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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde
Autoren: Dan Abnett
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wenige Geister
besser als er. Caffran war schnell und skrupellos. Er deckte Gaunt mit
flammendem Gewehr den Rücken.
    Niceg Vamberfeld war vor dem
Trostgesetz ein Commercia-Kleriker auf Verghast gewesen. Seine Ausbildung war
hart gewesen und gut verlaufen, aber dies war alles Neuland für ihn. Er folgte
den beiden hinein und tauchte in eine plötzlich düstere Welt aus Schemen,
Schattengestalten und flammenden Energiewaffen ein.
    Er schoss auf etwas direkt vor
seinem Lauf, als er sich durch die zerbröckelte Steinöffnung duckte. Etwas
anderes bäumte sich gackernd vor ihm auf, und er erstach es mit seinem
Bajonett. Er konnte den Kommissar-Oberst und den jungen tanithischen Soldaten
nicht mehr sehen. Eigentlich konnte er überhaupt nichts mehr sehen. Panik erfasste
ihn. Etwas anderes ganz in seiner Nähe schoss auf ihn, und ein Laserstrahl
zischte an seinem Ohr vorbei.
    Durch den Strahl geblendet,
schoss er selbst noch ein mal und hörte eine tote Last fallen. Etwas packte ihn
von hinten.
    Es gab einen Einschlag und
einen Sprühregen aus Staub und Blut.
    Vamberfeld fiel unbeholfen zu
Boden und die Leiche auf ihn. Mit dem Gesicht im heißen Dreck stellte Vamberfeld
fest, dass sein Sehvermögen langsam zurückkehrte. Er war in blaues Licht
getaucht.
    Mit rauchendem Energieschwert
zog Gaunt ihn mit einer Hand in die Höhe.
    »Gute Arbeit, Vamberfeld. Wir
haben die Bresche genommen«, sagte er.
    Vamberfeld war vollkommen
perplex. Und mit Blut verschmiert.
    »Bleiben Sie bei Verstand«,
sagte Gaunt. »Es wird besser ...«
    Sie befanden sich in einem
Kreuzgang oder Rundgang, soweit der benommene Verghastit es sagen konnte.
Grelle Sonnenstrahlen fielen durch die komplexen Sandsteingitter, aber vor
einem Großteil der Fensterfronten waren Holzläden mit kunstvollen Intarsien.
Die Luft war trocken und tot und stank durchdringend nach den Folgegerüchen
eines Lasergefechts, nach Fyzelen und frischem Blut.
    Vamberfeld sah Gaunt und
Caffran vorausgehen, wobei Caffran sich dicht an der Kreuzgangwand hielt und nach
Zielen suchte, während Gaunt die feindlichen Toten durchsuchte.
    Die Toten. Die gefürchteten
Infardi.
    Nach der Eroberung Hagias
hatten die Einheiten des Chaos den Namen Infardi angenommen, was in der
hiesigen Sprache »Pilger« bedeutete, und eine grüne Seidenuniform getragen, mit
der sie die Religion der Schreinwelt verspotteten. Auch der Name sollte sie verspotten:
durch die Wahl eines Namens in der hiesigen Sprache entweihte der Feind die
Heiligkeit dieses Ortes. Sechstausend Jahre lang war dies die Schreinwelt der
heiligen Sabbat gewesen, eine der am meisten geliebten Heiligen des Imperiums,
nach dem dieser gesamte Sternhaufen und dieser Imperiumskreuzzug benannt war.
    Durch die Einnahme Hagias und
dadurch, dass sie sich selbst als Pilger bezeichneten, beging der Feind die
ultimative Schändung. Es war nicht auszudenken, welche unheiligen Riten hier an
Hagias erlauchten Orten abgehalten worden waren.
    Vamberfeld hatte in den
Regimentsbesprechungen an Bord des Truppentransporters alles über Pater Sünde und
seinen Chaos-Abschaum erfahren. Es mit eigenen Augen zu sehen war etwas völlig
anderes. Er warf einen Blick auf die Leiche, die ihm am nächsten war: es
handelte sich um einen massigen, knorrigen Mann in grünen Seidengewändern. Wo
die Gewänder sich teilten oder zerfetzt waren, konnte Vamberfeld eine Vielzahl
von Tätowierungen erkennen: Bilder der heiligen Sabbat in groteskem Verkehr mit
lasziven Dämonen, Bilder der Hölle, Runen des Chaos, die gesegnete Symbole
übertünchten und vergifteten.
    Ihm war ein wenig schwindlig.
Trotz der vielen Ausbildungsmonate nach seinem Eintritt in die Garde war er noch
nicht richtig in Form: ein an den Schreibtisch gebundener Kleriker, der Soldat
spielte. Seine Panik nahm zu.
    Caffran schoss plötzlich wieder
und zersplitterte die Dunkelheit mit seinen Mündungsblitzen. Vamberfeld konnte
Gaunt nicht mehr sehen. Er warf sich flach auf den Bauch und legte sein Gewehr
an, wie Oberst Corbec es ihm in der Grundausbildung beigebracht hatte. Seine Schüsse
zischten an Caffran vorbei durch die Kolonnaden und verstärkten die Salven des
jungen Tanithers.
    Voraus huschte eine Schar grün
schimmernder Gestalten durch den Kreuzgang und beschoss sie mit Laser- und
Boltgewehren.
    Vamberfeld hörte außerdem
Sprechgesang.
    Sprechgesang war nicht das
richtige Wort, ging ihm auf. Während sie sich näherten, murmelten diese
Gestalten lange, komplizierte Phrasen, die einander
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