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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde
Autoren: Dan Abnett
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ruhte. Er war der beste Scharfschütze des
Regiments.
    »Haben Sie ein Ziel?«, fragte
Gaunt.
    »Worauf Sie wetten können«,
versicherte ihm der grauhaarige Larkin, während er seine Waffe mit der
Zärtlichkeit eines Liebhabers in die optimale Position brachte.
    »Dann schießen Sie ihnen den
verdammten Arsch weg, wenn Sie die Güte hätten.«
    »Sie haben's erfasst.«
    »Wie ... Wie kann er etwas
sehen?«, hauchte Lillo ungläubig, indem er den Kopf reckte. Caffran zog ihn in Deckung
und rettete ihn vor einem jähen Tod, als Laserstrahlen über sie hinwegzischten.
    »Er hat von allen Geistern die
schärfsten Augen«, bemerkte Caffran grinsend.
    Lillo nickte, lehnte aber die
großspurige Art des Tanithers ab. Er war Marco Lillo, Berufssoldat, seit
einundzwanzig Jahren in der Vervunwehr, und dieses Kind, das nicht älter als
zwanzig war, sagte ihm, wo es langging.
    Lillo drehte sich weg und legte
sein langes Lasergewehr an.
    »Ich will den König, Hochkönig,
wie er auch heißen mag«, sagte Gaunt leise. Er rieb sich geistesabwesend die Wölbung
einer alten Narbe in der rechten Handfläche. »Ich will ihn runterholen. Es ist
nicht recht, dass er da oben verrottet.«
    »In Ordnung«, sagte Mkoll.
    Lillo glaubte, ein Ziel zu
haben, und gab einen Feuerstoß auf eine Stelle auf der anderen Seite des
Platzes ab. Gitterfenster an der Seite des Universitariats explodierten nach
innen, aber die steife Brise dämpfte den Lärm der Einschläge.
    Gaunt packte Lillos Waffe und
zog ihn nach unten.
    »Verschwenden Sie keine
Munition, Marco«, sagte er.
    Er kennt meinen Namen! Er kennt
meinen Namen! Lillo geriet über diese Tatsache völlig außer sich. Er starrte
Gaunt an und genoss jeden Augenblick der kurzen Anerkennung. Ibram Gaunt war
wie ein Gott für ihn. Vor zehn Monaten hatte er die Vervunmakropole aus einer völlig
aussichtslosen Lage zum Sieg geführt, und er trug das Schwert, das es bewies.
    Lillo betrachtete den
Kommissar-Oberst eingehender: die große, kräftige Statur, die kurz
geschnittenen blonden Haare, die halb unter der Kommissarsmütze verborgen waren,
die Hagerkeit seines eindringlichen Gesichts, das seinem Namen entsprach. Gaunt
trug die schwarze Kommissars-Uniform und darüber einen langen ledernen
Sturmmantel sowie das Wahrzeichen der Tanither, den Tarnumhang. Vielleicht
nicht wie ein Gott, weil er aus Fleisch und Blut ist, dachte Lillo ... aber ein
Held auf jeden Fall.
    Larkin schoss. Sein Gewehr
zischte durchdringend und heiser.
    Das ihnen entgegenschlagende
Feuer ließ in seiner Intensität nach.
    »Worauf warten wir?«, fragte
Vamberfeld.
    Mkoll tippte ihm auf den Arm
und deutete mit einem Kopfnicken auf die Gebäude hinter ihnen.
    Vamberfeld sah einen großen
Mann ... einen sehr großen Mann ... aus seiner Deckung auftauchen und mit einem
Raketenwerfer schießen.
    Einen Kondensstreifen hinter
sich herziehend, flog die Rakete über den Platz und traf eine Häuserkrone am Westrand.
    »Gleich noch mal, Bragg!«,
riefen Derin, Mkoll und Larkin lachend im Chor.
    Noch eine Rakete raste über sie
hinweg und sprengte die am weitesten entfernte Ecke des Platzes auseinander. Steintrümmer
flogen umher und verteilten sich über die gesamte freie Fläche.
    Gaunt war bereits aufgesprungen
und lief jetzt ebenso wie Mkoll, Caffran und Derin. Larkin gab weiterhin aus seiner
Deckung gezielte Einzelschüsse ab.
    Vamberfeld und Lillo eilten den
Tanithern hinterher. Lillo sah Derin zucken und fallen, als er von Laserstrahlen
getroffen wurde.
    Er blieb stehen und versuchte zu
helfen. Die Brust des tanithischen Soldaten war eine blutige Schweinerei, und seine
Krämpfe und Zuckungen waren so stark, dass Lillo ihn nicht richtig zu fassen
bekam. Mkoll tauchte neben dem sich mühenden Lillo auf, und gemeinsam
schleppten sie Derin in die Deckung des improvisierten Galgens, während die
Basaltplatten rings um sie mit mehr Laserstrahlen eingedeckt wurden.
    Gaunt, Caffran und Vamberfeld
schafften es bis zur anderen Seite des Platzes.
    Gaunt verschwand durch das
gezackte Loch, das Braggs Rakete geschlagen hatte, das summende Energieschwert hoch
erhoben. Es war die Insignie Heironymo Sondars gewesen, des ehemaligen Herrn
der Vervunmakropole, und Gaunt trug sie jetzt als Ehrenzeichen für seine mutige
Verteidigung dieser Makropole. Die elektrisch-blaue Klinge zuckte hin und her,
da sie auf Gestalten auf der anderen Seite des Lochs einhieb.
    Caffran sprang ihm hinterher
und schoss dabei aus der Hüfte. Bei Sturmangriffen waren nur
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