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Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Titel: Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)
Autoren: Karsten Kruschel
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gewohnt«, sagte Mikko, »das sind wir gar nicht gewohnt, dass so eine Schlampe vornehm tut, unsere teuer bezahlten Drinks hinunterschüttet und geht, als wäre sie damit keinerlei Verpflichtung eingegangen.«
    »Das ist so«, wisperte Ari ihr direkt ins Ohr und strich mit seinen Zähnen über ihr Ohrläppchen. Ob die Zähne auch blauschwarz waren? Sein Atem roch nach Pfefferminze und Medizin.
    Mikkos sommersprossiges Gesicht war ganz nah vor Jana, es füllte ihr ganzes Gesichtsfeld aus. Sein Rausch schwebte um seinen Kopf. Die winzigen Explosionen in seinem Hirn glitzerten in seinen Augen. Mikko grinste.
    »Ich denke, das wird uns allen eine Menge Spaß bringen«, sagte er, und seine Hände machten irgendetwas mit seinem Gürtel. Seine kurze, enganliegende Hose klaffte plötzlich weit auseinander, und der seidig glänzende Stoff wich zurück. Rund um seinen stämmigen Schwanz wuchs dasselbe rote lockige Haar wie auf seinem Kopf, stellte Jana fest. Das Glied war aufgerichtet und unbeschnitten. Mikko lachte und griff nach ihrer Kleidung. Ari packte ihre Handgelenke fester. Erst kurz darauf drang die Erkenntnis zu Jana durch, was das alles sollte. Dieser Mensch würde gleich versuchen, einen erzwungenen Geschlechtsverkehr mit ihr zu haben. Oh, ihr Schöpfer. Sie beschloss, sich über das Bizarre dieses Vorhabens erst später zu wundern, und übergab die Kontrolle an T‘Arastoydt. Kraft und prickelnde Energie durchströmte ihren Körper; für den Bruchteil einer Sekunde erwog sie die Möglichkeit, dem Manne seinen Willen zu lassen und ihn mitten im Akt zu überwältigen. Ein Blick in die unglaublich strahlenden und überirdisch blauen Augen Mikkos überzeugte sie vom Gegenteil. Hinter diesen Augen war ein solcher Druck, ein kurz vor der Explosion stehender Kessel voller Dampf. Dieser Mensch war nicht nur von irgendwelchen Drogen in diesen Zustand versetzt worden.
    T‘Arastoydt verlagerte ihr Gewicht auf die fest zupackenden Arme Aris und schmetterte Mikko den Fuß mit aller Kraft in den Schritt. Sie spürte, wie seine Hoden zwischen seinem Körper und ihren Knochen gequetscht wurden, und während seine strahlend blauen Augen sich trübten, ehe ein Schmerzensschrei von seinen Lippen kam, rissen sich ihre Hände aus dem eisernen Griff Aris los.
    Dem schwarzen Riesen musste es wie Zauberei erscheinen, dass die zierliche Frau, die er eben fest in seinem Griff hatte, plötzlich berstend vor Energie ihm gegenüberstand, während sich sein Freund wimmernd am Boden wälzte. Er holte mit einer knochigen Faust aus, wild entschlossen, Mikko Genugtuung zu verschaffen, da traf ihn die flache Hand T‘Arastoydts mit voller Kraft auf den Solarplexus. Genau auf die richtige Stelle. Der Atem entwich seinen Lungen, und für Sekundenbruchteile, die ihm ewig erscheinen mochten, weigerte sich sein Brustkasten, Luft zu holen. Panik trat in seine Augen. Drei oder vier schwere Treffer landete T‘Arastoydt an seinem Kinn, ehe der große Mann wieder atmen konnte. Er war kein ernsthafter Gegner mehr, weil die Schläge auf ihn herabprasselten, ohne eine Zehntelsekunde Pause. Sein Kopf wurde hin- und hergeworfen. Die Beine gaben unter ihm nach, und er sah die wütende Furie von einer Frau von unten her an. Sie war unbegreiflich und bedrohlich, und durch seine inzwischen von Blut getrübten Augen sah er sie wie ein Denkmal, das mit Bronzefäusten auf ihn einschlug. Er presste einen winselnden Ton aus seiner Kehle und gab den Widerstand auf.
    T‘Arastoydt erledigte den Mann mit einem rücksichtslosen Hieb an die Schläfe. Ari blieb regungslos. Er würde eine ganze Weile so liegenbleiben, das war sicher.
    T‘Arastoydt wandte sich Mikko zu. Sie musterte kurz den Mann, der keine Chance gehabt hatte, in den kurzen und einseitigen Kampf einzugreifen. Er hielt beide Hände um sein bloßes Geschlecht und wimmerte leise. T‘Arastoydt holte mit dem Fuß aus und schickte den Rothaarigen mit einem gezielten, harten Tritt ans Kinn in die Bewusstlosigkeit.
    Keine Gefahr mehr. Sie kontrollierte, ob das alles wirklich unbeobachtet geblieben war. Die Straße war so leer wie vor zwei Minuten, der Himmel einfarbig finster wie schon den ganzen Abend. Merkwürdiges Wetter. Sie warf einen Blick auf die beiden reglosen Körper. Zu Hause würde man so was wie die als Gefahr einstufen und Gegenmaßnahmen ergreifen. T‘Arastoydt erwog sachlich, ob es angeraten war, die beiden Typen entsprechend zu behandeln. Sie waren kaum mehr als Tiere. Ein viel zu geringer Anteil
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