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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission
Autoren: Achim Hiltrop
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nachgedacht, was ich dir neulich sagte? Dass das hier ein recht friedliches System ist?«, erkundigte sich das Schiff.
    »Ja. Und?«
    Da Trigger nicht gleich antwortete, bohrte Clou nach. »Warum hast du eigentlich solche Angst davor, dass wir in nächster Zeit wieder Frachtaufträge statt Kampfeinsätze fliegen? Du solltest dich freuen, wenn wir es eine Zeit lang etwas ruhiger angehen lassen können.«
    »Tu ich ja auch«, beeilte Trigger sich zu sagen, »es ist nur …«
    »Was?«
    Aus dem Vokabulator des Bordcomputers klang ein sehr echt wirkendes Seufzen. »Ich hoffe nur, du montierst mir meine Geschütze nicht wieder ab, um Gewicht für zusätzliche Ladung zu sparen. Ich habe mich inzwischen an die Dinger gewöhnt.«
    Clous Mund blieb offen stehen. Er hatte in den letzten Jahren etliche Modifikationen an seinem Schiff vorgenommen, und nur wenig an Trigger erinnerte noch an den Frachter der Kompaktklasse, als der er einmal vor Ewigkeiten vom Stapel gelaufen war. Trigger hatte alle Umbauten stets mit stoischer Gelassenheit über sich ergehen lassen – die Raketenwerfer, die Schutzschilde nach militärischen Spezifikationen, das Geheimfach mit dem geheimen Arsenal an Handfeuerwaffen in der Kombüse, der aus einem Jagdraumschiff ausgeschlachtete Reaktor –, aber niemals hatte das Schiff auch nur mit einer Silbe angedeutet, dass ihm etwas an seinen Extras lag.
    »Du überrascht mich immer wieder«, stellte Clou schmunzelnd fest.
    »Also … abgemacht?«, fragte Trigger hoffnungsvoll.
    »Ich denke schon.«

*
    Wenig später setzte Trigger in der ihm zugewiesenen Landebucht 64/54-AA12 auf dem großen und modernen Raumhafen von Daneban auf. Clou orderte beim Bodenpersonal neue Brennstäbe für Triggers Reaktor und marschierte, nachdem er sich ein wenig frisch gemacht und umgezogen hatte, in Richtung des Ankunftsterminals davon.
    Die Halle des Terminals war riesig. Das Gebäude schien fast ausschließlich aus Glas, Stahl und Marmor zu bestehen. Die Decke der Halle war so hoch, dass Clou Mühe hatte, sie zu erkennen. Es hätte ihn nicht gewundert, wenn ihm jemand gesagt hätte, dass es im Inneren des Terminals manchmal regnete.
    An der Stirnwand der Halle prangte ein riesiges blutrotes Banner, auf dem das überlebensgroße Porträt des regierenden Kaisers von Daneb IV abgebildet war.
    Clou wandte sich unbeeindruckt an den für ihn zuständigen Beamten, um sein Visum zu beantragen.
    Der Mann am Schalter sah kaum auf, während Clou ihm seine ID-Karte reichte, auf welcher seine biometrischen Daten abgespeichert waren. Clou besaß einen ganzen Vorrat an Ausweisen, die auf die verschiedensten Identitäten ausgestellt waren.
    »Guten Tag, Mister … Smith. Dauer und Zweck Ihres Aufenthalts auf unserem schönen Daneb IV?«
    Clou lächelte freundlich. »Ich bin voraussichtlich ein bis zwei Tage hier … das heißt, so lange, bis ich einen Frachtauftrag für mein Schiff unterschrieben habe.«
    »Ihr Schiff?« Der Beamte sah ihn prüfend an. »Sie sind selbständiger Pilot?«
    »Richtig. Können Sie mir vielleicht sagen, wie ich zur Hafenmeisterei komme? Ich wollte mich mal erkundigen, welche Aufträge gerade ausgeschrieben sind.«
    »Zwölfter Stock, Südflügel. Viel Erfolg dabei.« Der Beamte schob Clou seine ID zurück und klatschte einen computergenerierten Plastikausweis auf die Theke. »Das macht sechzig Astra, Mister Smith.«
    Clou gaffte ihn verständnislos an. »Sechzig Astra?«
    »Bearbeitungsgebühr«, erklärte ihm der Sachbearbeiter monoton, »für das Visum. Sofort zahlbar.«
    Grummelnd suchte Clou in den Taschen seiner schwarzen Lederweste nach seiner Brieftasche. Nachdem er sie gefunden hatte, machte er sich einen heimlichen Spaß daraus, den geforderten Betrag in möglichst kleinen Scheinen und Münzen abzuzählen. Der Schalterbeamte strich die Gebühr leidenschaftslos ein.
    »Willkommen auf Daneb IV, Mister Smith.«

*
    Der Besuch in der Hafenmeisterei war nicht viel unterhaltsamer als der bei der Einreisestelle. Es gab lange Reihen von Computerterminals, an denen arbeitssuchende Piloten und Frachterkapitäne sich über aktuell zur Vergabe stehende Aufträge informieren und gegebenenfalls auch gleich darum bewerben konnten. Allerdings musste Clou feststellen, dass Daneb IV offenbar deutlich mehr Waren importierte als exportierte. Es gab nur eine begrenzte Anzahl von Posten, die auf die Verschiffung zu anderen Planeten warteten – und nichts davon erschien ihm auf den ersten Blick so lukrativ, dass er sofort
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