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Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Titel: Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit
Autoren: Tate Hallaway
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ein echt morbides Spielchen, vor allem nachdem mir aufgefallen war, dass Mátyás ganz nach Norman Bates kam, sobald es um seine Mutter ging. Sebastian hatte
davon gesprochen, dass sein Sohn Teréza in einem hübsch eingerichteten Zimmer untergebracht hatte und sich mit ihr unterhielt, als wäre sie nicht tot, sondern nur eingedöst.
    So gut es ging, ignorierte ich einfach diesen Teil der Beziehung zwischen Sebastian und Mátyás. Aber jetzt war sie wieder auferstanden und ließ sich nicht länger ignorieren.
    Wir bogen in die Einfahrt vor Sebastians kleinem Bauernhaus ein, die Reifen knirschten auf dem Kies und dem Eis. Obwohl ich hier lebte, seit ein Baum meine Wohnung angefallen hatte, war das hier immer noch Sebastians Haus. Ich war zwar selbst auf einer Farm geboren und groß geworden, aber in mir steckte die Seele eines Stadtmädchens, und dieses ruhige Landleben war für meine Empfindungen etwas völlig Fremdartiges.
    Meiner Katze Barney gefiel es hier dafür umso besser. Sebastian hielt Katzen in erster Linie für Nutztiere, und auch wenn ich ihm immer wieder vor Augen hielt, dass Barney weiterhin das behütete Leben einer Indoor-Katze führen sollte, hatte er sie trotzdem zum Scheunendienst eingeteilt, damit sie dort Mäuse fing. Er schob sie jedes Mal aus dem Haus, ich ließ sie prompt wieder rein. Ihre anfängliche Abneigung gegenüber Sebastian hatte sie inzwischen überwunden, und jetzt machte sie es sich fast jede Nacht auf seiner Brust bequem. Ich bekam von ihr verstümmelte Nager als Präsent überreicht.
    Ich gab mir Mühe, nicht eifersüchtig zu sein.
    Sebastian machte den Motor aus. „Wir müssen Benjamin sagen, dass wir Gäste erwarten.“
    Oh ja, noch so eine Komplikation. Zu Sebastians Haushalt gehörte auch ein übereifriger Geist. Vermutlich war „Poltergeist“ die präzise Bezeichnung, weil er richtig gut darin war, die Lichter flackern zu lassen und Dinge durch die Gegend zu schleudern, wenn er mies drauf war. Was ziemlich oft vorkam.
    „Sag du es ihm“, entschied ich. „Dich kann er besser leiden.“
    Sebastian nickte, auch wenn ich nicht so ganz die Wahrheit gesagt hatte. Obwohl wir uns ziemlich sicher waren, dass Benjamin in dem Zimmer, das jetzt als Gästezimmer diente, seine Frau mit einer Axt erschlagen hatte, schlief er seit einer Weile von Zeit zu Zeit bei mir im Bett. Manchmal konnte ich nachts spüren, wie er seine Arme um mich legte, oder ich sah, wie die Matratze am Bettrand von seinem Körper eingedrückt wurde. Vermutlich hatte Benjamins plötzliches Interesse an mir damit zu tun, dass wir uns auf der Astralebene begegnet waren, aber ich hatte ihn beim näheren Hinsehen als sehr unheimlich empfunden. Sebastian wusste noch nichts von dieser plötzlichen Vertrautheit, weil ich ihn nicht unnötig beunruhigen wollte. Außerdem war ich mir sicher, dass ein kleines Schwätzchen auf der Astralebene genügen würde, um für klare Verhältnisse zu sorgen - auch wenn ich noch nicht so genau wusste, wie man dem Geist eines Serienmörders beibrachte, dass man mit ihm „nur befreundet“ sein wollte.
    Durch Barney und Benjamin wurde es in unserem Bett für Sebastian und mich allmählich eng.
    Die Scheinwerfer des Trucks meiner Eltern blitzten auf, als dieser von der Straße in die Einfahrt einbog. Sebastian ging ins Haus vor, um Benjamin dazu zu überreden, sich von seiner besten Seite zu zeigen. Ich verließ in der Zwischenzeit den Wagen und begab mich in die Kälte, um meine Eltern zu begrüßen. Im Haus erwarteten sie ein feindseliger Geist und Sebastians Sohn, der zwar schon hundertfünfzig Jahre alt, aber dazu verdammt war, für immer ein Teenager zu bleiben. Ich seufzte. Und da dachten meine Eltern, sie hätten mit der Flucht aus dem Lokal das Schlimmste hinter sich!
    „Hey“, sagte ich zu Dad, als er sich zu mir stellte. Die Böen rauschten durch den Windbrecher aus Kiefern, und ich konnte fast zusehen, wie mein Vater die Schultern entspannte.
    „Hier lebst du?“
    Er klang überrascht, und das war auch kein Wunder. Immerhin war ich dem Landleben entflohen, sobald es mir möglich gewesen war. Und selbst davor hatte ich schon immer jede Gelegenheit genutzt und war mit Ziel Hinckley ausgebüxt - oder in jede andere Stadt, Hauptsache, sie hatte mehr Einwohner als nur vierzig. „Ja“, antwortete ich lächelnd.
    Im Gegensatz zu den meisten Bauernhöfen in Minnesota gehörten zu Sebastians Eigentum auch einige Hügel. Die stoppeligen Überreste der Maisfelder ragten aus der
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