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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde
Autoren: Dan Abnett
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überlappten und ineinander
übergingen. Er spürte den Schweiß auf seinem Rücken kalt werden. Er schoss wieder.
Diese Truppen waren Infardi, die Elite von Pater Sünde.
    Der Imperator beschütze ihn,
aber das Wasser stand ihm bis zum Hals!
    Gaunt sank neben ihm auf ein
Knie, zielte und schoss mit seiner Boltpistole, die er beidhändig hielt. Die
drei imperialen Waffen beharkten die in dem engen Raum vorrückenden Infardi.
    Es gab einen Blitz und dumpfes
Getöse, dann fiel vor ihnen unversehens Licht ein und traf die Infardi in der Flanke.
Nachdem sie eine weitere Bresche in den Kreuzgang geschlagen hatten, drangen
weitere Geister ein und metzelten den vorrückenden Feind nieder.
    Gaunt erhob sich. Die halb
sichtbaren Kämpfe voraus waren jetzt nur noch sporadisch. Er schaltete seinen
Interkom ein.
    Das statische Knistern hörte
Vamberfeld auch in seinem eigenen Ohrhörer, dann: »Eins, hier ist drei. Wir
sichern die Umgebung.« Eine Pause, Schüsse. »Sicherung bestätigt.«
    »Eins, drei. Gute Arbeit,
Rawne. Schwärmen Sie nach innen aus, und sichern Sie den
Universitariatsbezirk.«
    »Drei, verstanden.«
    Gaunt wandte sich an
Vamberfeld. »Sie können jetzt aufstehen«, sagte er.
     
    Schwindlig und mit klopfendem
Herzen wankte Vamberfeld ins Sonnenlicht und in den Wind auf dem Platz zurück.
Er glaubte, er könne ohnmächtig werden oder, noch schlimmer, kotzen. Mit dem
Rücken lehnte er an das heiße Mauerwerk des Kreuzgangs und atmete tief, wobei ihm
die Kälte seiner Haut überdeutlich bewusst war.
    Er versuchte etwas zu finden,
worauf er seine Aufmerksamkeit konzentrieren konnte. Über den pagodenhaften,
vergoldeten Kuppeln des Universitariats wehten Tausende von Flaggen, Wimpeln
und Bannern im ewigen Wind Hagias. Man hatte ihm gesagt, die Gläubigen hissten
sie in der Zuversicht, wenn sie ihre Sünden darauf schrieben, würde der Wind
sie wegwehen und sie so von ihnen erlösen. Es gab so viele ... so viele Farben,
Formen und Muster ...
    Vamberfeld schaute weg.
    Der Platz der Erhabenen
Gelassenheit war jetzt voller vorrückender Geister, hundert oder mehr, die über
die rosa Bodenplatten ausschwärmten und Türen und Durchlässe zum Kreuzgang
überprüften. Eine große Gruppe hatte sich rings um den Galgen gebildet, wo
Mkoll die Leichen abschnitt.
    Vamberfeld glitt an der Wand
herunter, bis er auf den Steinplatten des Platzes saß. Er fing an zu zittern.
    Er zitterte auch noch, als die
Sanitäter ihn fanden.
     
    Mkoll, Lillo und Larkin holten
gerade den jämmerlichen Leichnam des Königs herunter, als Gaunt sich ihnen
näherte. Der Kommissar-Oberst betrachtete mürrisch die gemarterten Überreste.
    Könige gab es auf Hagia
reichlich, einer Feudalwelt, die im Namen des geheiligten Gott-Imperators von
Stadtstaaten beherrscht wurde und wo jede Stadt ihren eigenen König hatte.
    Aber der König von
Doctrinopolis, Hagias erster Stadt, war der erhabenste von ihnen und kam einem
planetaren Herrscher noch am nächsten, und den höchsten Vertreter des Imperiums
derart entehrt und entstellt zu sehen, beleidigte Gaunt im tiefsten Innern
seines Herzens.
    »Infareem Infardus«, murmelte Gaunt,
als ihm der Name des letzten Hochkönigs endlich wieder einfiel. Er setzte seine
Mütze ab und neigte den Kopf. »Möge der geliebte Imperator dir Frieden
schenken.«
    »Was machen wir mit ihnen,
Kommissar?«, fragte Mkoll mit einer Geste auf die erbärmlichen Leichen.
    »Was die hiesigen Bräuche
vorschreiben«, antwortete Gaunt. Er sah sich um. »Soldat! Hierher!«
    Soldat Brin Milo, der jüngste
Geist, kam auf den Ruf seines Kommissars herbeigeeilt. Der einzige Zivilist,
der von Tanith gerettet worden war — von Gaunt persönlich gerettet worden war.
    Milo hatte Gaunt als Adjutant
gedient, bis er alt genug war, sich der kämpfenden Truppe anzuschließen. Alle
Geister respektierten seine enge Verbindung zum Kommissar-Oberst. Obschon ein
gewöhnlicher Soldat, stand Milo allgemein hoch im Kurs.
    Milo selbst hasste die
Tatsache, dass man in ihm einen Glücksbringer sah.
    »Kommissar?«
    »Suchen Sie ein paar von den
Einheimischen, vor allem Priester, und fragen Sie sie, wie wir mit diesen
Leichen verfahren sollen. Ich will es im Einklang mit ihren Sitten und
Gebräuchen tun, Brin.«
    Milo nickte und salutierte.
»Ich kümmere mich darum, Kommissar.«
    Gaunt wandte sich ab. Jenseits
des majestätischen Universitariats und der Anhäufung von Dächern, welche Doctrinopolis
ausmachten, erhob sich die Zitadelle, ein ausgedehnter Palast
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