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Ganoven im Schlosspark

Ganoven im Schlosspark

Titel: Ganoven im Schlosspark
Autoren: Alexandra Fischer-Hunold
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Aber euer Vater meint, ich hätte mir einen freien Abend verdient. Im Notfall könnt ihr ihn über sein Handy erreichen oder ihr ruft direkt bei Kommissar Welkenrath an. Seine Nummer steht in dem Adressbuch, das auf dem Schreibtisch eures Vaters liegt.“
    Wieder nickten Max und Paula, während Sherlock sein Ohr von innen an die Glasscheibe presste, um besser verstehen zu können, was da draußen so Wichtiges besprochen wurde.
    „Sollte sich herausstellen, dass ihr in meiner Abwesenheit das Schloss auf den Kopf gestellt habt, gibt es drei Wochen lang morgens, mittags und abends Eisbein mit Püree und Sauerkraut“, sagte Frau Hagedorn.
    Sherlock verzog hinter der Scheibe angeekelt das Gesicht.
    „Das will ja keiner“, stöhnte Paula.
    „Eben“, erwiderte Frau Hagedorn knapp. „Hallo, huhu, Benny, hier bin ich!“, rief sie plötzlich und winkte.
    Benny winkte zurück und kam auf sie zu. „Mann, Mann, Mann, ihr macht euch keine Vorstellung davon, wie mein Zimmer aussieht! Umgeworfene Gläser, überall Scherben, mein Bett ist vollkommen zerwühlt. Long John Silver ist so ein braver Kater, ich habe keine Ahnung, was ihn so aufgeregt hat. Und wie er aus dem Zimmer gekommen ist, weiß ich erst recht nicht. Ich war mir sicher, dass ich die Tür verschlossen hatte.“
    Frau Hagedorn machte ein entsetztes Gesicht. „Der Kater war draußen? Das geht aber nicht! Benedikt, Sie müssen auf meine Allergie Rücksicht nehmen!“
    Statt zu antworten, hielt Benedikt Ussenkamp Frau Hagedorn ganz galant seinen rechten Arm hin. „Wollen wir?“ Die Haushälterin errötete, hakte sich unter und gemeinsam verließen sie den Park.
    Kaum waren die beiden außer Sichtweite, öffnete Max die Fenstertür zum Musikzimmer. Sherlock lehnte inzwischen lässig am Sockel des Trompete spielenden Engels. Er tat sehr überrascht, die Geschwister zu sehen.
    „Was haben Sie schon wieder angestellt?“, kam Paula direkt auf den Punkt.
    „Ich?“ Erstaunt blickte Sherlock auf.
    „Ja, Sie! Und Sie brauchen gar nicht so unschuldig zu tun. Wir haben Sie nämlich gesehen“, sagte Paula. „Sie sind bei Benny eingebrochen!“
    „Tss, tss, tss“, schnalzte Sherlock. „ Eingebrochen . Was für ein hässliches Wort! Ich habe mich lediglich etwas umgesehen .“
    „Und Sie haben diesen Zettel da mitgehen lassen“, sagte Max und deutete auf das Papier, das gut sichtbar unter Sherlocks besticktem Jackett durchschimmerte.
    „Welchen Zettel denn?“ Sherlocks Versuch, das Schriftstück hinter seinen verschränkten Armen zu verbergen, misslang, denn seine Arme waren nun mal genauso durchscheinend wie alles andere an ihm.
    „Freiherr von Schlotterfels, ich sehe ihn immer noch“, sagte Max.
    Sherlock spitzte die Lippen und zog das zusammengefaltete Blatt hervor. „Ach, das ! Das wollt ihr überhaupt nicht sehen“, sagte er und drehte und wendete das Blatt in seiner Hand. „Dabei handelt es sich nämlich um nichts Geringeres als den Beweis für die Schuld eures Gärtnerfreundes! Wenn ihr mögt, könnt ihr euch jetzt bei mir entschuldigen.“ Hochmütig warf Sherlock den Kopf in den Nacken und drehte eine Perückenlocke zwischen den Fingern.
    „Entschuldigen? Wofür denn?“, fragte Paula empört.
    Ärgerlich ließ Sherlock die Locke fahren. „Verstehst du denn nicht? Dieses Papier hier überführt euren Benny als Verbrecher! Ich hatte von Anfang an Recht“, polterte er los und wedelte ihnen mit dem Papier vor der Nase herum. „Unter Einsatz meines und Lillys Lebens bin ich bei diesem finsteren Gesellen eingestiegen und habe mich auf die Suche nach einem Beweis gemacht.“
    Max warf Paula einen genervten Blick zu. Diesem Gespenst war einfach nicht beizubringen, dass es schon lange tot war.
    „Diese einäugige Bestie Long John Silver verfügt über Krallen, auf die jeder Tiger stolz wäre. Und dann die Reißzähne! Grundgütiger! Aber meine Lilly hat mit dem Mut eines Rottweilers gekämpft und mir den Rücken freigehalten. Meine tapfere kleine Freundin!“
    Lilly lag auf dem Hocker vor dem Spinett und hechelte wie ein alter Blasebalg.
    „Dieser Halunke hält sich scheinbar für besonders schlau. Aber ich, Sherlock Freiherr von Schlotterfels, bin selbstredend schlauer als er. Unter seiner Matratze bin ich fündig geworden“, verkündete das Gespenst mit unverhohlenem Stolz. „Kein sehr originelles Versteck, wie ich finde.“
    „Sie sind unmöglich“, stöhnte Paula. „Sie können doch nicht …“
    „Und ob ich kann!“ Ein hämisches
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