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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission
Autoren: Dan Abnett
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Bahndamms lag.
    Einer der Bande Sezari neben ihm zuckte krampfhaft, als er
von Gewehrkugeln getroffen wurde. Golke fuhr herum, gab ein paar Feuerstöße
mit der kompakten Waffe ab und holte drei feindliche Soldaten von den Beinen.
    »Da kommen noch mehr!«, überschrie Raglon den Kampflärm.
    Gaunt sah, dass eine weitere Kompanie Shadiks aus dem
Graben im Osten gerannt kam, um die erste Kompanie zu unterstützen.
    Granaten blitzten und krachten in der Nacht.
    Die ersten Salven hatten Domors Trupp festgenagelt und
dann zurückgedrängt. Sie waren rings um einen abgestellten Munitionswaggon gut
zweihundert Meter tiefer innerhalb des Munitionsgrabens in Deckung gegangen.
    »Herr Kommissar!«, rief Beltayn. Gaunt schaute auf und sah
zwei rote Leuchtkugeln am Himmel aufglühen. Im Chaos des Kampfes hätte er
Mkolls und Arcudas Signal beinah übersehen.
    Zwei von dreien. Das war genug. Es musste einfach reichen.
    »Abbruch und Rückzug!«, brüllte er und schoss die weiße
Leuchtkugel ab.
    Kaum war das Licht der weißen Leuchtkugel am Himmel
erblüht, als im Norden eine grellgelbe Sonne explodierte und dann Sekunden
später eine zweite im Westen.
    Der Unterstützungstrupp zog sich schießend den Kamm hinauf
und in die Dunkelheit des Ödlands zurück. Sie ließen viele Shadik-Leichen auf
Bahndamm und Gleisen zurück.
     
    Gaunt orientierte sich anhand der leuchtenden Anzeige
seines Kompasses. Sie hatten den Treffpunkt erreicht. »Abzählen!«, befahl er
Beltayn.
    Hinter ihnen flackerte gelbes Licht in der Nacht. Das
Hauptgleis war sowohl nördlich als auch südlich der Geschütze unterbrochen.
    Zwei Minuten verstrichen, und Arcudas Trupp tauchte aus
der Dunkelheit auf. Dann kam Domors Trupp, völlig außer Atem.
    »Es tut mir Leid, Herr Kommissar«, japste Domor. »Wir
waren fast so weit, als sie uns angriffen. Ich wollte noch zurück und die Sache
beenden, aber sie hatten das Gebiet umzingelt.«
    »Keine Sorge, Domor. Sie haben Ihr Bestes getan. Wir haben
das Hauptgleis zerstört, das ist das Wichtigste. Diese Geschütze fahren
nirgendwohin.«
    »Aber sie können noch schießen, weil der Munitionsgraben
sie noch versorgen kann.« Domor schaute mehr als enttäuscht drein.
    Gaunt nahm ihn bei den Schultern. »Sie haben alles richtig
gemacht, Shoggy. Wirklich. Sie haben Ihr Bestes gegeben, mehr kann ich nicht
verlangen. Wir warten jetzt hier auf Mkolls Trupps und werden danach noch eine
Menge Spaß auf dem Rückweg haben. In Ordnung?«
    Domor nickte.
    Beltayn tauchte wieder auf. »Wir haben ein paar Tote zu beklagen,
Herr Kommissar, aber es wird niemand vermisst. Mit einer Ausnahme ...«
    »Wer ist es?«
    »Graf Golke, Herr Kommissar.«
     
    Im Kampfgebiet wimmelte es von Shadik-Soldaten, die den
Gleisen folgten und den Schaden im Schein von Laternen begutachteten. Zwei
riesige Krater unterbrachen die Gleise beiderseits der Supergeschütze. Mehr
Soldaten in schweren dunklen Mänteln und Rüstungen drangen vorsichtig tiefer in
den Munitionsgraben ein und stiegen dabei über die Leichen ihrer gefallenen
Kameraden hinweg. Einer forderte einen Offizier an, als er die erst halb
angebrachten Sprengladungen zwischen den Schwellen entdeckte.
    Graf Golke kauerte zwischen den Laufrädern des Munitionswaggons,
kaum zwanzig Meter vom nächsten Shadik entfernt. Er sah zu, wie sie sich daran
machten, die Verbindungsdrähte zwischen den einzelnen Minen zu kappen und die
Ladungen unter den Schwellen hervorzuziehen. Der Offizier gestikulierte,
bellte einen Befehl und schickte einen Trupp von etwa zehn Männern los, um den
Waggon zu untersuchen.
    Die Soldaten näherten sich mit dem Gewehr im Anschlag.
Das Licht funkelte und blitzte auf ihren Helmen und Bajonetten.
    Golke hinkte zum hinteren Ende des Waggons. Eigentlich
waren es drei kleinere, miteinander verbundene Waggons mit Treibladungen, die
darauf warteten, von einer Rangierlok zu den Munitionsbunkern gebracht zu werden.
    Golke kletterte auf den Mittelwaggon. Mit seiner Hüfte war
es schwere Arbeit. Er zuckte zusammen und ächzte unterdrückt.
    Die Schusswunde in seiner Brust machte es noch schwerer.
    Er schaffte es hinauf und setzte sich zwischen die
Schüttgutbehälter. Er lächelte. Er war in den Kessel zurückgekehrt und hatte
sich seinen Dämonen nicht nur gestellt, sondern sie auch überwunden. Jetzt
würde auch er seinen Sieg erringen. Er stand ihm zu.
    Was er als Anführer nicht erreicht hatte, würde er als
Soldat schaffen.
    Die feindlichen Soldaten hatten die Waggons jetzt
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