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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg
Autoren: Achim Hiltrop
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von ihnen war ein Fluss, der seinen Ursprung oben in den Bergen in der Nähe der Festung hatte, durch den See hindurchfloss und sich an der Stadt vorbei hinunter zum Meer schlängelte. Die andere war ein künstlicher Kanal aus der Zeit der
Väter,
welcher die Stadt in zwei Hälften teilte. Kurz vor der Stelle, wo der Kanal in das – ebenfalls von den
Vätern
angelegte – Hafenbecken mündete, gabelte er sich.
    Auf der kleinen, dreieckigen Insel in der Mitte der Mündung stand ein chromblitzender Roboter und wartete geduldig.
    Die Sonne stand im Zenit, als Dack die Brücke betrat, die zu der Insel führte. Der Kopf des anderen Roboters fuhr herum.
    »Du bist spät dran«, sagte Derek, nachdem er Dacks Ankunftszeit mit dem ursprünglich verabredeten Zeitpunkt verglich und eine Diskrepanz von eineinhalb Minuten feststellte. »Was hat dich aufgehalten?«
    »Ratsherr Luang meldete einen Fehlbestand an Lebensmitteln in der Kantine seines Sägewerks. Er verdächtigte Außenseiter des Diebstahls«, berichtete Dack. Er ging, ohne anzuhalten, weiter und Derek trottete im Gleichschritt neben ihm her. Wie Dack war er bewaffnet und ihre Schwerter und Maschinenpistolen klirrten beim Laufen gegen die Beine der beiden Roboter.
    »Außenseiter?« Derek versteifte sich ein wenig. Die Aussicht, es erneut mit Wegelagerern in den Bergen aufnehmen zu müssen, ließ ihn an seinen deaktivierten Kameraden Daniel denken.
    »Keine Beweise«, wiegelte Dack ab, »nur unbegründete Vermutungen.«
    Derek dachte einen Moment lang über die möglichen Ursachen für ein Fehlen von Nahrungsmitteln nach. Es gab mehrere, von denen zumindest drei nach erster Einschätzung plausibler erschienen als ein Diebstahl durch Außenseiter.
    »Organiks«, sagten Dack und Derek gleichzeitig in einem beinahe spöttischen Tonfall.
    *

    Dack und Derek gingen an Lagerschuppen und den weniger vornehmen Wohnhäusern von Bulsara vorbei. Sie beeilten sich, das Hafenviertel hinter sich zu lassen, denn der Wind frischte auf und trug salzhaltige Luft in die Stadt. Die beiden Roboter hatten seit jeher Probleme mit dem hohen Salzanteil in Luft und Wasser dieses Planeten gehabt. Dack vermutete noch immer, dass Daniel damals nur deshalb den Halt beim Klettern verloren hatte, weil sein Handgelenk korrodiert gewesen war. Seitdem hielten die beiden verbliebenen Sheriffs ihren Wartungsrhythmus peinlich genau ein.
    Als sie an der Weggabelung vor der Stadt ankamen, gingen sie den linken Pfad zum Meer entlang. An dieser Stelle fiel die Küste fast zweihundert Meter senkrecht ab. Rechts ging es zu der kleinen Hafenfestung, die auf der Steilküste über dem Hafenbecken thronte. Die kleine Festung lag der großen in den Bergen hinter der Stadt genau gegenüber.
    »Noch zwei Kilometer und dreihundertdreißig Meter.« Dacks optische Sensoren schalteten auf Fernsicht und das kleine Fischerdorf in der Ferne erschien ihm zum Greifen nahe. Das Dorf war bis auf wenige Menschen verlassen. Es war herrliches Wetter, die See war ruhig, es wehte ein frischer Wind – ideale Bedingungen für die Fischereiflotte von Bulsara, um auszulaufen und Fische zu fangen.
    »Da draußen«, sagte Derek tonlos und deutete auf einige schwarze Punkte auf dem Meer. Dack wusste, dass Derek den gleichen Gedanken wie er selbst verfolgt hatte. Auch, wenn Derek ein neueres Modell war, so war seine Programmierung doch sehr ähnlich.
    Dacks Blick richtete sich auf die schwarzen Flecken am Horizont. Seine optischen Sensoren waren noch immer auf Fernsicht geschaltet und er zählte zwei Dutzend Boote, die auf dem Horizont zu tanzen schienen.
    »Ausschnittvergrößerung drittes Boot von rechts«, befahl er.
    Beide Roboter untersuchten das fragliche Fischerboot.
    »Stolzer Neptun«, las Derek den Namen des Schiffes vor.
    »Mac Allisters Schiff«, stellte Dack fest, »und sie ist an Bord.«
    »Bestätigt!« Derek schaltete seine Sensoren wieder auf normal und sah Dack an. »Und jetzt?«
    »Wir brauchen sie. Ohne Mac Allister geht es nicht.« Dack überlegte einen Moment. Sie konnten zurück in die Stadt gehen und an einem anderen Tag wiederkommen, oder sie konnten weitergehen und auf Mac Allisters Rückkehr warten. Mac Allister hatte ihnen eine Nachricht zukommen lassen, die sich sehr dringend angehört hatte. Allein deswegen hatten sich die Sheriffs zu zweit auf den Weg gemacht. Nun war Mac Allister mit den anderen Fischern auf See.
    »Wir gehen weiter«, entschied Dack.
    »Negativ«, entgegnete Derek. »Sollten wider Erwarten
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