar nicht mehr da war.
    Das Wort Vergewaltigung kannte sie nicht, aber nach dieser Nacht brauchte ihr niemand mehr dessen Bedeutung zu erklären.
    »Du bist so still, Addy.« Phoebe bürstete mit zärtlichen, längsamen Bewegungen das hüftlange Haar ihrer Tochter. Addy. Abdu verachtete diesen Kosenamen und duldete auch das formellere Adrianne nur, weil seine Erstgeborene ein Mädchen war und gemischtes Blut besaß. Dennoch hatte er, um seinem Stolz Genüge zu tun, verfügt, dass seine Tochter neben diesem Namen auch einen arabischen Namen bekam. Auf allen offiziellen Dokumenten erschien »Adrianne« als Ad Riyahd An, woran sich noch die endlose Reihe von Abdus Familiennamen an schloss . Phoebe wiederholte den Kosenamen noch einmal und fragte dann: »Gefallen dir deine Geschenke nicht?«
    »Doch, ich finde sie sehr schön.« Adrianne trug ihr neues Kleid, aber es gefiel ihr nicht mehr. Im Spiegel konnte sie hinter dem ihren das Gesicht ihrer Mutter sehen. Phoebe hatte zwar die Spuren der Schläge sorgsam mit Make-up abgedeckt, doch Adrianne blieben die dunklen Schatten nicht
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