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Galaxis Science Fiction Bd. 15

Galaxis Science Fiction Bd. 15

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 15
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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nichtmenschlichen Augen begegneten seinem Blick und verhielten so eine lange Zeit.
    »Ich komme gerade von Tarsus«, sagte der Hixabrod endlich. »Ich war Mitglied eines galaktographischen Vermessungstrupps, der diesen Planeten aufnahm. Es war meine Aufgabe, die Richtigkeit der Karten zu bestätigen.«
    DIE Wahl war keine Wahl. Clay stand da und starrte den Hixabrod an, während die Männer im Raum atemlos auf seine Antwort warteten. Die Wut kochte in mir, und ich blickte umher und suchte nach einem Zeichen in den Gesichtern der Kameraden, das mir zeigen würde, ob dieser Sache kein Einhalt geboten werden könnte. Ich erwartete, Sympathie zu finden, aber ich fand nichts dergleichen. Statt dessen sah ich ausdruckslose Gesichter oder zynische, ja sogar die zungenleckende Gier von Männern, die ihre Unterhaltung nur in Blut oder Tränen finden.
    Und mit einer plötzlichen Hoffnungslosigkeit sah ich, daß ich der einzige Freund Clays war. Auch ich war alt und geschwätzig geworden, und mir hatten deshalb Clays stundenlange Erzählungen über Lulungomeena nicht viel ausgemacht. Aber die anderen waren ihrer überdrüssig geworden Wo ich eine Tragödie sich anbahnen sah, sahen sie nur einen Langweiler, dem es endlich heimgezahlt werden sollte.
    Und Clay sah, was ich sah. Und seine Augen wurden dunkel und kalt.
    »Wieviel willst du setzen?« fragte er.
    »Alles, was ich habe«, antwortete der Kleine und beugte sich erwartungsvoll vor. »Genug und mehr als genug, um es mit der Summe aufzunehmen, die du auf deinem Konto hast. Der Gegenwert von acht Jahren Lohn.«
    Steif und ohne ein weiteres Wort zu sagen, zog Clay sein Sparbuch und ein Scheckheft aus der Tasche. Er schrieb einen Scheck aus über den ganzen Betrag und legte ihn dann zusammen mit dem Buch auf den Tisch vor Dor Lassos. Der Kleine, der sich offensichtlich gut vorbereitet hatte, tat das gleiche und fügte noch einen großen Haufen Bargeld hinzu, die Gewinne aus seinen Spielen der letzten Wochen.
    »Das ist alles?« fragte Clay.
    »Alles«, sagte der Kleine.
    Clay nickte und trat einen Schritt zurück.
    »Also los«, sagte er.
    Der Kleine wandte sich zu dem Fremden.
    »Dor Lassos«, sagte er, »Sie würden uns zu Dank verpflichten, wenn Sie uns in dieser Angelegenheit Ihre Unterstützung gewähren würden.«
    »Ich freue mich, das zu hören«, erwiderte der Hixabrod, »besonders weil meine Unterstützung dem Gewinner dieser Wette tausend Kredite kosten wird.«
    Diese abrupte Einführung einer kommerziellen Note brachte den Kleinen vorübergehend aus dem Konzept. Ich allein im Raum, der die Hixabrods kannte, hatte damit gerechnet. Aber die übrigen hatten es nicht, und die Worte des Hixabrods hatten in ihren Ohren einen mißtönenden Klang, der sich auf den Kleinen übertrug. Bis jetzt war die Wette dem größten Teil der Anwesenden wie ein grausames, aber wenigstens ehrliches Spiel erschienen, das außerdem nur uns etwas anging. Plötzlich 
    erschien sie in einem ganz anderen Licht. Es war, als hätte der Kleine einen bezahlten Schläger gedungen, um einen Stationskameraden niederknüppeln zu lassen.
     

     
    Aber es war jetzt zu spät, um daran noch etwas ändern zu können. Die Wette war abgeschlossen. Nichtsdestoweniger hörte ich erregtes Stimmengemurmel aus verschiedenen Ecken des Zimmers.
    DER Kleine beeilte sich voranzukommen, aus Angst vor einer neuen Unterbrechung. Clays Ersparnisse gingen ihm nicht aus dem Kopf.
    »Sie waren also Mitglied eines Vermessungstrupps?« fragte er Dor Lassos.
    »Jawohl«, sagte der Hixabrod.
    »Dann kennen Sie den Planeten Tarsus?«
    »Ja, das tue ich.«
    »Sie kennen seine Geographie?«
    »Ich wiederhole mich nicht.« Die Augen des Hixabrods schauten frostig und zurückgezogen, fast ein wenig unheilvoll, während er den Blick des Kleinen erwiderte.
    »Was für ein Planet ist Tarsus?« Der Kleine fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Er begann seine übliche Selbstsicherheit wiederzugewinnen. »Ist es ein großer Planet?«
    »Nein.«
    »Ist es ein schöner Planet?«
    »Das habe ich nicht gefunden.«
    »Komm endlich zur Sache!« fauchte Clay den Kleinen an.
    Der Kleine warf ihm einen flüchtigen Blick zu. Er genoß anscheinend die Situation. Dann wandte er sich wieder zu dem Hixabrod.
    »Nun gut, Dor Lassos«, sagte er. »Zur Sache also. Haben Sie jemals von Lulungomeena gehört?«
    »Ja.«
    »Waren Sie schon einmal in Lulungomeena?«
    »Ja.«
    »Und würden Sie wahrheitsgetreu sagen?« – ein wilder und brennender Zorn
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