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Gatling Girl

Gatling Girl

Titel: Gatling Girl
Autoren: Jay Benson
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von Zeit zu Zeit machte eine Whiskeyflasche die Runde.
    »Josè !«, rief er einen von ihnen zu sich.
    Der Gerufene, ein junger Mann mit dunkelbraunem Haar, legte seine Kar ten beiseite und erhob sich. »Was gibt es, Commandante?«
    »Julio sagt, dass du die Pferde be sorgt hast.«
    »Si, Commandante. Wenn S ie wollen, können wir noch heute Nacht aufbrechen.«
    »Wir werden aufbrechen - im Mor gengrauen. Gibt es sonst noch etwas Neues?«
    »Es geht das Gerücht um, dass die Regierung einen ihrer Leute auf unse re Spur geschickt hat. Er soll in St. Louis sein.«
    Der Rebellenboss griente schief. »St. Louis ist weit. Und ehe der Kerl hier ist, sind wir weg. Haltet trotzdem eure Augen auf, und wenn euch was auffällt, gebt mir Bescheid.«
    »Si, natürlich, Commandante.«
    »Gut. Gegen Mitternacht kommt die Ablösung, da könnt ihr noch mal in den Saloon kommen und euch eure Kehlen und Kanonen ölen lassen. Im Morgen grauen brechen wir nach Little Rock auf. Dann ist Texas nicht mehr weit. Bald werden wir am Ziel sein.« Damit meinte Santiago nicht die Ankunft in dem Lone-Star-State, sondern seinen Regierungsantritt. Seine Leute schienen das aber nicht mitzubekommen. Sie nickten dazu nur und setzten dann ihr Kartenspiel fort.
    Carlos Santiago unterhielt sich noch kurz mit Jose und kehrte dann zum Sa loon zurück. Er wollte auf keinen Fall verpassen, wenn die rassige Rothaarige wieder im Schankraum auftauchte...

5. Kapitel

    Nachdem sie sich noch einmal zu dem Banditenboss umgeschaut und sich ver gewissert hatte, dass er tief und fest schlief, öffnete sie die Satteltasche und schaute hinein. Neben Kautabak, Munition und einem alten Brotkanten fand sie auch eine Landkarte. Uralt müsste dieses Exemplar sein, denn der Großteil der neuen Städte war nicht eingezeichnet, Dafür entdeckte sie zwischen Corpus Christi und Nuevo Laredo ein dickes rotes Kreuz. Lag Als Sally wieder erwachte, ging die Sonne bereits unter. Als ihr das bewusst wurde, sprang sie wie vom Blitz getroffen aus dem Bett. Eigentlich hatte sie sich nur kurz aufs Ohr legen wollen, doch daraus war ein tiefer Schlaf geworden. Jetzt konnte sie nur noch hoffen, dass Santiago noch da war. Wenn nicht, hatte sie aber wenigstens die Gewissheit, richtig zu liegen. Dem Zufall überlassen wollte sie aber trotzdem nichts.
    Da sie sicher war, dass sie den Ban denboss eher um den Finger wickeln konnte, wenn sie nur den richtigen Aufzug trug, schälte sie sich wieder aus ihren Männersachen und holte aus ihrer Tasche ein rotes Satinkleid hervor. Es war das beste Stück in ihrem ganzen Kleiderschrank, aber das war ihr die Sache wert. Auf ihre Derringer verzichtete sie diesmal, denn was würde der Kerl sagen, wenn er diese Art von Bewaffnung an ihr sah? Die Strumpfbänder legte sie trotzdem an, und auch auf ihren Kopfschmuck und die Korsage verzichtete sie nicht. Das einzige Kleidungsstück, was sie nur selten brauchte, war ihr Höschen, und das zog sie auch jetzt nicht unter.
    Nachdem sie sich im Spiegel betrach tet hatte und der Meinung war, einen passablen Eindruck zu machen, verließ sie ihr Zimmer, und nachdem sie abgeschlossen hatte, ging sie die Treppe herunter.
    Im Schankraum herrschte noch im mer buntes Treiben, wenngleich jetzt mehr Frauen zu sehen waren, als zuvor. Welchem Gewerbe die bunt gekleideten Ladys nachgingen, sah man bereits von weitem, und Sally hoffte nur, dass nicht eine von ihnen den Bandenchef bereits abgeschleppt hatte.
    Im Gegensatz zu vorhin bemerkten die Männer ihr Auftauchen jetzt nur bei läufig. Während der Pianomann fleißig in die Tasten griff, pfiffen ihr einige der Kerle nach, der Großteil hatte allerdings die Augen auf die Tänzerin gerichtet, die ihre langen Beine schwang und sich nach und nach ihrer Kleidung entledigte.
    Sally ließ ihren Blick durch den Raum schweifen, auf der Suche nach dem Me xikaner. Und da wurde sie auch schon fündig. Er saß an der Bar, und wie es schien, wartete er auf etwas oder jemanden. Der Drink konnte es nicht sein, ein halbvolles Whiskeyglas hielt er bereits in den Händen. Wie es aussah, wartete er auf sie!
    Sally sah, wie er sie bereits von wei tem mit Blicken verschlang, und so legte sie sich beim Näherkommen mächtig ins Zeug und ließ ihre Hüften extra elegant schwingen. Dieses zeigte sofort Wirkung, und zwar eine gigantische! Sally sah ganz deutlich, dass dem Bandenchef die Hose eng wurde. Und bei dem, was er dort zu bieten hatte, fühlte auch sie ein erwartungsvolles Kribbeln zwischen ihren
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