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Fußball-Alarm

Fußball-Alarm

Titel: Fußball-Alarm
Autoren: Ulf Blanck
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immer noch genau in der Mitte. Plötzlich wurde Peter fündig. Aus einer Kiste mit altem Krimskrams beförderte er einen braunen Lederball zu Tage.
    »Der ist ja platt wie eine zerdrückte Kartoffel«, bemerkte Bob. »Wir brauchen eine Ballpumpe.«  Auch so etwas fand sich schließlich in dem Gerümpel. Schnell war der Ball aufgepumpt und Justus 

    hob ihn in die Luft. »Damit sind die Fußballspiele von Rocky Beach eröffnet.« Peter nahm ihm den Ball ab. »Gib mir mal!«, lachte er und schoss das Leder in hohem Bogen aus dem Schuppen. Alle rannten hinterher. Tante Mathilda brachte vorsichtshalber die Gläser in Sicherheit. Peter stellte seinen rechten Fuß auf den Ball. »Just, du bist Torwart und stellst dich zwischen die beiden Wä scheständer. Ich werde dir das Ding reindonnern.«

    »Versuch’s doch!«, lachte Justus und spuckte in die Hände. »Du wirst leichter durch eine Betonmauer schießen können.« Peter nahm Anlauf und erwischte das Leder mit der Fußspitze. Zusammen mit einem kleinen Grasbüschel jagte der Ball in Richtung Tor.
    »Den hast du, Just!«, brüllte Bob und hielt sich die Brille fest. Justus riss die Arme nach oben, sprang hoch und wurde dabei von der Sonne  geblendet. Mit einem dumpfen Geräusch prallte der Ball von seinem Bauch ab und flog nun auf Bob zu.
    »Alle weg! Den nehm ich direkt aus der Luft.« Mit schnellen Schritten jagte Bob dem Ball entgegen.  Staub wirbelte auf. Dann holte er zum Schuss aus, verlor dabei seine Brille und traf das Leder mit voller Wucht. »Karamba!«  Doch der Ball flog meterweit am Tor vorbei, knallte frontal gegen den alten Kirschbaum und sauste dann in Richtung Küchenfenster.  Tante Mathilda konnte sich in der Küche gerade noch in Sicherheit bringen. Mit einem lauten Knall 

    krachte der Fußball durch die Scheibe und riss den Kirschkuchen vom Kühlschrank. Dann war es für einen Moment still.  Nur für einen kurzen Moment.
    »Seid ihr verrückt geworden?«, hörte man Tante Mathildas Stimme aus der Küche fluchen. »Warum schickt ihr mir nicht gleich den Bagger ins Haus?  Dann geht’s schneller und wir können heute noch unsere Koffer packen.« Gemeinsam fegten sie die Scherben auf und Onkel Titus organisierte vom Schrottplatz eine neue Glasscheibe.  Mittlerweile hatte sich der Baggerfahrer wieder an die Arbeit gemacht. Niedergeschlagen blickte Bob auf den Kirschkuchen, der mitsamt den Scherben im Mülleimer verschwand. »Es tut mir wirklich Leid. Ich wollte nicht die Scheibe treffen.« Tante Mathilda musste grinsen. »Ach was. Dir tut nur der Kuchen Leid. Keine Angst, ich backe heute noch einen neuen. Aber ihr seht, Fußball ist gar nicht so einfach. So, und jetzt macht euch an die Arbeit!  Wir haben ein Spiel zu gewinnen.«  Gemeinsam setzten sie sich an den Küchen tisch und Onkel Titus breitete die Unterlagen des Notars aus. »Also, dann wollen wir mal sehen: Das hier ist eine Kopie des Testaments. Und dies scheint die Urkunde für die Vereinsgründung zu sein.« Justus nahm die vergilbte Mappe in die Hand und las vor: »› Gründungsurkunde des EFC Rocky Beach. ‹ Seht mal, hier ist eine Liste aller Mitglieder von damals. Onkel Titus, kennst du welche davon?« Sein Onkel putzte seine Brille am Tischtuch sauber. »Zeig mal! Tja, einige Namen erinnern mich an meine Schulzeit. Das ist wirklich verdammt lang her. Ich kann mir nicht vorstellen, dass noch viele davon in Rocky Beach wohnen.« Peter warf einen flüchtigen Blick auf die Liste. »Egal. Wir müssen irgendwo anfangen. Denkt dran, innerhalb der nächsten sechs Tage muss das Turnier gelaufen sein. Was ist denn mit dem hier: Frederic Porter?«
    »Ist das etwa unser Mister Porter aus dem Laden?«, wunderte sich Bob.
    Entschlossen nahm Justus die Liste und steckte sie ein. »Fragen bringen uns nicht weiter. Wir brauchen jetzt ein paar Antworten, sonst können wir die Koffer packen. Los!«

Dosenwerfen
    Kurz darauf saßen sie auf ihren Rädern und fuhren in Richtung Stadt. Auf der Straße kam ihnen nach wenigen Metern ein leerer Lastwagen entgegen.
    »Der will bestimmt zum Schrottplatz«, schnaufte Bob. Inzwischen stand die Sonne senkrecht am Himmel und es war unerträglich heiß.  Zur Mittagszeit war der Marktplatz menschenleer.  Nur ein paar durstige Tauben hockten am Rand des Springbrunnens. Fröhlich plätscherte Wasser aus der Feuerwehrspritze von Fred Fireman. Seit über hundert Jahren thronte er als Bronzefigur mitten im Brunnen.
    »Hauptsache, Fireman war nicht Mitglied im
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