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Galaxis Science Fiction Bd. 06

Galaxis Science Fiction Bd. 06

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 06
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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schüttelte warnend den Kopf.
    »Wie wäre es, wenn du uns darüber noch mehr erzählen würdest, Robert?« sagte ich.
    »Nun«, begann er stirnrunzelnd, »es ist ziemlich schwierig, das richtig zu erklären. Star gehört zu den Klugen, und selbst sie hat es noch nicht ganz begriffen. Aber ich bin eben älter.« Er schaute sie mit einem Beschützerblick an. »Aber wenn sie so alt ist wie ich, dann wird sie es schon begreifen.«
    Er klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter. Er war ganze sechs Jahre alt.
    »Man geht zurück in die Vergangenheit – über Ägypten und Atlantis hinaus. Das ist noch nicht so weit zurück. Und weiter und weiter zurück – und plötzlich ist es Zukunft.«
    »Ich habe es anders gemacht.« Star warf ihren Kopf voller Widerspruch zurück. »Ich hab’ die Zukunft erraten. Ich habe mir überlegt, was als nächstes kommen würde, und dann bin ich hingegangen, und dann habe ich weiter überlegt. Und weiter und weiter. Ich kann –»
    »Es ist dieselbe Zukunft«, sagte Robert störrisch. »Sie muß es sein, denn das ist alles, was jemals geschehen ist.« Er wandte sich an Star. »Der Grund, warum du nie das Paradies gefunden hast, ist der, daß es Adam und Eva nie gegeben hat.« Dann zu mir: »Und der Mensch stammt auch nicht von den Affen ab. Der Mensch begann sich selber.«
    Jim schien dem Ersticken nahe, als er sich fragend nach vorn lehnte. Sein Gesicht war puterrot und seine Augen hervorgequollen.
    »Wieso?« keuchte er.
    Robert schaute in eine unbestimmte Ferne.
    »Nun«, sagte er, »nach einer langen Zeit vom Jetzt hatten die Menschen einer selbstverschuldeten weltweiten Katastrophe gegenübergestanden. Wirklich einer großen Katastrophe.
    Zu jener Zeit gab es auch Menschen, die auf dieselbe Art wie Star und ich reisen konnten. Als also die Erde dabei war, zu explodieren und einen neuen Stern zu bilden, teleportierten sie sich zurück in die Zeit, wo die Erde noch jung war, und fingen wieder von vorn an.«
    Jim starrte Robert wortlos an.
    »Ich verstehe nicht ganz«, sagte ich.
    »Nicht jeder konnte es tun«, erklärte Robert geduldig, »Nur ein paar der Klugen. Aber sie nahmen eine Menge andere Leute mit sich zurück.« Seine Worte klangen plötzlich etwas unbestimmt. »Ich glaube, später verloren die Klugen ihr Interesse an den Dummen, die sie mit zurückgenommen hatten, oder so etwas. Jedenfalls sanken die Dummen immer tiefer und tiefer herab und wurden fast wie die Tiere.« Er hielt sich die Nase zu. »Und sie stanken! Sie beteten die Klugen als Götter an.«
    Robert schaute zu mir auf und zuckte die Schultern. »Ich weiß nicht genau, was dann noch alles geschah. Ich bin nur ein paarmal dort gewesen. Es ist auch nicht sehr interessant. Jedenfalls«, so endete er, »sind die Klugen dann irgendwie verschwunden.«
    »Ich möchte wirklich wissen, wo sie hingegangen sind«, seufzte Star. Es war ein verlorener Seufzer. Mit einer Geste der Hilflosigkeit nahm ich ihre Hand und wandte mich wieder Robert zu. »Ich verstehe es immer noch nicht ganz«, sagte ich.
    Er nahm eine herumliegende Schere, ein Stück Klebestreifen, ein Blatt Papier. Mit flinken Händen schnitt er einen Streifen von dem Blatt Papier, gab ihm eine halbe Drehung und klebte ihn zusammen. Dann schrieb er auf den Möbiusstreifen: Höhlenmenschen – andere Menschen – Mu Menschen – Atlantis Menschen – Ägypter – Jetztzeit Menschen –Atom Menschen – Mondmenschen – Planetenmenschen – Sternenmenschen.
    »Da«, sagte er, »mehr paßt nicht drauf. Ich habe ringsherum geschrieben. Genau hinter den Sternenmenschen kommen wieder die Höhlenmenschen. Es hängt alles zusammen. Es ist keine Vergangenheit, es ist keine Zukunft. Es ist einfach, es ist. Sehen Sie es nicht?«
    »Ich möchte wirklich wissen, wie die Klugen von dem Streifen heruntergekommen sind«, sagte Star sehnsüchtig.
    ICH hatte fürs erste wirklich genug. »Jetzt hört mal zu, ihr beiden«, bat ich. »Ich weiß wirklich nicht, ob dieses Spiel gefährlich ist oder nicht. Vielleicht landet ihr einmal im Maul eines Löwen, oder so etwas Ähnliches.«
    »O nein, Vati!« schrillte Star fröhlich. »Wir würden uns einfach wieder hinausteleportieren.«
    »Aber wirklich schnell«, gluckste Robert zustimmend.
    »Das ist gleichgültig. Ich muß mir die Sache erst einmal gründlich durch den Kopf gehen lassen«, sagte ich störrisch. »Ich bin zwar nur ein Zwisch, Star, aber ich bin dein Vater, und du bist noch ein kleines Mädchen. Also mußt du schon auf mich
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