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Galaxis Science Fiction Bd. 13

Galaxis Science Fiction Bd. 13

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 13
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Gesichter.«
    »Aber ein richtiges Dekollete«, sagte das Mädchen und ließ ihre Kurven spielen.
    »Gesellschaft«, dachte Jadiver laut. »Ich war schon immer der Ansicht, daß es gescheiter wäre, die Reichen zu erleichtern – so wie Robin Hood.«
    »Gewiß«, sagte Burlingame.
    Jadiver spielte mit seinem Glas. »Besonders, da die Armen nicht viel Geld besitzen.«
    Cobber mischte sich ein. Er war ein kleiner knorriger Mann, älter als die anderen. »Eines dürfen Sie allerdings dabei nicht übersehen, Jadiver. Die Armen besitzen zwar nicht viel Geld, aber ihre Zahl ist viel größer. Tatsächlich kann man viel mehr auf seine Kosten kommen, wenn man sie bestiehlt. Nur muß man da jeden Tag hinterher sein und sich keine Verschnaufpause gönnen. Und dann nennt man das auch nicht mehr Raub; man sagt, daß man sie regiert.«
    »Für so eine anstrengende Arbeit fehlt uns die Puste«, sagte Burlingame.
    »Eine kluge Bemerkung, Cobber« sagte Jadiver. »Ich möchte nicht ungebührlich neugierig erscheinen, aber zahlt sich Raub heutzutage überhaupt noch aus?«
    BURLINGAME schaute ihn schlau an. »Haben Sie vielleicht die Absicht, mit ins Geschäft einzusteigen?«
    Jadiver schüttelte den Kopf. »Nur rein intellektuelle Wißbegier. Meine Arbeit wirft genug für mich ab.«
    »Ein paar theoretische Überlegungen«, sagte Burlingame. »An Banken und ähnliche Geldinstitute kann man nicht heran. Zu viele elektronische Sicherungen, Roboter und was weiß ich. Um durch all diese Sperren durchkommen zu können, muß man ein erstklassiger Wissenschaftler sein – und so einer kann woanders mehr Geld machen.
    Wer also hat noch Geld? Die Reichen – und die wollen es zeigen. Natürlich ergreifen sie ebenfalls Vorsichtsmaßnahmen, aber die in Frage kommenden Aufpasser sind Menschen, und das ist ihre Schwäche. Man kann Maschinen bauen, auf die unbedingt Verlaß ist, aber Menschen begehen Fehler – man kann sie täuschen. Ein Team kann für sich daraus Vorteile schlagen.
    Ein paar Finten, da und dort, und eh sie sich versehen, sind sie schon durch ihre Verteidigungsstellung hindurchgebrochen und wieder weg. Mit ihrem Geld, versteht sich.«
    Jadiver blickte ihn an, betrachtete sein gutaussehendes gebräuntes offenes Gesicht. »Haben Sie mal Football gespielt?«
    Burlingame grinste. »Fast fünfundzwanzig Jahre her.«
    »Nun, inzwischen hat sich manches verändert. Sie würden das Spiel nicht wiedererkennen.«
    »Möglicherweise nicht. Aber das Prinzip ist immer noch das gleiche, und es ist das Prinzip, das den Ausschlag gibt.«
    Jadiver stand auf. »Nun, es ist wohl besser, ich fange jetzt an. Wo wollen wir es machen?«
    »Hier«, sagte Burlingame. »Wir haben alles Nötige besorgt.«
    »Darf ich es mir mal ansehen?«
    »Nur zu.«
    Das Mädchen sprang auf und nahm sich Jadivers an. Sie führte ihn zu einer kleinen Werkstatt, die in der Ecke eines der größten Zimmer eingerichtet worden war. Alles war authentisch genug, um die vorhandene Ausrüstung zu rechtfertigen – ein paar Roboterkörper im Rohzustand, Handbücher über Formgebung, verschiedene Roboterköpfe in verschiedenen Stadien der Vollendung, und ein reichhaltiges Lager von Spezialwerkzeugen der Branche. Es war alles da, was ein Konstrukteur von Robotkörpern für seine Arbeit brauchte. Burlingame gab sich immer größte Mühe, daß alles stimmte.
    Jadiver schaute sich alles genau an. Das Mädchen neben ihm wartete ungeduldig.
    »Ich komme zuerst dran, wenn Sie soweit sind«, sagte sie.
    Er warf ihr einen amüsierten Blick zu. »Warum die Eile?«
    »Erstens haben Sie mit mir mehr Arbeit, und zweitens werden Sie sich sicher mehr Mühe geben, wenn Sie noch frisch sind.«
    »Ich werde gleich anfangen. Aber vorher möchte ich mir noch das Harz ansehen.«
    Sie machte einen Schrank auf. Jadiver kauerte sich hin und las sich die Instruktionen auf den Dosen durch. Er schüttelte mißmutig seinen Kopf. Jeder Amateur beging den gleichen Fehler.
    Er stand wieder auf. »Sie haben sich das Allerschlimmste andrehen lassen«, sagte er.
    Sie zuckte die Achseln. »Mir wurde gesagt, es wäre das Beste.«
    »Ja und nein. Es gibt zwei Sorten, und diese da schaut auf dem Körper natürlicher aus als die andere. Ja, eine Zeitlang wird diese Sorte hier regelrecht zu einem Teil ihres Körpers, eine Art Pseudofleisch. Aber sie ist ziemlich gefährlich.«
    »Und die andere Sorte ist nur so eine Art Schminke, oder?«
    »Das ist richtig, aber…«
    »Dann mach ich mir keine Sorgen darüber«, sagte
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