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Fuer immer nur du

Fuer immer nur du

Titel: Fuer immer nur du
Autoren: Janette Kenny
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er gestiftet hatte. Er hasst dich wirklich.“
    So viel wusste Kira bereits. Sie war so dumm und naiv gewesen. Und weil sie sich aus ihrer Sehnsucht heraus ihrem Vater unterworfen hatte, wurde sie im Gegenzug von einer Familie gehasst und hintergangen, die sie nicht einmal kennenlernen durfte.
    „Und trotzdem denkst du immer noch das Schlimmste von mir“, sagte sie leise. „Du hattest keinen Anteil an seinen Machenschaften. Das weiß ich inzwischen“, gab er zu.
    Erst jetzt fiel ihr auf, wie sein Gesicht zugerichtet war: die blauen Flecken, die aufgeplatzte Lippe und das geschwollene Auge. „Was ist denn mit dir passiert?“
    Sein Blick wurde finster. „Ich habe mit Peter einen kleinen Kampf ausgefochten.“
    Kira schluckte. Dieser souveräne, berechnende Multimilliardär ließ sich ihretwegen auf eine Schlägerei ein? Und er schien auch noch stolz darauf zu sein. Was hatte das zu bedeuten?
    „Hast du ihn angegriffen?“
    „ Oui . Ich hätte ihn für das, was er getan hat, eigenhändig umbringen können.“
    Ein Hoffnungsschimmer keimte in Kira auf. „Warum hast du das getan?“
    Abrupt schob er beide Hände in die Hosentaschen und wich Kiras Blick aus. „Ich habe keinen Respekt vor einem Mann, der das Leben seiner Schwester zerstört.“
    „Seiner illegitimen Halbschwester“, berichtigte sie ihn sanft.
    „Immerhin fließt das gleiche Blut in euren Adern.“
    Diese Feststellung brachte sie zum Lachen, denn nicht einmal ihr leiblicher Vater hatte sie in seiner Familie akzeptiert.
    „In unserem Fall ist Wasser dicker als Blut“, erklärte sie schlicht.
    Sein mitfühlender Blick strahlte eine ungewohnte Wärme aus. „Du bist zum Angriffsziel dieser alten Familienfehde geworden, als Edouard dir eine Machtposition verliehen hat.“
    „Vermutlich hat Peter schon früh von meiner Herkunft erfahren“, überlegte sie laut.
    „Bestimmt. Aber die Schachzüge hat dein Anwalt ausgeführt.“
    Kira traute ihren Ohren kaum. „Claude? Aber warum?“
    „Weißt du es denn nicht? Er ist Edouards Schwager.“
    Noch mehr Familie, noch mehr Hass. Kira kämpfte mit den Tränen. Warum hatte ausgerechnet sie das Pech, mit Menschen verwandt zu sein, die sich gegenseitig bekriegten?
    „Ich habe ihm vertraut“, hauchte sie.
    „Genau das hat es ihm leicht gemacht.“
    Unsicher griff sie nach dem Glas Wasser, das auf ihrem Nachttisch stand, und nahm einen langen Zug. André starrte sie unverwandt an.
    „Wie lange weißt du das alles schon?“, erkundigte sie sich matt.
    Wieder hob er achtlos eine Schulter, als würde es sich nicht um die größte Katastrophe in Kiras Leben handeln. „Schon als deine Anteile plötzlich auf dem Markt waren, wurde ich misstrauisch. Aber ich habe nicht geahnt, dass man dich hintergangen hat, bis du schließlich Antworten von deinen Anwalt verlangt hast. Ich hatte den Computer als Lockvogel benutzt, weil ich glaubte, du würdest mit Peter Kontakt aufnehmen.“
    Wieder einmal ärgerte Kira sich darüber, wie leicht sie zu durchschauen war. „Obwohl du wusstest, dass ich Peter nicht geschrieben habe, konntest du mir nicht vertrauen?“
    „Du bist eben eine Bellamy.“
    „Und so jemandem kann man nicht trauen, klar! Du wirst wohl niemals jemanden aufrichtig lieben können.“
    In seinem Kiefer zuckte ein Muskel. „Ich werde für dich sorgen, mehr nicht.“
    Ganz langsam stellte sie ihr Glas ab und schloss betroffen die Augen. Sie hatte geglaubt, es gäbe jetzt endlich Hoffnung für sie, ihre Gefühle füreinander auszuleben. Es fühlte sich an, als würde etwas in ihr sterben. Wenn sie es weiterhin zuließ, würde er sie genauso benutzen, wie ihr Vater und ihr Bruder es mit ihr getan hatten.
    Niemand hatte sie je respektiert oder auch nur ernst genommen. „Ich hoffe, Peters Gesicht sieht ebenso schlimm aus wie deines“, sagte sie traurig. „Und nun geh mir aus den Augen! Ich will dich nie wieder sehen.“
    Heiße Tränen liefen ihr über die Wangen.
    „Ist das wirklich dein Wunsch?“, fragte er rau.
    Mit der Zunge fuhr sie sich über ihre trockenen Lippen. „Ja, anders geht es nicht. In deinem Herzen gibt es keinen Platz für eine Bellamy und ihr Kind.“
    Endlose Minuten lang fiel kein einziges Wort mehr zwischen ihnen. Dann seufzte André leise.
    „Au revoir, mon amour.“
    Damit legte er einen Briefumschlag auf ihren Nachttisch und war im nächsten Moment verschwunden. Kiras Tränen nahmen kein Ende mehr. Sie konnte den seelischen Schmerz kaum ertragen und brauchte Zeit, um zu
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