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Galgenberg: Thriller (German Edition)

Galgenberg: Thriller (German Edition)

Titel: Galgenberg: Thriller (German Edition)
Autoren: Margie Orford
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»Aber so wie es aussieht, ist das hier eher ein Fall für die Archäologen.«
    »Okay, bin schon weg, bin schon weg«, sagte De Lange. »Rufen Sie mich an, wenn Sie mich brauchen, Faizal. Und Clare, Sie sollten mal wieder zum Schießen vorbeikommen, Sie wissen wirklich, wie man mit einer Waffe umgeht.«
    »Danke, Shorty«, lächelte Clare. »Das werde ich.«
    »Ist Tim Stone schon hier?«, fragte Friedman.
    Ein uralter Lieferwagen kam angefahren.
    »Wenn man vom Teufel spricht«, sagte Friedman.
    Ein zerknitterter Mann hievte sich aus dem Fahrersitz. Er öffnete die Hecktür und ließ eine bunt zusammengewürfelte Schar von Archäologiestudenten frei.
    »Tim«, sagte Friedman, »wie ich sehe, haben Sie Ihre Sturmtruppe mitgebracht.«
    »Amerikaner«, erwiderte Stone. Seine dunklen Augen funkelten scharf und bohrend wie die eines Falken in einem Gesicht, das so sanft und gütig wirkte wie das von Robin Hoods fröhlichem Gesellen Bruder Tuck. »Experten für Massengräber.«
    »Sie haben schon an denen hier gearbeitet?« Clare beobachtete, wie die Studenten ihre Werkzeuge zusammensuchten.
    »Das brauchen sie nicht«, sagte Stone. »Es sind Amerikaner, folglich sind sie per Definition Experten. Sie wurden von ihrer jeweiligen Alma Mater zu mir geschickt. Meine Aufgabe besteht darin, ihren Irrglauben an die Größe dieses Berufes, der ihnen jahrelang durch ihre Eltern eingetrichtert wurde, und gleichzeitig ihr übersteigertes kulturelles Selbstbewusstsein auszuradieren und ihre Intelligenz freizulegen. Bei dieser Gruppe habe ich die letzte Phase noch nicht erreicht, aber alle sind fähig und willig, und alle können graben. Was, wie ich annehme, Ihre Jungs von der SAPS nicht tun möchten?«
    »Wir können es versuchen«, sagte Riedwaan. »Aber diese Knochen sehen wirklich alt aus. Für ein paar Professoren sollte so etwas kein Thema sein.«
    »Solange wir Professor Friedman und seine wilden CSI-Theorien ausbremsen können, sehe ich da kein Problem«, sagte Stone.
    »Sie wissen doch, warum sich Akademiker so verbissen bekriegen, oder?«, gab Friedman zurück.
    »Sie werden es mir sowieso verraten, Solly«, sagte Stone.
    »Weil es um so wenig geht.«
    »Hört sich an wie bei der Polizei«, mischte sich Riedwaan ein. »Sie kennen Clare Hart?«
    »Dr. Hart.« Stone streckte seine dicke Hand aus. »Immer zur rechten Zeit am rechten Ort.«
    »Eine ihrer vielen Tugenden«, ergänzte Friedman.
    »Ist immer ganz praktisch, die richtigen Leute zu kennen«, sagte Clare.
    »Dass Faizal zu denen gehören soll, ist mir neu«, sagte Friedman. »Er hat mir erzählt, Sie hätten mit der Polizei abgeschlossen, Clare.«
    »Nicht abgeschlossen«, korrigierte Clare ihn. »Ich nehme mir nur eine Auszeit, um einen Film zu drehen.«
    »Ein Massengrab auszuheben, ist für Sie eine Auszeit?«, fragte Stone.
    »Diese Menschen sind schon lange tot«, erwiderte Clare. »Das sind ruhende Knochen. Ich werde nicht vor den Müttern dieser Toten sitzen und nach einer Erklärung suchen müssen, warum ein Wahnsinniger ihre Kinder niedergemetzelt hat.«
    »Wie schnell können Sie loslegen?«, fragte Riedwaan. »Ich muss so bald wie möglich wissen, wie groß diese Grabstätte ist  – wenn es denn eine ist. Schon jetzt krabbeln überall Reporter herum. Wie die Maden.«
    »Wir sind schon da«, antwortete Solly Friedman. »Wir können sofort anfangen.«
    »Der Bauherr wird nicht gerade glücklich sein. Und hinter einem unglücklichen Bauherrn stehen immer ein paar unglückliche Politiker«, warnte Stone.
    »Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen als einen unglücklichen Politiker«, sagte Friedman.
    »Wollen Sie mein Leben noch schlimmer machen, als es ohnehin schon ist?«, fragte Riedwaan.
    »Diese Vorstellung ist immer verlockend.«
     
    Die Sonne erklomm den Himmel schneller als ein frischgebackener Milliardär eine Gästeliste in Johannesburg. Wind kam wieder auf. Er sammelte hinter der Plakatwand Kraft und schleuderte dann ein paar Studenten gegen eine Mauer. Auf der Straße draußen bot ein Eisverkäufer sein Granadilla-Stieleis feil und jede Menge Wasser. In der Gruppe der Schaulustigen, inzwischen auf fünfzig bis sechzig Köpfe angewachsen, stellte ein Mann lautstark sicher, dass alle Welt erfuhr, was er gesehen hatte. Und die Hitze und der Wind und die immer massivere Polizeiabsperrung heizten die Menge zusätzlich auf, die zu gern gewusst hätte, was sich hinter den hastig aufgestellten Sichtblenden abspielte.
    Die Archäologen hatten
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