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Fußball-Alarm

Fußball-Alarm

Titel: Fußball-Alarm
Autoren: Ulf Blanck
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müssen uns wohl ein neues Zuhause suchen.«  Verwirrt tupfte sich Tante Mathilda mit ihrer Schürze die Stirn ab. Minutenlang blickte sie schweigend über den Platz. Doch dann blitzten plötzlich ihre Augen auf. »Nichts da! So leicht lassen wir uns nicht vertreiben – und schon gar nicht von so einem dicken Otto. Wir nehmen die Herausforderung an. Wir suchen die alte Fußball-mannschaft des EFC zusammen und gewinnen  dieses verdammte Spiel!«  Jetzt ballte auch Justus die Faust. »Richtig! So schwer kann das ja wohl nicht sein. Der dicke Otto bekommt einen Tritt in den Hintern!«  Peter und Bob waren von ihren Plätzen auf gesprungen und blickten gespannt auf Onkel Titus.
    »Das ist nett gemeint, Jungs. Aber es gibt drei Dinge, die gegen einen Sieg unserer Mannschaft sprechen: Erstens sind die Spieler von damals genauso alt wie ich. Zweitens weiß ich nicht, wie man so ein Turnier auf die Beine stellt. Und drittens hat keiner von uns Ahnung von diesem komischen Fußball. Wer spielt in Amerika schon Fußball?  Wenn es um Baseball oder Football ginge – na dann vielleicht. Aber so?«  Justus ließ sich nicht beirren. »Na und? Beim Fußball muss ein Ball ins Tor geschossen werden –  den Rest der Regeln können wir nachlesen.«  Erschöpft nahm Onkel Titus einen Schluck Wasser. »Otto Kautzer, dieser Idiot! Keiner aus der Schule konnte ihn leiden.«
    »Was ist denn damals passiert?«, fragte Justus.
    »Wieso war der Typ so sauer auf dich?«
    »Nun, ich erzähle euch die Geschichte.« Onkel Titus holte tief Luft. »Ottos Eltern waren stinkreich.  Sie kamen aus Europa und hatten in Kalifornien haufenweise Dollars verdient. Ottos Vater hatte irgendwann die Idee, einen Fußballverein zu gründen. Keiner aus der Schule hatte aber große Lust dazu. Wie gesagt, wer spielt schon Fußball in Amerika? Erst nachdem er jedem eine Menge Geld versprochen hatte, bekam Ottos Vater eine Mannschaft zusammen. Ich glaube, mit den ganzen Ersatzspielern waren es über zwanzig Leute. In Rocky Beach wurde sogar ein richtiges Fußballturnier auf die Beine gestellt. Der dicke Otto durfte natürlich gleich als Mittelstürmer im EFC spielen.  Und das, obwohl er keine hundert Meter am Stück laufen konnte. Egal. Irgendwann kam der Tag des Endspiels. Ottos Vater hatte einen riesigen Pokal gestiftet.«
    »Aber was hattest du denn nun damit zu tun?«, fragte Justus ungeduldig.
    »Das will ich euch sagen. Eine Viertelstunde vor dem Endspiel verknackste sich der Schiedsrichter den Fuß. Das Spiel schien gelaufen. Doch dann 23  kam irgendeiner auf die Idee, Streichhölzer im Publikum ziehen zu lassen. Tja, und wie der Zufall es wollte: Ich zog den Kürzeren und musste den Schiedsrichter machen. Dabei hatte ich keine Ahnung von den Regeln.«  Bob rutschte auf seinem Stuhl hin und her. »Und wie ging’s dann weiter?«
    »Also, es war in der letzten Spielminute. Es stand unentschieden 3:3. Plötzlich stand der dicke Otto ganz frei vor dem gegnerischen Tor. Kein Wunder, denn der bewegte sich kaum dort weg. Mit seinen Glubschaugen glotzte er verwundert den Lederball an. Sein Vater schrie: ›Nun schieß doch!‹ Und dann schoss Otto. Der Ball prallte gegen die Latte, dann auf den Boden und anschließend wieder ins  Spielfeld. Otto schmiss sich auf den Boden und brüllte: ›Tor! Tor! Tor!‹ Doch ich nahm meine Trillerpfeife und pfiff das Spiel ab.«
    »Und du hast kein Tor gegeben?«, fragte Justus.
    »Nein, der Ball kam vor der Linie auf. Ich habe das genau gesehen. Der dicke Otto hatte sich 

    verguckt. Tja, der war ganz schön sauer. Er hat mich angebrüllt wie ein Wilder. Da habe ich ihm die rote Karte gezeigt. So viel wusste ich zumindest von den Regeln. In der anschließenden Verlängerung hat dann der EFC das Spiel verloren. So war das. Anscheinend hat Otto Kautzer die Sache nie vergessen. Und jetzt will er es mir heimzahlen.«

Volltreffer
    Tante Mathilda goss jedem Saft in die Gläser. »Das kann uns alles egal sein. Haus und Hof stehen auf dem Spiel. Wir müssen uns der Herausforderung stellen.« Justus leerte sein Glas in einem Zug. »Das sehe ich genauso. Fußball spielen kann jeder. Als Erstes brauchen wir einen Fußball.« Onkel Titus stand auf und ging zu seinem Schuppen mit dem Lieblingsschrott. »Wartet, ich glaube, ich habe irgendwo noch einen herumliegen.« Die drei ???  folgten ihm voller Tatendrang. Anschließend durch-wühlten sie in dem staubigen Schuppen die Regale.  Die Trockenhaube von Marilyn Monroe stand 
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