Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ganz oder Kowalski

Ganz oder Kowalski

Titel: Ganz oder Kowalski
Autoren: Shannon Stacey
Vom Netzwerk:
das um ihre Mundwinkel spielte. „Wie genau sieht der Plan denn aus, von dem sie dir erzählt hat?“
    „Was hat sie dir denn erzählt?“
    „Sie hat angedeutet, dass du vielleicht so tun könntest, als wärst du ihr Freund.“
    „ Das klingt ja noch fast vernünftig.„ Er lachte kurz auf. “Mittlerweile sieht ihr Plan vor, dass ich bei ihr einziehe und so tue, als wäre ich ihr Verlobter. Einen Monat lang.“
    Sie mied seinen Blick. „Vielleicht hat sie auch etwas in der Richtung erwähnt … Sie hat allerdings dabei gelacht, also dachte ich, dass es ein Witz gewesen wäre.“
    „Nein.“ Sean verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich ans Haus. Er sollte eigentlich hineingehen und nachsehen, ob noch etwas von der Blaubeerpastete übrig war. Emma Shaw war nicht mehr als ein kurzzeitiges Blinken auf seinem Radar, und er sollte nicht länger über sie nachdenken. Allerdings war sie keine Frau, die man so leicht vergaß. „Also, was ist los mit ihr?“
    „Ihre Großmutter hat oft darüber gesprochen, das Haus zu verkaufen, weil sie befürchtet, dass es zu viel für Emma sein könnte. Emma will jedoch kein anderes Haus. Und so hat sie sich einen Mann ausgedacht.“
    „Sich einen Mann auszudenken, ist ja fast noch normal. Sie hat sich allerdings eine ganze Lebensgeschichte für mich überlegt. Und das ist definitiv nicht mehr normal.“
    „Es ist ein echt schönes Haus.“ Er sah sie nur stumm an, bis sie lachte und mit den Schultern zuckte. „Okay, es ist verrückt, aber …“
    „Aber sie macht das alles nur aus Liebe zu ihrer armen alten Großmutter. Ja, das habe ich verstanden.“
    Der Blick, den sie ihm zuwarf, zeigte deutlich, dass ihr sein wenig schmeichelhafter Tonfall nicht entgangen war. Es war ein Blick, der ihn vermutlich eingeschüchtert hätte, wenn er mit ihr hätte leben und neben ihr hätte schlafen müssen oder von ihren Kochkünsten abhängig gewesen wäre. Doch glücklicherweise war er nicht in dieser Situation, also grinste er und zwinkerte ihr zu.
    Sie atmete tief durch. Ihre Miene wurde ernst. „Emmas Eltern kamen bei einem Autounfall ums Leben, als sie vier Jahre alt war. Sie wollten Weihnachtsgeschenke besorgen. Ihre Großmutter Cat und ihr Großvater John, der vor zehn Jahren gestorben ist, haben auf Emma aufgepasst. Als die Polizei die schlimme Nachricht überbrachte, haben sie keine Sekunde gezögert, das Kind zu sich zu nehmen. Sie waren alles, was die Kleine noch hatte. Und während Cat und Johns Freunde es genossen, dass die Kinder aus dem Haus waren, und sich zur Ruhe setzten und Reisen machten, fingen die Shaws mit einer trauernden Vierjährigen noch einmal von vorn an.“
    „Ich bin mir sicher, dass es reizende Menschen sind, Lisa. Aber … komm schon.“
    „Cat wollte nicht zeigen, wie gern sie mit ihren Freunden zusammen nach Florida ziehen wollte, doch Emma wusste es. Es hat ein ganzes Jahr gedauert, bis Emma ihre Großmutter davon überzeugt hatte, dass es okay war zu gehen. Und selbst dann sprach Cat bei jedem Telefonat davon, wieder zurück nach New Hampshire zu ziehen, weil Emma allein wäre und das Haus zu groß für einen einzigen Menschen und der Garten zu riesig, um ihn zu pflegen, und so weiter und so weiter. Also hat Emma sich einen Mann ausgedacht, und Cat war frei, um ihren Buchklub und ihren Line-Dance-Unterricht zu genießen.“
    Sean wollte auf den himmelweiten Unterschied hinweisen, sich einen Freund nur auszudenken und einen Fremden tatsächlich zu bitten, einen Monat bei einem einzuziehen, als seine Tante auf die Veranda kam und die Schiebetür hinter sich schloss.
    „Ich wusste, dass ich dich hier draußen finden würde.“ Sie lächelte, um ihm zu zeigen, dass sie nicht beleidigt war, dass er sich von seinem eigenen Willkommensessen schlich, um ein paar Minuten Ruhe zu haben. „Worüber habt ihr zwei euch unterhalten?“
    „Ich habe heute eine Freundin von Lisa getroffen“, sagte er. Belustigt bemerkte er, wie Lisa die Augen aufriss und ihm hinter dem Rücken ihrer Schwiegermutter mit hektischen Zeichen etwas mitzuteilen versuchte. „Emma Shaw.“
    „Emma Shaw … Oh! Sie arbeitet in der Landschafts- und Gartengestaltung, oder?“ Lisa nickte. „Sie ist so ein nettes Mädchen. Ich habe sie allerdings schon lange nicht mehr gesehen. Nicht mehr, seit ich euch zufällig im Einkaufszentrum getroffen habe, als ihr gerade über ihre Verlobung gesprochen habt. Wie geht es ihr und ihrem Verlobten?“
    Lisa machte den Mund auf und schloss
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher