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Furchtlos

Furchtlos

Titel: Furchtlos
Autoren: Jack Campbell
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veränderte Gegebenheiten zu reagieren, ist sehr wichtig. Commander Hatherian, mögen seine Vorfahren ihn ehren, verhielt sich exakt so, wie ich es von ihm erwartet hätte, als er mit der Arrogant seine zugewiesene Position verließ und andere Schiffe beschützte, die in Gefahr waren.«
Er vermochte nicht zu erkennen, wie die Anwesenden auf seine Worte reagierten, und allmählich begann er sich zu fragen, ob er diese Allianz-Matrosen jemals richtig verstehen würde, deren Denkweise und Gewohnheiten ein Jahrhundert von seinen eigenen entfernt waren, ein Jahrhundert, das viele Veränderungen mit sich gebracht hatte.
»Wir werden nach Sutrah fliegen. Wir werden feststellen, welche Verhältnisse dort herrschen und was wir über die Syndik-Flottenbewegungen herausfinden können, um über unser nächstes Ziel zu entscheiden.« Einige nickte zustimmend, aber niemand sagte ein Wort. »Das wäre alles. Ich spreche Ihnen noch einmal meinen Glückwunsch dazu aus, wie Sie alle gestern gekämpft haben.«
Geary blieb sitzen und sah zu, wie die Bilder rasch verschwanden. Captain Desjani schien etwas verwundert über Gearys bedrückte Haltung, als sie sich verabschiedete und den Raum verließ, um sich den zahlreichen Aufgaben auf ihrem Schiff zu kümmern. Plötzlich bemerkte er, dass das Bild eines Offiziers noch am Tisch verharrte, während alle anderen sich aufgelöst hatten. »Captain Duellos.«
Duellos nickte als Reaktion darauf, dass Geary ihn wahrgenommen hatte. »Sie sind dahintergekommen, nicht wahr?«
»Ich glaube schon. Verzeihen Sie meine Wortwahl - aber wie können die nur so unglaublich dumm sein?«
Duellos schüttelte seufzend den Kopf. »Gewohnheit. Tradition. Ich sagte Ihnen ja bereits, wie wichtig Stolz für diese Flotte ist. Stolz und Ehre, die letzten Dinge, an die man sich noch klammern kann, wenn alles andere längst versagt hat. Sie sind stolz darauf, wie sie gekämpft haben.«
Auch Geary reagierte mit einem Kopfschütteln. »Konnten sie nicht verstehen, dass es eine bessere Art zu kämpfen gibt?«
»Oh, das wird seine Zeit dauern, falls uns genug Zeit gewährt wird.« Duellos brachte ein flüchtiges Lächeln zustande, während Geary ihn ansah. »Nachdem wir im Heimatsystem der Syndiks angekommen waren und schwere Verluste hingenommen hatten, war ich zu dem Schluss gelangt, dass wir vermutlich unsere Heimat niemals wiedersehen würden. Ich habe also akzeptiert, dass wir es vielleicht nicht schaffen werden.«
»Wir werden es schaffen.«
»Ich wage nicht, vorbehaltlos daran zu glauben, aber falls wir ins Gebiet der Allianz zurückkehren sollten, gebe ich Ihnen so viele Drinks aus, wie Sie vertragen können.« Duellos wirkte müde. »Sie müssen sich vor Augen halten, dass diese Offiziere nicht daran gewöhnt sind, von einer starken Hand geführt zu werden. Es ist schon gut, dass Sie kein strikter Exerziermeister sind. Ich habe davon gelesen. Ein solcher Commander hätte längst die Befehlsgewalt über die Flotte verloren. Diese Offiziere müssen geführt werden, daran besteht kein Zweifel, aber sie werden die Peitsche nicht akzeptieren.«
»Ich werde nicht die Peitsche hervorholen, doch ich muss ihnen zeigen, dass die alten Methoden funktionieren«, erklärte Geary.
»Ja, aber wie gesagt, das wird dauern. Es braucht seine Zeit, um alte Gewohnheiten abzulegen und sich neue anzueignen. Zeit, um Siege zu erringen, die die neuen Gewohnheiten bestärken.« Duellos stand auf und machte sich zum Abschied bereit. »Ich bitte Sie, verzweifeln Sie nicht. Wir alle brauchen Sie, auch diejenigen, die nicht an Sie glauben. Letztere vielleicht sogar noch mehr als die anderen.«
Geary lächelte schwach. »Ich kann mir gar nicht erlauben aufzugeben.«
»Nein, das können Sie tatsächlich nicht.« Duellos salutierte, dann verschwand sein Bild.
Geary zwang sich, von seinem Platz aufzustehen, während sein Blick durch den nun leeren Konferenzraum wanderte. Ich muss weniger Treffen abhalten. Nein. So sehr ich es auch hasse, muss ich weiter Konferenzen einberufen. Das ist meine einzige Gelegenheit, alle diese Offiziere zu sehen, auch wenn mir nicht gefällt, was ich dann sehe.
Er kehrte zu seiner Kabine zurück und war dabei so in seinen Gedanken verloren, dass er überrascht stutzte, als er vor der Luke stand. Als er seine Augen rieb, überlegte er, ob er ein MedPack nehmen sollte, entschied sich jedoch dagegen. Diese Packs sollten zwar garantiert keine körperliche Abhängigkeit erzeugen, aber er konnte sich nicht mal eine
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