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Furchtlos

Furchtlos

Titel: Furchtlos
Autoren: Jack Campbell
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Dateien der Dauntless durchsucht, aber keinen Hinweis auf nichtmenschliche Intelligenzen finden können. Doch selbst zu meiner Zeit herrschte die Ansicht vor, dass wir allein im All sind, und Fakten werden nun mal gern zurechtgebogen, bis sie der herrschenden Meinung entsprechen.
Der Türsummer ließ ihn wissen, dass ein Besucher vor der Luke zu seinem Quartier wartete. Eigentlich war ihm nicht danach, mit irgendwem zu reden, aber er konnte es nicht vor sich selbst rechtfertigen, jemanden wegzuschicken, der ihm womöglich etwas Wichtiges mitzuteilen hatte. »Herein.«
Victoria Rione trat ein, ihre Miene gab wie gewöhnlich keinen Hinweis darauf, was ihr durch den Kopf ging. »Captain Geary, kann ich Sie sprechen?«
Als er daraufhin aufstand, fühlte er sich mit einem Mal verlegen, da ihm bewusst wurde, wie zerknittert seine Uniform aussah. »Natürlich. Ich hoffe, es ist nichts allzu Ernstes.« Wie zum Beispiel neue
    Vorwürfe, ich könnte mich zum Diktator aufschwingen wollen. »Könnte ich Sie aber zuvor etwas fragen?«
»Gewiss.«
Er bedeutete ihr, Platz zu nehmen, dann setzte er sich auch wieder. »Madam Co-Präsidentin, darf ich davon ausgehen, dass Sie geheime Informationen mit mir teilen werden, wenn ich Sie darum bitte?«
Verwundert gab sie zurück: »Sie haben Zugriff auf jede Geheiminformation auf diesem Schiff, Captain Geary.«
Er ließ den Kopf ein wenig sinken, damit sie nicht sah, wie er den Mund verzog. »Es könnte Dinge geben, die selbst für die Datenbank eines Flaggschiffs zu heikel sind. Informationen, die auf Regierungskreise beschränkt bleiben.«
»Ich weiß nicht, auf welche Informationen Sie anspielen«, sagte sie mit einem Kopfschütteln.
»Ist Ihnen irgendetwas darüber bekannt, ob die Allianz von nichtmenschlichen Intelligenzen weiß?«
Rione erstarrte mitten in ihrer Bewegung. »Wieso fragen Sie mich das?«
»Weil eine Beobachtung im Kaliban-System meine Offiziere zu Spekulationen in dieser Richtung veranlasst hat.«
»Ich würde gern erfahren, was für eine Beobachtung das war. Aber um Ihre Frage zu beantworten: Mir ist nichts in dieser Richtung bekannt. Ich weiß mit Sicherheit, dass ich nichts zu diesem Thema gesehen oder gehört habe.« Sie schaute hoch, als erwarte sie, dort Zeichen für eine fremde Intelligenz entdecken zu können. »Eine derartige Begegnung wäre ein herausragendes Ereignis in der Menschheitsgeschichte. Von Außerirdischen könnten wir unglaublich viel erfahren. Vielleicht könnten sie uns helfen, Dinge zu verstehen, die uns ein Rätsel sind, womöglich sogar Dinge, die uns Menschen selbst angehen.« Sie lachte humorlos auf. »Beispielsweise die Frage, warum wir seit hundert Standardjahren Krieg führen. Oder warum es überhaupt erst zu diesem Krieg kam.«
Geary wollte noch mehr über die Außerirdischen sagen, doch Riones letzte Bemerkung ließ ihn aufhorchen. »Wir haben nie herausgefunden, warum die Syndiks uns angriffen?«
Sie betrachtete ihn skeptisch. »Nein. Jedenfalls nicht, was diesen Zeitpunkt anging. Ich glaube, Sie können bestätigen, dass die ersten Angriffe völlig überraschend kamen, weil es keinen Hinweis darauf gab, dass das Verhältnis zwischen der Allianz und den Syndikatwelten bereits so zerrüttet war.«
Er dachte über ihre Worte nach und erinnerte sich nur zu deutlich an seine Gefühle, als bei Grendel klar wurde, dass die Syndiks einen Angriff gestartet hatten. Völlig überraschend, so wie sie es auch gesagt hat. »Ich war davon ausgegangen, dass die Gründe dafür inzwischen ans Licht gekommen wären.«
»Nein. Unsere besten Mutmaßungen bringen nur komplexe Antworten hervor, Captain Geary. Es besteht keinerlei Klarheit. Wie es scheint, gab es zahlreiche Faktoren.«
»>Wie es scheint<.« Er biss sich auf die Unterlippe. »Dann wissen wir immer noch nicht genau, warum sie uns angriffen?«
»Nein«, wiederholte Rione. »Jedenfalls nicht mit absoluter Gewissheit. Der Rat der Allianz lässt niemanden an seinen Erwägungen teilhaben. Die Antwort ist zweifellos ebenfalls irgendwo in den geheimen Unterlagen der Führung der Syndikatwelten verborgen.«
Geary nickte verstehend, gleichzeitig kam ihm eine Frage in den Sinn, die er nicht ignorieren konnte. »Dann können wir auch nicht sagen, ob es womöglich … externe Faktoren gab, die die Syndiks zum Handeln veranlassten, richtig?«
Verständnislos spreizte sie die Hände. »Ich weiß nicht, was Sie mit externen Faktoren meinen.« Plötzlich wurden ihre Augen größer. »Sie reden doch nicht
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