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Ganz oder Kowalski

Ganz oder Kowalski

Titel: Ganz oder Kowalski
Autoren: Shannon Stacey
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ihn gleich wieder. Sean hatte die Arme vor der Brust verschränkt, sah sie an und wartete darauf, wie sie sich aus der Affäre zog, ohne Tante Mary anzulügen – oder ob es ihr überhaupt gelang.
    „Ich … Ich glaube, sie haben einige Schwierigkeiten“, sagte sie schließlich. Nettes Ausweichmanöver. Und die Untertreibung des Jahres .
    „Ach, das ist ja schade. Wie heißt ihr Verlobter? Ich wollte schon damals danach fragen, doch ihr habt plötzlich über einen Ausverkauf in irgendeinem Schuhgeschäft geredet, und ich habe es schlicht vergessen.“
    Es dauerte ein paar Sekunden, ehe Lisa sich geschlagen gab und seufzte. „Sean.“
    „Wie lustig“, entgegnete Mary und lächelte ihn an, bevor sie sich wieder ihrer Schwiegertochter zuwandte. „Wie heißt er mit Nachnamen? Vielleicht kenne ich seine Familie.“
    Garantiert .
    „Sie hat ihrer Großmutter erzählt, dass sie mit unserem Sean zusammen ist“, murmelte Lisa.
    Als seine Tante ihm einen Blick zuwarf, bei dem selbst gestandene Kowalski-Männer zusammengezuckt wären, hob Sean abwehrend die Hände. „Ich hatte nichts damit zu tun. Ich wusste es nicht einmal.“
    „Wie kannst du nicht wissen, dass ihr verlobt seid?“
    „Ich war in Afghanistan. Und ich bin ihr vor ein paar Stunden zum ersten Mal begegnet.“
    Sie zog die Augenbrauen zusammen. „Das verstehe ich nicht.“
    „Das ist keine große Sache“, entgegnete Lisa. „Sie wollte nicht, dass ihre Großmutter sich Sorgen um sie macht, also hat sie ihr gegenüber behauptet, einen Freund zu haben. Seans Name war der erste, der ihr eingefallen ist.“
    „Das ist verrückt.“
    Sean grinste Lisa an. „Was habe ich dir gesagt?“
    Die Schiebetür wurde geöffnet, und Joey steckte den Kopf heraus. „Sean, du bist zum Monopoly-Spielen eingezogen worden, und sie fangen an zu schummeln, wenn du nicht endlich kommst. Du bist dran.“
    Da er lieber direkt ins Gefängnis und nicht über Los ging, statt Lisa weiter dabei zuzuhören, wie sie versuchte, Tante Mary Emma Shaws Beweggründe zu erklären, zuckte er entschuldigend mit den Schultern und folgte Joey ins Wohnzimmer. Das Spiel hatte bereits begonnen, also blieb ihm nur noch der blöde Fingerhut als Spielstein. Aber er grinste nur und ließ sich neben dem großen Couchtisch auf dem Boden nieder.
    In den folgenden Minuten wurde er von den Kindern seiner Cousins derart vernichtend geschlagen, dass ihm Hören und Sehen verging. Die Kids hatten einen Riecher für Grundstücksgeschäfte wie Donald Trump und den Sportsgeist von John McEnroe, wenn er einen Linienrichter in der Mangel hatte. Ein Mann konnte sich nicht ein paar Minuten auf dunkle Locken und flehentlich dreinblickende braune Augen konzentrieren, ohne dass auf dem Spielfeld an jeder möglichen und unmöglichen Ecke Hotels aus dem Boden schossen. Ein Moment der Unaufmerksamkeit und die Erinnerung an die Art, wie sein Körper auf Emma Shaws Anblick reagiert hatte, reichten aus, und er ertappte sich dabei, wie er Bobby einen Ausflug in ein Schnellrestaurant versprach, wenn der Kleine ihm im Gegenzug eine Handvoll Papiergeld lieh.
    Auch bei Scattergories, dem Spiel, bei dem es darum ging, sich zu einem bestimmten Anfangsbuchstaben möglichst viele Begriffe auszudenken, schlug er sich nicht besser. Obwohl ihm zum Buchstaben L und der Kategorie Tätigkeiten sofort der Begriff „Landschaftsgärtnerin“ einfiel. Stephanie schlug sie alle, denn ihr gelang es sogar, sich in der Zeit noch passende Adjektive auszudenken. „Pingeliger Professor“. Bei Früchten und dem Buchstaben F schrieb sie „frische Feigen“ auf. Seans Antwortfeld blieb dagegen leer.
    Nachdem die Punkte gezählt worden waren, kritzelte er ein paar Adjektive für seinen Begriff in der Kategorie Tätigkeiten und dem Buchstaben L aufs Papier. „Liebliche Landschaftsgärtnerin“. „Liebeshungrige Landschaftsgärtnerin“. Oder vielleicht … „lustvolle Landschaftsgärtnerin“?
    „Die Erwachsenen holen die Karten raus, um ein bisschen zu pokern“, informierte Kevin ihn. „Wir nehmen keine Schecks.“
    Mist . Wenn er so weitermachte, wäre er spätestens in der dritten Runde blank.

2. KAPITEL
    Einen Reinigungsservice, dachte Emma, als sie ein weiteres Nest von sich in Windeseile vermehrenden Wollmäusen mit dem Staubsauger attackierte. Den wünsche ich mir von der Geburtstagsfee.
    Genau genommen hätte sie gern Sean Kowalski zum Geburtstag bekommen, doch der hatte sich selbst von der Wunschliste gestrichen. Nun blieb ihr
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