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Gefaehrliche Ueberraschung

Gefaehrliche Ueberraschung

Titel: Gefaehrliche Ueberraschung
Autoren: Mary Higgins Clark
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mitbekommt, dass wir verschwunden sind, wird sie sich auch um Ihre Jungen kümmern. Davon bin ich fest überzeugt.«
    Schweigen breitete sich aus. Ist sie vielleicht eingeschlafen?, fragte sich Luke nach einer Weile. Rosita war nur rund drei Meter entfernt von ihm angekettet, aber das gegen den Rumpf klat-schende Wasser übertönte alle Bewegungsgeräusche.
    »Rosita?«
    Bevor die junge Frau etwas sagen konnte, ließen sie schwere Schritte an Deck zusammenzucken. Das Drehen des Schlüssels im Schloss zerstörte Lukes vage Hoffnung, irgendjemand könn-te zu ihrer Rettung herbeigeeilt sein.
    Die Tür ging auf. Inmitten eines Schwalls eiskalter Luft betraten C. B. und Petey die Kabine.
    »Na, wie geht es unseren Hausbootgästen?«, erkundigte sich C. B. jovial, während Petey das Licht anknipste. »Hoffentlich sind Sie keine Vegetarier. Wir haben Schinken- und Käse-29

    Sandwiches mitgebracht.« Beide Männer hatten Tüten in den Händen.
    Die Größe der Tüten erfüllte Luke mit gemischten Gefühlen.
    Entweder wollte das Pärchen sie bald freilassen oder hatte vor, in regelmäßigen Abständen von den Imbissständen in Edgewater Nachschub zu holen.
    »Muss jemand von Ihnen vielleicht auf den Topf?«, fragte Petey fürsorglich.
    Luke und Rosita nickten heftig.
    »Ladies first«, entschied Petey und öffnete Rositas Fesseln.
    »Sie können die Tür zumachen, aber kommen Sie bloß nicht auf dumme Gedanken. Abgesehen davon, hat das Örtchen kein Fenster.«
    Rosita blickte Luke an. »Können Sie mir einen Dollar für die Klofrau borgen?«
    Als Luke in dem winzigen Verschlag stand, erwog er seine Möglichkeiten und erkannte, dass er keine hatte. Selbst wenn es ihm gelang, Petey zu überwältigen, wenn der ihn wieder anket-tete, bliebe noch immer C. B., der seine Pistole auf Rosita richtete. Ich muss gute Miene zum bösen Spiel machen, beschloss er.
    Während Luke, Rosita und Petey in ihre Sandwiches bissen, trank C. B. nur Kaffee. »Ich bin satt«, verkündete er und sah Luke an. »Kein schlechtes Restaurant, das Sie meinem Onkel empfohlen haben. Ein so gutes Kalbsschnitzel parmigiana habe ich seit langem nicht mehr gegessen. Dennoch überrascht es mich, dass ich angesichts dieser Blumenfreaks überhaupt einen Bissen runterbringen konnte. Nur der Gedanke an Sie beide hier auf dem Boot hat mich durchhalten lassen.«
    »Sie hätten mir ruhig etwas von dem Schnitzel mitbringen können«, murrte Petey. »Dieses Roggenbrot schmeckt echt trok-ken. Der Kerl hat mit der Mayo gegeizt.« Gierig beäugte er Lukes Sandwich. »Wollen wir tauschen? Hälfte gegen Hälfte?«
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    Blitzschnell griff Luke nach seiner zweiten Sandwich-Hälfte, biss ein großes Stück ab und legte sie wieder auf das Wachspa-pier zurück. »Aber gern.« Peteys enttäuschte Miene erfüllte ihn mit absurder Genugtuung.
    Petey sah Rosita an. »Der Boss bekommt keinen Nachtisch.
    Sie können seine Cornflakes haben.«
    »Lieber würde ich mich übergeben«, fauchte Rosita.
    »Da wir hier so gemütlich zusammensitzen, lassen Sie uns zum Geschäftlichen kommen.« C. B. drückte seinen leeren Kaf-feebecher zusammen und stopfte ihn in die Tüte.
    »Vorsicht! Da sind noch Gurken drin«, protestierte Petey.
    Stöhnend leerte C. B. den Inhalt der Tüte auf den Tisch.
    »Regen Sie sich ab«, knurrte Petey. »Im Gegensatz zu Ihnen habe ich kein feines Mittagessen vorgesetzt bekommen. Ich komme mir vor, als wäre ich den ganzen Tag Bus gefahren.
    Nachdem ich das Auto am Kennedy Airport abgestellt hatte, musste ich mit dem Bus zum Hafenamt. Dort habe ich auf einen zweiten Bus nach Edgewater gewartet. Und dann musste ich an der Haltestelle auf Sie warten. Sie waren ja zu knausrig, mir ein Taxi zu spendieren. Warum auch? Sie konnten den ganzen Tag in einem behaglichen, warmen Auto sitzen…«
    »Halten Sie die Klappe!«
    Aber Petey dachte gar nicht daran, sich den Mund verbieten zu lassen. »Ich hatte meine vier Dollar für die Überquerung der George-Washington-Brücke schon parat, bemerkte dann aber auf dem Wagenboden die elektronische Kennkarte. Ich steckte sie wieder an die Windschutzscheibe und wechselte schnell die Fahrbahn. Dabei hat mich so ein Kerl fast gerammt. Er hupte wie wahnsinnig. Bei der Überquerung der Triborough-Brücke habe ich Ihnen dann weiteres Geld gespart. Da Sie vorn saßen, hätten Sie die Kennkarte doch bemerken müssen. Ich muss mich über Sie wundern!«
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    C. B. fielen fast die Augen aus dem Kopf. »Was haben Sie getan? Sie hirnloser Trottel!
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