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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2
Autoren: Natalie Nimou
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abstrus“, plappere ich. Aber ich meine es vollkommen ernst. Und ich muss meinen ganzen Mut zusammennehmen, um es zu sagen. Aber ich habe mir die Fragen schon einmal gestellt. Und jetzt will ich es wissen. Gabriel, sieh mir bitte in die Augen.“
    „Ist es so recht ?“ Er stellt die Ellbogen auf den Tisch und legt sein Gesicht in die gepflegten Hände mit den langen Fingern.
    Ich muss schmunzeln. „Perfekt. Also, Gabriel, es fällt mir nicht leicht, das zu sagen. Ich will auch nicht, dass du mich für ein Flittchen hältst.“
    „Das mach’ ich auf gar keinen Fall“, sagt er schnell.
    „Gut. Also, kannst du dir vorstellen, es mir mit der Zunge zu machen?“ Jetzt ist es raus. Meine Güte, wie ich mich schäme. Aber egal. Das musste sein. Ich hoffe nur, dass ich jetzt keinen eventuell angehenden Freund verliere. Die nächsten Sekunden überlebe ich allerdings nur, indem ich darauf achte, regelmäßig ein-und auszuatmen.
    Gabriel entgleisen sämtliche Gesichtszüge. Er saugt die Luft so tief in seine Nase, dass sich die Nasenflügel heftig heben und senken.
    Okay. Jetzt habe ich uns beide außer Gefecht gesetzt.
    „Mein Gott, ich komme vom Land“, setze ich zu der bescheuertsten Erklärung der Welt an. „Ich weiß nicht, wie man einen solchen Wunsch sonst einfädelt. Vor allem, wenn der betreffende Mann, also der, von dem man sich das wünscht, einem zu verstehen gegeben hat, dass er nicht mit einem will, weil sein bester Freund angeblich in einen verliebt ist.“
    Uff.
    „Ach du lieber Himmel“, stöhnt Gabriel.
    „Ich sage bewusst: angeblich, weil: Wenn Mathis wirklich, also im Sinne von ernsthaft in mich verliebt wäre, dann würde er mir die Wahrheit über den Einbruch sagen und mich nicht in eine derartig verzwickte Lage bringen. Ich will das jetzt nicht alles wiederholen.“
    Gabriel runzelt die Stirn, dann beugt er sich weit zu mir vor. „Die Situation erfordert es, dass ich dir sage, was da los war. Und danach fragst du mich noch einmal, ob ich es dir“, er unterbricht sich, „du weißt schon was.“
    „Oh oh“, entfährt es mir. Wenn ich ein bisschen angesäuselt war, so bin ich mit einem Mal hellwach. Jetzt wird es interessant.
    „Ich gehe davon aus, dass du das alles für dich behältst“, eröffnet Gabriel das Gespräch, das nun eine völlig andere Richtung nimmt. Als ich nicke, fährt er leise fort: „Mathis hat nichts gestohlen. Er hat etwas zurück gebracht.“
    Und dann erzählt er mir eine Geschichte, die mich an meinem – und an seinem – Verstand zweifeln lässt.
    „Das glaube ich nicht“, platze ich heraus. „Ein Louvre-Chef verzockt kein Gemälde. Schon gar nicht die Mona Lisa. Das ist doch Wahnsinn!“
    Gabriel zuckt mit den Schultern. „Vor fast dreißig Jahren gab es eine Skat-Runde. Antoine gehörte ihr an, der damalige Louvre-Chef und noch drei Männer. Eine kleine, intime Runde war das, die um hohe Einsätze spielte. Antoine war scharf auf die Mona Lisa. Ein derart berühmtes Bild, auf das die ganze Welt scharf ist, in seinem Besitz zu haben, das reizt einen Kunstliebhaber wie ihn. Irgendwann war der Louvre-Chef derart pleite, dass er auf Antoines Forderung einging und die Mona Lisa setzte. Antoine gewann.“
    „ Mal angenommen, du erzählst mir keinen Scheiß“, keuche ich. „Woher kommt dann die Mona Lisa, die die ganze Zeit im Louvre hängt?“
    „Eine Fälschung“, sagt Gabriel leichthin. „Das ist kein größeres Problem. Jedenfalls nicht für Antoine. Er hat sich so intensiv mit Leonardo und der lächelnden Schönen befasst, dass er dir das Bild innerhalb eines halben Tages täuschend echt nachmalt. Bleiben die Alterungsspuren. Aber mit einem Louvre-Chef, der im Museum zu allem Zugang hat, kriegt man jedes Bild da rein.“
    Ich atme tief durch. „Nein, das glaube ich nicht. Was ist zum Beispiel mit dem Scheich?“
    „Es gibt keinen Scheich. Die Wohnung hat Antoine über einen Mittelsmann gekauft, irgendeinen Araber, der Geld braucht.“
    Sprachlos sitze ich an dem Tisch. Auch mein Kopf liegt inzwischen in meinen Händen. Ich weiß nicht, was ich von der Story halten soll. „Und warum bringt Mathis das Bild wieder zurück? Hat Antoine es wieder verzockt? Ich verstehe das nicht.“
    Gabriel schüttelt den Kopf. „Das war die Forderung deiner Mutter. Antoine wollte immer mit ihr zusammen leben. Aber sie hat gesagt: Nur wenn die andere Frau dahin zurückkehrt, wo sie hingehört.“
    „Und wie kommt Mathis ins Spiel? Warum hat ausgerechnet er diesen
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