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Gefaehrliche Spur

Gefaehrliche Spur

Titel: Gefaehrliche Spur
Autoren: Mara Laue
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veränderte sie das Gesicht entsprechend und druckte jede Variante aus.
    Anschließend las sie, was seine Schwester zu Protokoll gegeben hatte. Ma r ty Kirk war im Einsatz zweimal verwundet worden und hatte nach seiner Rückkehr in die Staaten das Purple Heart erhalten. Zunächst hatte er zu Ha u se seine letzte Verwundung auskuriert, aber es hatte sich bald gezeigt, dass er am Posttraumatischen Belastungssyndrom litt, was für seine Schwester, bei der er lebte, zunehmend zur Last geworden war. Eines Tages hatte er ein paar Sachen gepackt und war verschwunden, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Sharon Kirk hatte für Ryas Begriffe ziemlich schnell aufgegeben, ihn zu s u chen und war nach eigenen Aussagen davon ausgegangen, dass er wah r scheinlich nicht mehr lebte, bis sein ehemaliger Kamerad sich bei ihr geme l det hatte und ihn in Portland gesehen haben wollte. Allerdings war der Anruf merkwürdig gewesen. Angeblich hatte der Mann gehetzt geklungen, als hätte er Angst. Außerdem sei das Gespräch hastig unterbrochen worden. Danach hatte sie nichts mehr von ihm gehört.
    Das machte keinen Unterschied, denn die Anhaltspunkte, die Rya hatte, genügten ihr. Sie checkte die offiziellen Polizeiberichte aus Portland, fand aber keinen, in dem Marty Kirk als Leiche auftauchte, aber auch keine Ve r misstenanzeige über ihn. Letzteres konnte bedeuten, dass niemand ihn ve r misste. Eine Überprüfung ergab, dass die Schwester Kirk ebenfalls nicht als vermisst gemeldet hatte. Seltsam.
    Anrufe in Obdachlosenunterkünften in Portland ergaben auch keine Spur. So oder so, Rya hatte genug Gründe, einen Flug nach Portland zu rechtferti g ten, um Marty Kirk zu suchen. Jason erteilte ihr ohne zu zögern die Gene h migung und händigte ihr eine auf die Detektei ausgestellte Kreditkarte aus.
    „ Du schaffst das, Rya“, versicherte er, als sie sich verabschiedete, um nach Hause zu fahren und ihre Sachen zu packen.
    „ Na klar“, stimmte sie zu.
    Aber davon war sie absolut nicht überzeugt.
     
     
     
    New York, DOC-Hauptquartier, 16. April, 8:00 Uhr
     
    Devlin, Bronwyn und Gressyl hatten alle Mann zwar nicht vor O’Haras Füße teleportiert, aber sich einen Spaß daraus gemacht, direkt im Besprechung s zimmer zu erscheinen. Devlin hatte obendrein O’Hara Punkt acht auf dem Smartphone angerufen, um zu fragen, wo sie denn bliebe, da man schon lange auf sie wartete.
    „ Sie sind umwerfend witzig, Mr. Blake“, beschied ihm O’Hara, als sie kaum eine Minute später schwungvoll den Raum betrat und ohne den Hauch eines Lächelns ihren Tablet auf den Tisch legte. „Mal sehen, ob Sie immer noch so witzig sind, wenn Sie erfahren, welche Aufgabe ich für Sie und Ihre Frau habe. Aber zunächst zu der Aufgabe, der Sie drei sich widmen werden.“ Sie nickte Travis, Wayne und Kia zu.
    „ Ihnen auch einen schönen guten Morgen, Ma’am“, sagte Devlin unbeei n druckt und schenkte O’Hara ein gewinnendes Lächeln, das jedoch seine Wi r kung verfehlte.
    In Situationen wie dieser merkte man ihm immer noch ein gewisses royales Selbstbewusstsein an. Als hofierter König einer Dämonendynastie geboren und umgeben von Untertanen, die sich sogar umgebracht hätten, wenn er nur mit den Fingern geschnippt hätte, beeindruckte ihn niemand. Außer Bronwyn.
    O’Hara ließ sich wiederum nicht von ihm beeindrucken. Sie nahm Platz. „Wir haben eine Meldung aus Portland, Maine. Einer unserer Informanten aus Phase 1 von ‚Operation Spinnennetz’ ist auf eine Häufung von Lottog e winnen in exorbitanten Höhen gestoßen. Ein paar Tage vor den Gewinnen ist jedes Mal ein Obdachloser oder Tourist verschwunden, und spätestens drei Wochen nach dem jeweiligen Gewinn ist der Gewinner einem Unfall zum Opfer gefallen.“
    Operation Spinnennetz war eine von O’Hara ins Leben gerufene Methode, um die Effizienz des DOC zu optimieren. Nach der Prämisse, dass man Fe u er am besten mit Feuer bekämpft, hatte sie begonnen, Leute wie Bronwyn und Devlin zu rekrutieren, die entweder selbst paranormale Kräfte hatten oder in der okkulten Szene agierten oder zu den Anderswesen wie Dämonen, Werwölfen und Vampiren gehörten. Phase 1 bestand aus Informanten aus der Szene, die landesweit ihre Augen und Ohren offenhielten und dem DOC meldeten, wenn es irgendwo eine Häufung von Verbrechen gab, die einen okkulten Hintergrund haben könnten. Phase 2 band magisch Begabte und Anderswesen sowie Menschen mit paranormalen Fähigkeiten als Freelancer in das DOC ein, und in Phase
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