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Gebieter des Sturms (German Edition)

Gebieter des Sturms (German Edition)

Titel: Gebieter des Sturms (German Edition)
Autoren: Thea Harrison
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gekleideten Gestalt zu versichern, machten sie sich ganz gut.
    Während Tiagos Bewusstlosigkeit hatte sie ein Beileidsschreiben an CameronsFamilie verfasst. Zwei Soldaten brachten den Brief zusammen mit Camerons Leiche nach Chicago zurück. Carling war in ihrem Zelt verschwunden und nicht wieder aufgetaucht, seit sie Tiago geheilt hatte. Nachdem Niniane bekannt gegeben hatte, dass sie bereit waren, das Lager abzubrechen und die Reise fortzusetzen, erschienen am nächsten Morgen vier statt drei Vampyre dick eingepackt und in Umhängen. Niniane bemerkte, dass Rune vom Rücken seines Araberhengsts aus oft zu Carling in ihrem Umhang hinübersah und dabei die Augen zu einem grüblerischen Blick verengte. Aber meistens war seine Miene verschlossen und entrückt. Niniane und die anderen respektierten seinen unausgesprochenen Wunsch und ließen ihn in Ruhe.
    Bei Aubrey jedoch verhielt es sich anders. Es war eine traurige Reisegesellschaft mit den drei in Kräuter gewickelten Leichen, die in einem Wagen am Schluss transportiert wurden, und Niniane legte ein gemächliches Tempo vor. Nachdem sie fast den ganzen Tag geritten waren, fing sie Tiagos Blick auf und deutete mit dem Kinn auf den Dunklen Fae. Tiago folgte ihrem Blick. Aubrey ritt allein. Er hatte den Umhang eng um seinen Körper gewickelt, die gemeißelten Züge wirkten düster und verschlossen.
    Tiago schob den Unterkiefer vor und senkte die Brauen zu einem finsteren Blick, doch einen Moment später nickte er. Niniane trieb ihre freundliche kleine Stute vorwärts. Als sie auf einer Seite neben Aubrey auftauchte, erschien Tiago auf der anderen.
    Der Dunkle Fae hob den Kopf. Er sah von Niniane zu Tiago und zog sich weiter in sich selbst zurück. »Hoheit«, murmelte er. Seine Stimme war tonlos.
    »Sie sollen wissen, dass Sie damit nicht durchkommen, Aubrey«, sagte Niniane. »Ich akzeptiere Ihren Rücktritt nicht. Ich brauche Sie zu dringend.«
    Blicklos starrte Aubrey vor sich hin. »Nach Geril und Naida habe ich die Zuversicht verloren, Ihnen gerecht werden zu können.«
    »Soweit ich weiß, ist es kein Verbrechen, gut von seinen Leuten zu denken, insbesondere von denen, die einem am Herzen liegen«, bemerkte Tiago, während er die Landschaft betrachtete.
    Aubrey warf ihm einen kurzen Blick zu, sagte jedoch nichts. Eine Zeit lang ritten sie schweigend.
    Niniane seufzte. »Ich weiß nicht, ob ich es mir leisten kann, Ihnen die Entscheidung zu überlassen. Natürlich brauchen Sie Zeit, um sich zu erholen und um Ihre Frau zu trauern, und ich verspreche, dass Sie diese Zeit bekommen sollen. Aber Sie müssen in Ihre Stellung als Kanzler zurückkehren. Wenn Sie es nicht für mich tun wollen, tun Sie es für die Dunklen Fae.«
    Noch immer Stille. Dann sagte Aubrey leise: »Ich würde alles für Sie tun, was in meiner Macht steht … «
    Sie unterbrach ihn, um einem weiteren Einwand zuvorzukommen. »Sie müssen sich baldmöglichst mit Kellen zusammensetzen. Ich brauche von Ihnen beiden eine engere Auswahl an Leuten, die Sie für die Ernennung zum Kommandanten der Dunklen Fae empfehlen würden. Und ich weiß nicht, wie gründlich Sie das ausführen können, aber ich möchte, dass Sie die Entwicklung von Uriens Finanzen seit seiner Krönung untersuchen.«
    Ein Funken Neugier hellte Aubreys Blick auf. »Was wollen Sie wissen?«
    Sie war zu klug, um sich jetzt schon ein Lächeln zu gestatten. »Ich möchte wissen, wie groß das Vermögen meiner Familie war, als Urien König wurde. Es muss nicht genau sein, wenn die Aufzeichnungen nicht genau sind. Ich brauche nur eine realistische Schätzung. Wissen Sie, die Ungereimtheiten bei den Zahlen, die wir durchgegangen sind, haben mich beunruhigt. Ich glaube, dass Urien zu sehr davon profitiert hat, dass er die Dunklen Fae so viele Jahre lang isoliert hat. Ich möchte nur das übernehmen, was rechtmäßig uns gehörte, bevor mein Vater starb. Dann möchte ich den Rest von Uriens Vermögen dafür einsetzen, Chancen für unser Volk zu entwickeln. Sie werden mir helfen, das Geld sinnvoll anzulegen, nicht wahr?«
    Sie sah ihn von der Seite an. In Aubreys Züge war in Form von überraschtem Interesse und nachdenklichen Vermutungen das Leben zurückgekehrt. Tiago, der auf Aubreys anderer Seite entspannt in seinem Sattel saß, sah sie kurz an und hob eine Braue.
    Jetzt war die Zeit für ein Lächeln gekommen. Und sei es nur ein kleines.
    Die Straße und der Fluss wanden sich durch die Landschaft, trennten sich und fanden wieder zueinander wie
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