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Fuer immer nur du

Fuer immer nur du

Titel: Fuer immer nur du
Autoren: Janette Kenny
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länger hütete.
    Seufzend streckte sie die Beine aus, um ihren schmerzenden Rücken zu entlasten. Wie die anderen Menschen, die über den Boulevard nach Hause jagten, wollte auch sie endlich ihren Zielort erreichen.
    Die unmittelbare Nähe zu André machte sie schwach. Jede unbewusste Bewegung seines Körpers regte ihre Sinne an, und ihr entging nicht die geringste Bewegung in seiner Miene. Mehrere Male war sie kurz davor gewesen, spontan ihre Schwangerschaft zu gestehen, nur um endlich ein Gespräch zwischen ihnen in Gang zu bringen. Sollte er doch sehen, wie er mit dieser Neuigkeit umging! Aber sein konsequentes Schweigen ließ auch sie stumm bleiben.
    Er hatte kaum noch Ähnlichkeit mit dem verwegenen Mann, dem Kira vor Monaten auf dieser Insel begegnet war. Der sie in eine hitzige Diskussion verwickelt und dabei schamlos mit ihr geflirtet hatte. Der ihr voller Leidenschaft das Gefühl gab, begehrenswert zu sein, wenn auch nur für einen kurzen Moment.
    Wie ein verletztes Tier zog er sich vor ihr zurück. Am liebsten hätte sie André einfach in den Arm genommen, aber an eine solche Geste war natürlich nicht zu denken.
    Sie biss sich auf die Unterlippe und rutschte unruhig auf ihrem Sitz hin und her, während die Limousine die von Palmen umsäumte Straße an La Savane entlangfuhr. Ein Jammer, dass sie es beim letzten Mal nicht geschafft hatte, die öffentlichen Gärten zu besuchen. Jetzt würde sie André bestimmt nicht danach fragen.
    In der Nähe des Hafens waren die Häuser und Geschäfte verschachtelt an einen riesigen Hügel gebaut worden und wirkten von Weitem wie Spielzeugbauklötze. Vom Marktplatz her wehte eine Reggaemelodie herüber, was die Stille im Innern des Wagens noch erdrückender erscheinen ließ.
    „Wie weit ist es noch?“, erkundigte Kira sich, um überhaupt etwas zu sagen. Sie betrachtete die glänzenden Segelboote, deren Segel hell in der Sonne leuchteten.
    Gleichgültig zuckte André mit den Schultern und lenkte damit ihre Aufmerksamkeit wieder einmal auf sein einladendes breites Kreuz. Seine Augen schienen sie direkt zu durchbohren. „Höchstens eineinhalb Stunden.“
    Also keine Gelegenheit, sich in nächster Zeit auszuruhen, seufzte sie innerlich. Wenigstens sieht er mittlerweile genauso fertig aus, wie ich mich fühle!
    Dann dachte sie an ihre Schwangerschaft und legte unbewusst eine Hand auf ihren Bauch. Kira freute sich auf das Kind. Zum ersten Mal würde sie nicht völlig allein sein. Ihr ganzes Leben änderte sich mit diesem Kind, und insgeheim hoffte sie, dass André die Vaterschaft positiv annahm. Was sie miteinander geteilt hatten, sollte zu etwas Bedeutungsvollem heranwachsen.
    Liebe? Ja, sogar daran hatte sie gedacht. In ihren Träumen malte sie sich aus, wie wundervoll eine gemeinsame Zukunft mit dem Vater ihres Babys sein könnte.
    Es würde endlich die dunklen Schatten ihrer eigenen Jugend verdrängen, als sie noch sehnsüchtig von dem Prinzen auf dem weißen Pferd geträumt hatte, der sie auf sein Schloss entführte. Eine Liebe, die für immer währte, nicht bloß eine einzige gestohlene Nacht.
    Nicht einmal hatte sie darüber nachgedacht, dass er wie ein blutrünstiger Pirat zurück in ihr Leben geprescht kam – mit Rache im Herzen. Dass er davon überzeugt war, sie hätte gemeinsam mit Peter versucht, ihn zu ruinieren … Wenn er nur die Wahrheit wüsste!
    Nein, wenn er die Wahrheit wenigstens glauben würde.
    Doch die Realität sah anders aus. Frustriert schloss Kira die Augen. Statt eines Schimmels brachte sie nun eine weiße Limousine einer ungewissen Zukunft entgegen. Und ihr Prinz sah ihr nicht verliebt in die Augen, sondern würdigte sie keines einzigen Blickes.
    Wie er wohl reagierte, wenn er von seiner neuen Verantwortung erfuhr? Würde er diese Herausforderung überhaupt annehmen?
    „Was ist los?“, fragte André, und sein warmer Atem streifte ihr Gesicht. „Bist du krank?“
    Ich bin schwanger, dachte sie, sprach es jedoch nicht laut aus. Seine Augen waren finster wie ein Wintersturm. Es fiel Kira unendlich schwer, in dieser Situation die Fassung zu bewahren.
    „Es ist nur …“ Ich bin in einem Märchen gefangen, schloss sie im Stillen. Aber Märchen wurden niemals wahr. Nie. „Ich bin nur müde. Es war eine lange Reise.“
    Einige Sekunden lang starrte er sie mit diesem hölzernen, maskenhaften Ausdruck auf dem Gesicht an, den sie mittlerweile hassen gelernt hatte. „Du kannst dich auf dem Boot ausruhen.“
    Am Meer wehte glücklicherweise eine
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