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Furor

Furor

Titel: Furor
Autoren: Markus C. Schulte von Drach
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München aufgenommen. Auf der Grundlage entscheidender Hinweise gelang es der Staatsanwaltschaft in Absprache mit dem Generalbundesanwalt und mit Unterstützung des Bayerischen Landeskriminalamtes (LKA), das Gespräch eines Wissenschaftlers vom Wilder-Penfield-Institut für Neurophysiologische Forschung in München mit einem seiner Studenten abzuhören, aus der eindeutig Folgendes hervorgeht: Innerhalb des Deutschen Nachrichtendienstes existierte eine Organisation, die versucht hat, in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern, Mitarbeitern des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) sowie des Bundesnachrichtendienstes (BND), Methoden der Manipulation von Angehörigen der deutschen Streitkräfte und der Sicherheitskräfte zu entwickeln. Diese Methoden beinhalten auch den Einsatz von psychoaktiven Substanzen.
Wie aus den Aussagen des Wissenschaftlers hervorgeht, finden wissenschaftliche Versuche in dieser Richtung international bereits seit Jahrzehnten statt. Mehrfach kam es in der Vergangenheit in diesem Zusammenhang zu Übergriffen durch Streitkräfte und der Polizei auf Zivilisten.
    3)
    Aus dem Abhörprotokoll des o. g. Gesprächs geht weiter hervor, dass an der Organisation der dort erwähnten Projekte einBeamter des Bundesnachrichtendienstes namens (geschwärzt) beteiligt war. Der Beamte hat wiederholt den Stützpunkt Sharqiyah Air Base aufgesucht. Er wurde von einem unserer Zeugen, (geschwärzt), wiedererkannt. Er war ihm vor Ort begegnet, ohne dass der Zeuge jedoch dessen Position oder Aufgabe gekannt hätte. Angesichts der Informationen aus dem abgehörten Gespräch ist ein Zusammenhang zwischen den Aufenthalten des Beamten im Sudan und dem Massaker, das Soldaten des KSK dort unter Zivilisten angerichtet haben, naheliegend.
    Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse empfehle ich, die Arbeit des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses »Spezialkräfte« zu beenden. Es ist meiner Einschätzung nach nun Aufgabe der Bundesanwaltschaft, gemeinsam mit dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, die Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Massaker im Sudan, bei dem Angehörige der deutschen Streitkräfte einheimische Zivilisten getötet haben, zu übernehmen.
    Bundeskanzler, Verteidigungsminister, Innenminister und Generalbundesanwalt sind informiert und haben ihr Einverständnis signalisiert.
    Alles Weitere entnehmen Sie bitte den Anlagen.
    Mit freundlichen Grüßen,
    Dr. Reinhard B.

Nachwort des Autors
    Die Wissenschaft dringt immer tiefer in den Kosmos unseres Gehirns ein. Hirnforscher entschlüsseln immer präziser die Funktionen der Netzwerke aus über einer Milliarde Nervenzellen, die unser Denkorgan bilden. Wir wissen inzwischen, welche Regionen unseres Gehirns aktiv sind, wenn wir sehen, hören, Worte zu Sätzen verknüpfen, wenn wir Angst haben oder uns freuen, und wir wissen, dass unsere Persönlichkeit geprägt ist vom Zustand unseres Stirnhirns und dass es im Gehirn eines Amerikaners eine einzelne Nervenzelle gibt, die auf Bill Clinton – und nur auf Bill Clinton – reagiert.
    Die großartigen Erkenntnisse der letzten Jahre zeichnen ein immer schärferes Bild von unserem Denken und unserem Ich. Darüber hinaus bietet die Hirnforschung immer mehr Möglichkeiten, Krankheiten wie Depressionen, Schizophrenie und in Zukunft vielleicht auch Parkinson oder die Alzheimer-Krankheit zu behandeln.
    Doch was Friedrich Dürrenmatt für die Physik formuliert hat – dass der Inhalt der Physik die Physiker angeht, die Auswirkung aber alle Menschen –, gilt auch für die Hirnforschung.
    Die Physiker haben dem Menschen die Macht gegeben, den Atomkern zu manipulieren, und damit die Möglichkeit, unseren Planeten zu zerstören. Die Hirnforschung ist dabei, in den Kern unseres Bewusstseins vorzudringen – und könnte dem Menschen damit eventuell die Macht geben, diesen Kern zu manipulieren und zu zerstören.
    Als ich während des Studiums auf die Experimente des kanadischen Hirnchirurgen Wilder Penfield an der McGill University in Montreal stieß, machte ich mir über all das noch keine Gedanken. Penfield hatte in den 50er und 60er Jahren gezeigt,dass unsere Erinnerungen in Verknüpfungen von Nervenzellen gespeichert sind, über die ein elektrischer Strom fließt. Ich stellte mir nun die Frage, ob es dann nicht möglich sein müsste, den Inhalt unseres Gedächtnisses auf einen Computer zu übertragen, auf ein Speichermedium, das nach dem gleichen Prinzip funktioniert. Nachdem ich mich mit den Strukturen unseres Denkorgans
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