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Gayfühlvoll reloaded - homoerotische Geschichten (German Edition)

Gayfühlvoll reloaded - homoerotische Geschichten (German Edition)

Titel: Gayfühlvoll reloaded - homoerotische Geschichten (German Edition)
Autoren: Inka Loreen Minden , Nicole Henser
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rühren, er war Wachs in den Händen seines „Meisters“, und er würde den Weg mitgehen, bis Leon einen Haltepunkt setzte. Das Vertrauen des jungen Mannes rührte ihn zutiefst.
    „ Wohin soll diese merkwürdige Session führen?“ , dachte Leon. Als sein Puls wieder langsamer wurde, durchschaute er das perfide Spiel des „Helmut Newton der Schwulenszene“. Wollte er seinen Tommy derart demütigen? Ja, er würde ihn bis zum Äußersten reizen – aber das würden sie auch allein hinbekommen, es war nicht nötig, dabei einen alternden Möchtegernkünstler mit seiner „schießenden“ Kamera zu unterhalten.
    „ Cut!“, sagte Leon ruhig und begann seine Sachen einzupacken.

    Ohne ein Wort des Protestes hatte Strauss die beiden ziehen lassen. Er schaute ihnen hinterher, wie sie Arm in Arm die Straße hinunterliefen, leidenschaftlichen Abenteuern entgegen. Der Fotograf räumte kurz sein Atelier auf und verzog sich mit dem Filmmaterial in die Dunkelkammer. Er hatte scharfe Bilder, die sogar zwei Kalender füllen könnten – und sein persönliches Vergnügen würde auch nicht zu kurz kommen.

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    Friends Forever
    von Inka Loreen Minden

    Wie paralysiert starre ich durch die Frontscheibe auf die Straße, ohne etwas von der Umgebung wahrzunehmen. Ich zittere immer noch am ganzen Körper. Wenn Steve nicht gekommen wäre, hätte mich Horace’ Gang wahrscheinlich kastriert.
    „ Soll ich dich nicht doch besser ins Krankenhaus fahren?“, dringt Steves Stimme von der Fahrerseite zu mir herüber.
    Ich kann ihm nicht in die Augen sehen. Jetzt, da er die Wahrheit über mich weiß, würde er sicher nicht mehr mein bester Freund sein wollen. „Ich will nur nach Hause.“
    „ Die Idee finde ich nicht so gut. Horace und seine Jungs könnten dir vielleicht noch einen Besuch abstatten. Heute Nacht kommst du zu mir. Du solltest jetzt nicht allein sein.“
    Steve hat recht. Die Typen hätten meinen Wohnwagen im Nu aufgebrochen, und ich möchte nicht mal daran denken, was sie dann mit mir anstellen würden. Aber mit Steve will ich jetzt auch nicht zusammen sein. Es ist einfach alles zu peinlich.
    Langsam senkt sich die Dämmerung über die Maisfelder und ich schließe meine Augen. Warum muss ich gerade in so einem Kaff wie Little Winning leben? In der Großstadt wäre mir das nicht passiert. Dort interessiert es niemanden, ob du schwul bist.
    „ Wo hast du die Waffe her?“, frage ich vorsichtig und deute auf die Smith & Wesson, die im Handschuhfach liegt.
    „ Dad“, meint er nur. „Er hat vergessen, seinen Schrank abzusperren.“
    Vor meinem geistigen Auge lasse ich die Bilder der letzten Stunde Revue passieren. Ich weiß nicht, wie Horace herausgefunden hat, dass ich auf Männer stehe, aber plötzlich sind er und seine Gang über mich hergefallen, als ich in Wendys-Inn mein Abendessen eingenommen habe. Sie zerrten mich in ein Hinterzimmer und verschlossen die Tür.
    „ Widerliche Schwuchtel“, zischte Horace und spuckte mir ins Gesicht, bevor mich die fünf Halbstarken zu Boden drückten.
    Sally, der Bedienung, verdanke ich es, dass es mich noch in einem Stück gibt. Sie rief sofort Steve an, und er kam mich da rausholen. Die irren Typen ritzten mir gerade mit einer scharfen Klinge das Wort „Homo“ quer über den Bauch und zogen mir die Hose herunter, als die Tür eingetreten wurde und mein Kumpel mit der Waffe im Rahmen stand. Ich werde wohl nie den Anblick vergessen, den er in diesem Moment bot. Mit zornentbranntem Gesicht, aber tödlich ruhiger Stimme, knurrte er: „Nehmt eure dreckigen Pfoten von Ryan, oder ich schieße jedem von euch die Eier einzeln ab!“
    Dabei hatte Horace zum ersten Schnitt in meinen Schwanz angesetzt, doch ich spürte ihn kaum. Vor Erleichterung fing ich an zu heulen und ich weiß gar nicht mehr, wie ich überhaupt aus dem Hinterzimmer rausgekommen bin. Was ist nur in sie gefahren? Ich kann es immer noch nicht glauben. Sie sind doch ... waren doch meine Kumpel.
    Die ersten Sterne glitzern am Himmel, als Steve die lange Auffahrt zur Villa nimmt. Mein Freund lebt in einer komplett anderen Welt als ich. Während ich mich mit Gelegenheitsjobs über Wasser halte und in einem Wohnwagenpark lebe, ist er schon in die High Society hineingeboren worden. Dennoch sind wir seit der Highschool die besten Freunde ... gewesen , denke ich traurig.
    Er parkt den Jeep direkt vor dem Haus. Ich folge ihm ins Badezimmer, wo er in einem Schränkchen herumwühlt, bis er eine Tube in der Hand
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