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Für immer, Emily (German Edition)

Für immer, Emily (German Edition)

Titel: Für immer, Emily (German Edition)
Autoren: Ilka Hauck
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„Hör mal, Mara, du kannst dich natürlich neben Thomas setzen, ich setze mich nach hinten. Das ist kein Problem.“
    Mara sah sie skeptisch an. „Damit du wieder neben Niclas landest?“
    Emily lächelte. „Na, wenn schon. Er ist mir egal. Außerdem, ich glaub, er hat schon eine Nachbarin.“
    Sie warf einen kurzen Blick in Niclas' Richtung. Das schwarzhaarige Mädchen von vorhin saß neben ihm und himmelte ihn so offensichtlich an, dass Emily beinahe den Kopf geschüttelt hätte, denn Niclas` Blick war dermaßen desinteressiert und gelangweilt, dass es schon fast wehtat, zu sehen, wie die Schwarzhaarige sich zum Affen machte.
    Mara grinste. „Ach ja. Das ist Tracy Bell. Sie rennt ihm schon seit Jahren hinterher, aber er geht nicht auf ihre Annäherungsversuche ein. Dennoch gibt sie nicht auf. Nun ja, ein Jahr hat sie noch, um ihn rumzukriegen. Komm, du kannst dich doch neben Jennifer setzen.“
    Sie lächelte etwas verlegen. „Wäre es wirklich okay, wenn ich mich neben Thomas setze?“
    Emily nickte. „Ja, natürlich, mach nur. Du bist ja nicht mein Kindermädchen.“
    „Nein, das nicht, aber deine Cousine, und ich weiß, dass es hier nicht einfach ist für dich.“
    Jennifer hatte sich bereits einen Tisch gesucht und winkte Emily zu. Sie nickte und setzte sich gleich darauf neben das Mädchen mit den wild gelockten rotblonden Haaren. Sie saß kaum, als der Lehrer, Mr. Emmerson, hereinkam und sie kurz begrüßte. Er war ein kleiner Mann mit schwarzen Haaren und einem Gesicht, das sie an einen Habicht erinnerte. Er wirkte nicht sonderlich sympathisch, aber das konnte auch an dem Fach liegen, welches er unterrichtete.
    Er begann umgehend mit dem Unterricht, und Emily wurde schnell klar, dass sie mit ihm Probleme bekommen würde.
    Seine Erklärungen waren kurz und knapp und offensichtlich schätzte er es nicht sonderlich, wenn man ihn mit Fragen belästigte. Er fertigte die Schüler, die etwas nicht verstanden hatten und nachhaken wollten mit einigen Sätzen ab und Emily rutschte immer tiefer in ihren Sitz. Sie hoffte inständig, dass er nicht auf die Idee kam, sie näher abzufragen, um den Stand ihres Wissens zu überprüfen.
    Als die Stunde sich dem Ende zu neigte, atmete sie erleichtert auf, doch genau in dem Moment baute Mr. Emmerson sich vor ihr auf. „Miss Alexander, bitte kommen Sie doch zu mir an die Tafel. Ich würde Ihnen gerne einige Aufgaben stellen, um zu sehen, ob Sie auf dem gleichen Stand sind wie der Rest der Klasse. Falls nicht, werde ich Ihnen einige Sonderarbeitsblätter mit nach Hause geben, die sie durcharbeiten können.“ Emily starrte ihn entsetzt an, während ihr ganz heiß wurde.
    Sie sollte an die Tafel? Nach vorne? Jetzt? Oh nein! Sie hatte fast kein Wort von dem verstanden, was Mr. Emmerson während der Stunde erläutert hatte. Ihr war klar, dass sie es eigentlich hätte verstehen müssen, denn den gleichen Stoff hatten sie bereits im letzten Schuljahr in ihrer alten Schule durchgenommen. Aber ... sie stand mit Mathe auf dem Kriegsfuß, und im letzten Jahr war sie sowieso nie richtig bei der Sache gewesen. Viele andere Dinge hatten ihr das Leben schwer gemacht, dass Mathe wirklich ihr kleinstes Problem gewesen war. Und nun sollte sie hier an die Tafel? Sie würde sich schrecklich blamieren, und die anderen würden sie für strohdumm halten.
    Sie warf einen Hilfe suchenden Blick zu Mara, die ihr zulächelte und mit den Lippen ein ‚du schaffst das schon‘, formte.
    „Miss Alexander? Hätten Sie die Güte, vielleicht heute noch nach vorne zu kommen?“ Mr. Emmersons Stimme klang ungeduldig.
    Emily erhob sich umständlich. Sie hatte das Gefühl, Bleigewichte würden an ihren Füßen hängen, als sie langsam die paar Schritte nach vorne zur Tafel ging.
     

 
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    K apitel 4
     
    Niclas‘ Blick schweifte zwischen dem Lehrer und Emily Alexander hin und her. Emmerson hatte diesen leicht dümmlich-arroganten Ausdruck auf dem Gesicht, den er auf den Tod nicht ausstehen konnte. Und Emily sah aus, als ob sie jeden Augenblick in Tränen ausbrechen würde, was ihn zu dem Schluss kommen ließ, dass sie keine Ahnung von Mathe hatte. Und er könnte schwören, dass Emmerson das wusste. Alle neuen Schüler mussten Formulare mit Aufgaben aus den verschiedenen Fachbereichen ausfüllen, damit die entsprechenden Lehrer einschätzen konnten, wie weit der Neuling in dem Fach mithalten konnte oder gar voraus war.
    Aber es würde zu Emmersons sadistischer Ader
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