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Fuer immer und alle Zeit

Titel: Fuer immer und alle Zeit
Autoren: Jude Deveraux
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Männer zu einer kunstvoll geschnitzten Eichentür, die weder einen Griff noch ein Schloss hatte. Doch Boadicea berührte sie an drei Stellen - am linken Auge einer hässlichen kleinen Figur, an einem Blatt und in der Mitte eines geschnitzten Medaillons -, und schon öffnete sich das große Tor.
    Boadicea trat in den Raum und schaute sich zielstrebig nach dem Spiegel um. Doch Taylor und Adam konnten nicht widerstehen - die Pistolen im Anschlag, sahen sie sich erst einmal den ganzen Raum an. Denn im Gegensatz zu den Zimmern in dem Haus, in dem sie Boadicea gefunden hatten, war er sehr aufwendig ausgestattet. Das reich verzierte Bett sah aus, als würde es eigentlich in ein Museum gehören. Die Tische waren geschnitzt und vergoldet, die Wände und die Decke mit schweren Brokat- und Seidenstoffen in den unterschiedlichsten Rottönen tapeziert.
    Der Zauberspiegel thronte gut sichtbar auf einem Toilettentisch aus Mahagoni. Boadicea schaute hinein und wandte sich dann Adam zu. »Nichts«, flüsterte sie mit gequälter Stimme.
    Adam wollte sich nicht vorstellen, welche Verbindung sie mit diesem Spiegel ein Leben lang gehabt haben musste. »Warum habt ihr beide auch nicht warten können!«, fauchte er, riss ihr den Spiegel aus der Hand und warf ihn auf das Bett. » Wann habt ihr denn eigentlich ...«
    »Dir hat noch nie im Leben etwas gefehlt!«, unterbrach ihn Boadicea verärgert und trat auf ihn zu, als wolle sie ihn attackieren. »Du hast doch immer alles bekommen! Dir ist nie etwas genommen worden!«
    »Was weißt du denn schon! Ich habe alles verloren. Du hast doch keine Ahnung, wie mein Leben war! Du weißt nichts von ...«
    »Da ist sie«, sagte Taylor leise. Während die beiden stritten, hatte er in den Spiegel geschaut, über den er schon so viel gelesen hatte.
    Adam schenkte seinen Worten keine Beachtung, doch Boadicea wandte sich zu Taylor um.
    Er hielt den Spiegel hoch und blickte verwundert hinein. »Ich sehe sie«, flüsterte er. »Ich sehe ein Zimmer und Leute. Hier, schaut.« Er hielt den Spiegel hoch, aber als Adam und Boadicea hineinschauten, sahen sie nichts, nicht einmal ihr eigenes Bild.
    »Was siehst du?«, fragte Boadicea. »Beschreibe es mir.«
    »Das Zimmer ist dunkel; ich kann nicht viel erkennen. Aber da sind Leute, sie tragen alle schwarze Roben, und ihre Gesichter sind verdeckt. Aber Darci sehe ich nicht, und ich kann auch keinen Anführer ausmachen.« In seiner Stimme lag eine Art Ehrfurcht, und seine Augen waren riesengroß.
    »Trägt irgendjemand von diesen Leuten Schmuck?«, fragte Boadicea.
    »Was zum Teufel spielt denn das für eine Rolle?«, warf Adam ein, verstummte jedoch, als Boadicea eine Hand erhob.
    »Ja. An einer Hand sehe ich einen Ehering. Es ist die Hand eines Mannes, eines älteren Mannes; es sind Altersflecken darauf. Und am Hals eines anderen Mannes sehe ich ein Muttermal.«
    Er blickte verwundert zu Boadicea auf.
    Sie drehte sich zu ihrem Bruder um. »Er sieht klarer, als ich es konnte. Bei mir war immer alles dunstig, ich konnte kaum Details erkennen. Aber er ist keine Jungfrau.«
    »Das verstehe ich nicht«, meinte Taylor. »In meiner Familie haben doch nur die Frauen okkulte Kräfte. Von den Männern hatte das noch nie einer.«
    Boadicea betrachtete ihn mit einem warmherzigen, zärtlichen Blick. »Vielleicht hat Gott in dein Herz geschaut und dir geschenkt, was du verdienst.«
    »Wo ist Darci?«, fragte Adam ungeduldig.
    Taylor blickte wieder in den Spiegel. »Ich weiß es nicht. Ich sehe sie nicht. Ich sehe nur Leute, die herumlaufen. Ich sehe die ganze Szene von hinten, was vorne passiert, das sehe ich nicht.«
    »Frag den Spiegel«, sagte Boadicea. »Du musst ihn um das, was du sehen willst, bitten.«
    »Wo ist Darci?«, fragte Taylor, doch plötzlich sagte er mit Panik in der Stimme: »Jetzt zeigt er mir gar nichts mehr!«
    »Warte einfach ab«, meinte Boadicea geduldig, »und sei nicht enttäuscht. Dieses Ding hat seinen eigenen Willen. Es zeigt dir nur, was es dir zeigen will.«
    Im nächsten Augenblick entspannte sich Taylor aber sichtlich. Er setzte sich auf das Bett und blickte wieder in den Spiegel.
    »Ich sehe eine Frau. Sie trägt keine Robe, sondern ...«
    »Was?!«, fuhr Adam voller Ungeduld dazwischen. »Wo ist sie? Wer ist es? Ist Darci bei ihr? Ist es die Hexe?«
    »Ich ... ich kann Darci nicht sehen«, sagte Taylor und schaute angestrengt in den Spiegel. »Ich sehe nur diese Frau. Sie steht mit dem Rücken zu mir. Sie trägt einen kurzen, weißen Mantel
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