Galaxy of Fear 5 - Der Geist des Jedi
teilte mir mit, daß ihr vor dem Imperium auf der Flucht seid." Er breitete die Arme aus. „Seht euch um. Noch weiter kann man nicht vom Imperium entfernt sein. In den meisten Abschnitten der Station sind die Lebenserhaltungssysteme noch in Betrieb, man kann sogar die Ausrüstung in Gang setzen, wenn man eine funktionierende Energieleitung findet. Ich halte mich hier vor dem Imperium versteckt, seit die Lage zu gefährlich geworden ist."
„Haben Sie deshalb manchmal so lange gebraucht, um meine HoloNet-Botschaften zu beantworten?" wollte Tash wissen.
Machtfluß nickte abermals. „Außerdem gibt es hier etwas, das euch helfen wird, eure Feinde zu besiegen, sofern ihr es findet."
„Was?" fragte Tash.
Er drehte sich um und blickte ihr unverwandt in die Augen. „Die Jedi-Bibliothek."
„Soll das heißen, die Bibliothek existiert wirklich?" staunte Tash. „Ich dachte, sie sei nur eine Legende."
„Sie ist nur eine Legende", warf Hoole nachdrücklich ein.
Machtfluß zuckte die Schultern. „Auch Nespis gilt weithin als Legende, aber Sie sind in diesem Augenblick hier."
Hoole zog die Stirn kraus. „Aber der Imperator und Darth Vader haben die Jedi ausgerottet und jedes ihrer Zeugnisse getilgt. Da ist es kaum vorstellbar, daß sie ausgerechnet etwas so Wertvolles wie eine Jedi-Bibliothek verschont haben."
„Es sei denn, sie hätten sie nicht gefunden", erwiderte Machtfluß, während er ein letztes Mal die Richtung wechselte und einen großen Raum betrat. „Sie sagen, sie sei sehr gut versteckt."
„Wer sagt das?" fragte Zak.
„Sie."
Er lenkte ihre Aufmerksamkeit auf den Raum, der, wie der Rest von Nespis, in tiefe Finsternis gehüllt war. Doch im Unterschied zu der Landebucht war die Dunkelheit hier vom trüben Licht eines halben Dutzends Leuchttafeln aufgehellt. Der Raum mußte einstmals eine große Lagerhalle gewesen sein, jetzt diente er als Basislager für eine kleine Gruppe von Weltraumreisenden. Es gab fünf oder sechs dieser kleinen Lager, die voneinander getrennt aufgeschlagen worden waren, und ein jedes enthielt die Ausrüstung und die Vorräte von ein oder zwei Glücksrittern. Die hohe Decke des Raumes war durch eine weit ausholende Kuppel aus Transparistahl ersetzt worden. Jenseits der Kuppel glitzerte ein strahlendes Sternenfeld – ein atemberaubender Anblick, der sich mit dem Nachthimmel jedes beliebigen Planeten messen konnte.
„Dieser Ort wird das Solarium genannt", erklärte Machtfluß. „Von hier aus kann man in fast jeden Abschnitt von Nespis gelangen. Das bißchen Energie, das auf der Station noch erhalten ist, geht durch die Leitungen in diesem Raum. Aus diesem Grund schlagen die meisten Schatzsucher hier ihr Lager auf."
„Sind sie freundlich gesinnt?" wollte Tash wissen, während sie sich dem Lager der Glücksritter näherten.
„Hey, Liebelein!" rief eine grauhaarige menschliche Frau vergnügt, als wollte sie Tashs Frage beantworten. „Neuankömmlinge! Willkommen auf Nespis VIII! Wie heißt ihr denn? Wo kommt ihr her? Seid ihr womöglich über Corellia gereist? Da bin ich nämlich her. Heiße Domisari von Corellia, aber ich war schon seit Monaten nicht mehr da. Hab' schon wochenlang nicht mal ein Sterbenswörtchen mitgekriegt, dabei würde ich zu gern wissen, was auf den alten Weltraumrouten abgeht. Habt ihr 'ne Vorstellung, was es heißt, auf Schatzsuche zu gehen? Keine Zeit, mal Luft zu holen und die Sterne anzugucken! Also, wart ihr dort?"
Tash und die anderen starrten sie nur konsterniert an. Sie wußten nicht, welche ihrer Fragen sie zuerst beantworten sollten. Domisari brach in helles Gelächter aus. „Könnt der alten Domisari nicht so ganz folgen, was?" Sie zwinkerte ihnen zu. „Keine Angst, das schafft keiner."
„Sind Sie schon lange hier?" fragte Tash.
„Ne, ne, Liebchen", lachte Domisari. „Gerade erst angekommen. Vorher hab' ich Feuerkristalle im Noad-System gejagt. Aber ich hatte die Hitze satt, dachte, ich versuch' es mal damit, hier oben ein paar alte Schätzchen zu heben. Na, egal. Willkommen! Willkommen!" Domisari kicherte weiter in sich hinein, während sie zwischen die Stapel von Frachtcontainern, Scannern und Behältern mit Verpflegung zurückkehrte, aus denen ihr bescheidenes Lager bestand.
Machtfluß stellte sie ein paar anderen Glücksrittern vor. Im Unterschied zu Domisari weilten sie bereits seit Wochen oder gar Monaten auf Nespis. Sie schienen leidlich freundlich zu sein, bis Zak einem von ihnen die falsche Frage stellte.
„Können Sie
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