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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde
Autoren: Dan Abnett
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Grundtons. Das
matte Krachen der Infardi-Waffen war jetzt mit den höheren, durchdringenderen
Geräuschen der imperialen Waffen durchsetzt.
    Er hob den Kopf über den Rand
des Beckens. Als er ihm nicht weggeschossen wurde, sprang er auf und rannte
durch die schmale Gasse.
    Voraus wurde gekämpft. Er
sprang über die in einem Hauseingang liegende Leiche eines Infardi. Die
gewundene Straße war schmal, die Häuser auf beiden Seiten waren hoch. Er eilte
durch Schatten, der hin und wieder von dünnen Streifen Sonnenlichteinfall
durchbrochen war.
    Schließlich endete er hinter
drei Geistern, die aus einer Deckung über den Marktplatz schossen. Einer war
ein sehr großer Mann, den er auch von hinten sofort erkannte.
    »Kolea!«
    Sergeant Gol Kolea war ein
ehemaliger Grubenarbeiter, der im gesamten Krieg um die Vervunmakropole in einer
Kompanie Irregulärer gekämpft hatte. Niemand, nicht einmal der kriegsmüdeste,
zynischste Tanither, begegnete dem Mann und seiner selbstlosen Entschlossenheit
mit etwas anderem als Hochachtung. Die Verghastiten verehrten ihn geradezu. Er
war ein besessener, stiller Riese, annähernd so groß wie Corbec.
    Der Oberst glitt neben ihm in
Deckung. »Was gibt's Neues, Sergeant?«, fragte Corbec breit grinsend über den Schusslärm
hinweg.
    »Nichts«, erwiderte Kolea.
Corbec mochte den Mann ungemein, aber er musste zugeben, dass der
Ex-Grubenarbeiter keinen Sinn für Humor hatte. In den Monaten, seit die neuen
Rekruten sich den Geistern angeschlossen hatten, war es Corbec nicht ein Mal
gelungen, Kolea in ein belangloses Schwätzchen oder ein persönliches Gespräch
zu verwickeln, und er war ziemlich sicher, dass dies auch sonst niemand
geschafft hatte. Andererseits hatte er in der Schlacht um die Vervunmakropole
Frau und Kinder verloren, also konnte Corbec sich gut vorstellen, dass es für
Kolea nicht mehr viel zu lachen und zu reden gab.
    Kolea zeigte über die Kisten
mit verrottenden Produkten hinweg, die sie als Deckung benutzten.
    »Wir sitzen hier fest. Sie
halten die Häuser auf der anderen Seite des Marktplatzes und in der Straße da
nach Westen.«
    Wie um seine Worte zu
unterstreichen, wurde ihre Stellung mit einem neuerlichen Hagel von
Laserstrahlen und Kugeln eingedeckt.
    »Feth«, seufzte Corbec. »Da
drüben wimmelt es von ihnen.«
    »Ich glaube, es ist die
Kaufmannsgilde. Sie haben sich in ziemlicher Menge im dritten Stock
verschanzt.«
    Corbec rieb sich seinen
Schnurrbart. »Also kommen wir von hier aus nicht an sie ran. Wie sieht es an
den Seiten aus?«
    »Das habe ich versucht,
Oberst.« Das war Korporal Meryn, einer der anderen Geister, die in der Deckung kauerten.
»Ich hab mich nach links geschlichen, um eine Seitengasse zu suchen.«
    »Und?«
    »Sie hätten mir fast den Arsch
weggeschossen.«
    »Danke für den Versuch«,
bemerkte Corbec.
    Glucksend widmete Meryn sich
wieder seinem Zielschießen.
    Corbec kroch die Deckung
entlang, wobei er den dritten Geist, Wheln, passierte, und duckte sich unter
einen metallenen Handkarren, der von den Marktarbeitern benutzt worden war. Er
betrachtete den Marktplatz von oben bis unten und von links nach rechts. Auf
seiner Seite deckten Kolea, Meryn und Wheln das Gassenende ab, und drei weitere
Trupps Geister hatten Feuerstellungen in den untersten Etagen der
Geschäftshäuser beiderseits der Gasse bezogen. Durch ein Fensterloch konnte er
Sergeant Bray und mehrere andere sehen.
    Gegenüber hatten sich Infardi
in einem Häuserblock verschanzt.
    Corbec sah sich das ganze
Gebiet ausgiebig an und nahm auch noch andere Details zur Kenntnis. Er hatte
schon immer behauptet, dass man mit Verstand Kriege schneller gewann als mit
Bomben.
    Andererseits glaubte er auch,
wenn es wirklich darauf ankam, konnte es nie schaden, sich den Arsch
abzukämpfen.
    Sie sind ein sehr
vielschichtiger Mann, hatte Sergeant Varl einmal zu ihm gesagt. Natürlich hatte
er ihn auf den Arm genommen, und sie waren beide bis zum Stehkragen voll mit
Sacra gewesen. Bei der Erinnerung daran musste Colm Corbec lächeln.
    Mit eingezogenem Kopf sprintete
Corbec zum Nachbargebäude, einem Töpferladen. Zerbrochenes Geschirr und
Keramiksplitter lagen drinnen und draußen verstreut. Neben einem Granatloch in
der Mauer blieb er stehen und rief: »He, ihr da drinnen! Hier Corbec! Ich komme
rein, also haltet euch mit den Lasern zurück!«
    Er schwang sich hinein.
    In dem alten Geschäft hatten
sich die Soldaten Rilke, Yael und Leyr verschanzt und schossen durch die
heruntergelassenen
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