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Fußballschule am Meer Bd. 3 - Im Alleingang

Fußballschule am Meer Bd. 3 - Im Alleingang

Titel: Fußballschule am Meer Bd. 3 - Im Alleingang
Autoren: Ulli Schubert
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Lieblingsfarbe.
    Finn schüttelte den Kopf.
    «In meinem Leben ist gar nichts in Ordnung», sagte er. «Ich fürchte, ich habe meinen besten Freund umgebracht. Oder zumindest schwer verletzt.»
    «Wenn du Luca meinst, der ist schon lange wieder auf den Beinen», sagte die alte Frau. «Er war nur ein paar Minuten benommen, es geht ihm schon wieder viel besser.»
    Finn atmete erleichtert auf. Doch dann stutzte er.
    «Und weshalb sind dann die vielen Polizisten hier?»
    «Die suchen dich», sagte die Oma. «Aber nicht als Mörder. Deine Freunde vermissen dich.»
    Finn schüttelte den Kopf.
    «Das sind nicht meine Freunde», sagte er traurig. «Nicht mehr. Und nach all dem, was ich in den letzten Tagen verbockt habe, kann ich es ihnen noch nicht einmal verübeln.»
    «Erzähl», sagte die Oma in Rosa. «Was ist passiert? Ich habe Zeit.»
    «Ich auch», seufzte Finn. Und dann fing er an zu erzählen. Von den Problemen in der Schule, dem Ärger mit Filip wegen des Hausaufgabenbetrugs und dem Spiel gegen die Bremer, das für Finn so wichtig war. Von dem Testspiel gegen die Mädchenmannschaft und dem daraus resultierenden Streit mit den anderen, von den ewigen Missverständnissen und dass er nie wusste, wasrichtig war und was nicht. Von Lucas verschwundenem Hausaufgabenheft und seiner Angst, dass die anderen ihn deswegen verdächtigen könnten. Er erzählte von seiner Idee, die Hausaufgaben im Internet zu bestellen, was aber am Ende doch nicht so schnell klappte, wie er es sich vorgestellt hatte, weil er ein Konto benötigte, um das Geld zu überweisen. Von Brit und seinem Verdacht, dass sie in ihn verliebt sein könnte, er aber gar nicht wisse, ob er das überhaupt wolle. Von dem Buchpaket! Und Finn erzählte sogar von dem Plan, mit allen «Pappnasen» zusammen nackt zu baden, wenn sie gegen die Bremer gewinnen würden.
    Die Oma in Rosa lachte.
    «Ach, noch einmal jung sein!», seufzte sie.
    Finn erschrak.
    «Habe ich Sie jetzt traurig gemacht?», fragte er leise.
    Die alte Frau sah ihn gerührt an.
    «Nein», sagte sie dann. «Ich hatte ein wunderschönes, ausgefülltes Leben, und ich genieße es, den Rest davon in dieser herrlichen Landschaft an der Nordsee verbringen zu dürfen. – Außerdem geht es hier nicht um mich, sondern um dich. Und wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du gerade eine ganze Menge Probleme. Bei einigen könnte ich dir vielleicht helfen. Zum Beispiel bei den Hausaufgaben.»
    «Darf ich Ihr Konto benutzen, um das Geld zu überweisen?», fragte Finn hoffnungsvoll.
    «Nein», lachte die alte Frau. «Und von dieser Idee solltest du auch lieber Abstand nehmen.»
    Finn rümpfte die Nase.
    «Sind Sie etwa eine ehemalige Lehrerin und wollen mir Nachhilfe geben?»
    «Auch nicht. Solche Zufälle gibt es sowieso nur in schlechten Büchern, aber niemals im richtigen Leben. Aber ich kenne jemanden, der sich mit Mathematik auskennt und dir gern beim Lernen helfen würde. Zunächst solltest du aber dein Leben aufräumen. Du hast so viele Dinge angehäuft, die dir alle Probleme bereiten, da hilft nur eine Radikalkur!»
    «Und zwar?», fragte Finn, und seine Stimme klang ebenso neugierig wie ängstlich.
    «Trommel deine Freunde zusammen. Rede mit ihnen. Sag ihnen, wie es dir geht und wie alles passiert ist», schlug die alte Frau vor. «Du stehst so sehr unter Druck, dass die kleinste Kleinigkeit genügt, und du explodierst wieder. Beim nächsten Mal geht es vielleicht nicht so glimpflich aus!»
    «Sie werden mich hassen», befürchtete Finn.
    «Dann sind es keine echten Freunde!»
    «Ich habe aber keine anderen   …»
    «Sie werden dich nicht hassen», prophezeite die Oma in Rosa. «Sie werden dir zuhören und dich verstehen. Und sie werden dir helfen. Trau dich, und du wirst es erleben!»

Eine Woche später stieg eine riesige Party in Norderdünersiel. Das neue Stadion wurde eingeweiht, und die Bremer waren tatsächlich gekommen. Der grün-weiße Mannschaftsbus weihte den Parkplatz ein, wo in nicht allzu ferner Zukunft auch die Busse der Bayern, des VfB Stuttgart, des HSV und von Hannover 96 stehen sollten.
    Das Stadion war ausverkauft, über 30   000   Zuschauer, die aus den umliegenden Orten, Dörfern und von den Inseln gekommen waren, machten Stimmung im weiten Rund. Im Spielertunnel warteten die beiden D-Jugend -Mannschaften von Werder Bremen und dem FC   Norderdünen darauf, vom Schiedsrichter auf das Spielfeld geführt zu werden.
    Finn hatte es tatsächlich geschafft! Am Anfang war es für ihn
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