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Garlyn: Das Schattenspiel (Schattenraum-Trilogie 1)

Garlyn: Das Schattenspiel (Schattenraum-Trilogie 1)

Titel: Garlyn: Das Schattenspiel (Schattenraum-Trilogie 1)
Autoren: Dane Rahlmeyer
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zur Seite, spähte zu Kirai. Sie wehrte sich wie er gegen die Lähmung. Wie er vergeblich.
    »Interessant«, hörte er eine Stimme flüstern. Sie war ebenso kalt wie der telepathische Griff, der ihn festhielt. Ihr Ursprung ließ sich nicht lokalisieren, er war sich nicht einmal sicher, ob er sie wirklich gehört hatte.
    Aber er wusste, was sie meinte.
    Die Helix.
    Da begriff er: Das Ding hatte dem Kampf zugesehen und abgewartet, wer gewinnen würde. Es hatte gesehen, wozu die Helix fähig war.
    Hörst du mich? Garlyn versuchte, das Artefakt mit aller Macht zu erreichen. Doch es war, als stünde eine Barriere zwischen ihm und der Schattenhelix. Er konnte ihr Flüstern nicht länger hören – und er war sicher, dass die Helix ihn ebenfalls nicht hören konnte.
    »Was ... willst du ... von mir?«, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Ist das nicht offensichtlich?«, fragte die Geisterstimme. »Rache zum einen. Zum anderen ... das Gerät an deinem Arm.«
    Garlyn unternahm einen neuen Versuch, sich gegen die geistige Kontrolle aufzubäumen. Doch es kostete ihn mehr Energie als er hatte. Und er hörte das Wesen ein befriedigtes »Ahhhh!« von sich geben, aufgeputscht von der Kraft, die es ihm stahl.
    Kirai stöhnte unter Schmerzen auf.
    »Lass sie ... in Ruhe!«, brachte Garlyn hervor. »Sie hat dir nichts getan!« Keine Antwort. »Ich sagte, lass sie gehen! «
    Helix, hörst du mich? Bitte sag was!
    Doch die Helix schwieg, war nicht mehr als schattenhafte Spiralen auf seiner grauen Haut.
    Plötzlich verstummte auch Kirai. Sie breitete die Arme aus, als sprengte sie die geistigen Ketten des Dings.
    Gut so! , dachte Garlyn. Wehr’ dich! Das ist mein Mädchen! Wehr’ dich!
    Das Ding schien es nicht bemerkt zu haben. Er musste es weiter ablenken.
    »Zeig ... dich ... endlich!«, rief er. Nebel schien vor seinen Augen zu hängen. Seine Batterien waren so gut wie leer. »Oder bist du ... zu feige dafür?«
    »Nein«, raunte die Geisterstimme. »Nur vorsichtig.«
    Während sie sprachen, sah Garlyn Kirai mit leisen Schritten loseilen. Aber sie lief nicht Richtung Schiff. Stattdessen steuerte sie einen der toten Menschen an. Hockte sich zu ihm. Löste die Laserpistole aus seinem Griff.
    Verdammt, er durfte nicht hinsehen, oder er würde das Ding auf sie aufmerksam machen!
    »Was ist das für ein Gerät?«, fragte das Phantom. »Woher stammt es? Wer hat es gebaut?«
    »Ich dachte ... du bist’n Telepath!«
    »Das bin ich. Aber es schirmt deine Gedanken ab. Ich versuche, es zu isolieren, aber es ist hartnäckig. Interessant.«
    Und das ist der einzige Grund, warum es dich nicht umgebracht hat, begriff Garlyn. Es will dein Wissen über die Helix.
    Sein Blick zuckte unwillkürlich zu Kirai. Sie kam langsam näher, den Laser in der Hand. Konnte sie das Ding irgendwie sehen? Gab es irgendeinen Syndolon-Sinn, der ihr dabei half? Oder hatte sie nur gut geraten?
    Ihm schlug das Herz bis zum Hals. Vorsichtig , dachte er. Ganz vorsichtig!
    »Aber letztlich«, sagte das Phantom unbekümmert, »ist es nur eine Frage des richtigen Drucks an der richtigen Stelle.« Es lachte in sich hinein; das Geräusch ließ ihn erschaudern.
    Kirai war nun keine zehn Schritte mehr entfernt. Der stinkende Nachtwind von Viridis bauschte ihr silberweißes Haar auf. Angst flackerte in ihren Augen. Ihr Atem ging stockend.
    Sie hob den Arm mit der Pistole; er zitterte, als wäre jeder Muskel angespannt. Als kämpfe sie darum, ihn unten zu halten, während er gleichzeitig hochgehoben wurde; wie der Arm einer Marionette, unfähig, sich gegen den Puppenspieler zu wehren.
    Dann erreichte die Mündung des Lasers ihre rechte Schläfe. Garlyn sah eine Träne von ihrem Kinn tropfen. Den Schrei, der in ihrer Kehle feststeckte.
    Der richtige Druck. An der richtigen Stelle.
    »Lass sie gehen, du verfluchtes –!« Garlyn bäumte sich auf, sein Zorn weißglühend. Ein telepathischer Schlag bohrte sich wie ein Eiszapfen in sein Gehirn.
    »Sie bedeutet dir etwas, anders als die Terraner«, flüsterte die Geisterstimme. »Vielleicht liebst du sie auch. Jaaaaa! Und du wirst mir alles über das Gerät sagen, was ich wissen will. Und dann wirst du es mir geben. Und danach ... kriege ich meine Rache.«
    Garlyns Atem ging wilder und wilder zwischen seinen zusammengepressten Zähnen hindurch, während er Kirai dort stehen sah, schön und voller Angst, die Waffe an ihrer Schläfe, den Finger am Abzug.
    Helix! Bitte sag etwas! Irgendwas!
    »Gib’ mir
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